F. Behelfsmäßiges Entgiften von Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenständen und GerätenH. Übersicht der Gas-Sanitätsmittel in der Feld-Sanitätsausstattung
Kampfstoffverletzungen
G. Übersicht über die Wirkung der chemischen Kampfstoffe und sonstiger schädlicher Stoffe auf den Menschen sowie Behandlung der dadurch hervorgerufene Schädigungen
Bezeichnung des
Stoffes
 
Kennzeichen
für die Anwesenheit
 
Wesentliche Wirkung
auf den Menschen
 
Dauer der Nachwirkung im
Gelände bei
Massen-verwendung
Erforderliche
Gasschutzmittel
 
Selbsthilfe
 
Hilfeleitung
durch San.-Pers. der
Truppe (a. d. Marsch,
im Gefecht, an Bord
der Schiffe)
durch den
Sanitäts-Offizier
Reizkampfstoffe:
 
 
 
 
 
 
 
a) Augenreizstoffe
 
 
 
 
 
 
 
Chloracetophenon
(CNS-Mischung)
Brombenzylcyanid
Bromaceton
Sofortiger Tränenreiz
Starke Reizung der Augen (Tränen).
Im offenen Gelän-de höchstens eini-ge Stunden, in Wäldern oder Ort-schaften länger, bei Chloraceto-phenon (CNS-Mi-schung) u.U. Tage.
Gasmaske.
Meist nicht erforder-
lich. Spülung d. Augen
mit Wasser (Feldfla-
scheninhalt).
Meist nicht erforderlich. Augenspülung mit Bor-wasser oder Natriumbi-carbonatlösung (3%ig) Alkalische Augensalbe.
Meist nicht erforderl. Bei stärkerer Entzündung: Spülung, Umschläge mit Kamillen, Targesinlö-sung, Zinksulfat, Panto-cain, Dunkelbrille
b) Nasen- und
Rachenreizstoff
 
 
 
 
 
 
 
Clark I und II
Adamsit
Muffiger Geruch, Nies-
und Hustreiz.
Starke Reizung der obe-
ren Luftwege (Niesen, Krat-zen i. Rachen u. Luftröhre, Husten), Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit, Brustdruck, angstvolle Be-klemmung. – Bei Adamsit auch asthmatische Be-schwerden.
Alle Erscheinungen steigern sich auch nach Entfernung aus dem Kampfstoffbereich, zunächst auch nach Aufset-zen der Gasmaske, sind aber vorübergehender Na-tur.
wie oben
Gasmaske.
Meist nicht erforder-
lich, Gurgeln (Wasser,
Feldflascheninhalt),
Riechen am Inhalt des
zerbrochenen Riech-
röhrchens ("Brech-
ampulle").
Hilfeleistung bei starker Reizung. Gurgeln mit Natriumbicarbonatlösg. (3%ig), Riechen an Chloroform-Ammoniak-Äther-Gemisch; Riech-röhrchen ("Brecham-pulle").
Meist nicht erfordel.
Einatmen zerstaubter
alkalischer Flüssigkeit,
z.B. 3%iger Natrium-
bikarbonatlösg.
Bei Beteiligung der
Lungen wie bei Phos-
gen.
Dick
Geruch nach faulem
Obst
wie oben
Gasmaske.
 
 
 
               
Bezeichnung des
Stoffes
 
Kennzeichen
für die Anwesenheit
 
Wesentliche Wirkung
auf den Menschen
 
Dauer der
Nachwirkung im
Gelände bei
Massen-
Verwendung
Erforderliche
Gasschutzmittel
 
Selbsthilfe
 
Hilfeleitung
durch San.-Pers. der
Truppe (a. d. Marsch,
im Gefecht, an Bord
der Schiffe)
durch den
Sanitäts-Offizier
Lungen-
schädigende
Kampfstoffe:
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

 

bei allen lungenschädigenden Kampfstoffen:
Chlor
Stechender Geruch,
ähnlich wie Chlorkalk,
Hustenreiz; bei starkem Kampfstoffgehalt der Luft Erstickungsgefühl.
 
Reizung der Augen und oberen Luftwegen, sonst
wie bei Phosgen.
Im offenem Ge-
lände nur kurze Zeit – bei starker Kälte länger.
Gasmaske
Ruhig verhalten, nicht unnötig herumlaufen !
Nach Möglichkeit warmhalten !
Ruhe, Warmhalten. Bei offensichtlicher Vergif-tung oder begründetem Verdacht auf eine sol-che liegend zum Tr.-V.-Pl. befördern. Nur bei starkem Anhaften des Kampfstoffes in der Be-kleidung Kleiderwech-sel, notfalls Gasmaske aufsetzen.
Ruhe, Warmhalten, Sau-erstoffzufuhr. Herzmittel (Strophanthin), außer-dem besonders bei Kol-lapsneigung Sympatol od. Kampfer, letzteren
besonders vor Transpor-ten Aderlaß bei Blau-süchtigen (nicht bei Kol-laps) Anschließend Trau-benzuckerlösung (25% ig) intravenös oder Cal-ciumglukonat (10%ig). Bei Husten Codein. Bei Atemnot, Angstzustän-den u. Schmerzen: Eu-kodal od. Morphin in vorsichtiger Dosierung (0,005, Wiederholung nicht vor zwei Stunden). Kein Opiat im Kollapssta-dium
Phosgen
Perstoff
Geruch nach faulem
Obst oder Heu, bei star-kem Kampfsoffgehalt der Luft auch ersticken-des Gefühl; "Apotheken-geruch".
Geringe Reizung der Augen und oberen Luftwege. Nach 3 bis 6 Stunden Lungen-ödem (zunehmend Atem-not, Husten, Auswurf, Blau-sucht, in bes. schweren Fäl-len fahlgraue Verfärbung, Erstickung).
 
Gelände ist im Winter etwa 2, im Sommer 1 Stunde nach Abzug der sichtbaren Dämpfe
ohne Gasschutz
betretbar.
Gasmaske.

 

Chlorpikrin
Stechender Geruch.
Starke Reizung an Augen und oberen Luftwegen, bei hohem Kampfstoffgehalt der Luft Erbrechen, sonst wie Phosgen
Durchschnittlich
5 bis 6 Stunden
Gasmaske.
wie bei Phosgen

 

               
Bezeichnung des
Stoffes
 
Kennzeichen
für die Anwesenheit
 
Wesentliche Wirkung
auf den Menschen
 
Dauer der
Nachwirkung im
Gelände bei
Massen-
Verwendung
Erforderliche
Gasschutzmittel
 
Selbsthilfe
 
Hilfeleitung
durch San.-Pers. der
Truppe (a. d. Marsch,
im Gefecht, an Bord
der Schiffe)
durch den
Sanitäts-Offizier
Blut- und nerven-schädigende Kampfstoffe
(resorptiv wirksame Gifte)
 
 
 
 
 
 
 
Arsenwasserstoff
Geruch "metallisch" in unreinem Zustand knoblauchartig.
Nach beschwerdefreier Zeit von einigen Stunden Un-ruhe, Erbrechen, später infolge Blutkörperchen-zerfall Atemnot, blut. Harn, Gelbsucht, dann Nieren-schädigung u. Harnverhal-tung. Tod oft unter Krämp-fen. Bei hohem Gehalt in der Luft Tod nach wenigen Stunden.
Bei Anwendung
von Arseniden bis zu Stunden
Gasmaske.

 

Ruhe. Bei offentsichtl. Vergiftung oder be-gründetem Verdacht zum Tr.-V.-Pl.
Frühzeitig Bluttransfusion nach Aderlaß, bei star-ker Anaemie Bluttransfu-sion ohne vorherigen Aderlaß, Sauerstoffzu-fuhr. Zur Aufrechterhal-tung der Diurese reich-lich Flüssigkeitszufuhr, Theo-Bromin. Als Leber-schutz Traubenzucker mit Insulin, bei Kreislauf-schwäche Anarcoptica. Später Blutbildende Präparate.
 
Blausäure
Schwacher Geruch nach "bitteren Mandeln", Krat-zen im Halse.
Schwindel, Bewußtlosigkeit, Krämpfe, Atemlähmung, bei hohem Giftgehalt der Luft schlagart. Tod.
Keine wesentliche Nachwirkung.
Gasmaske.

 

Künstliche Atmung in frischer Luft (nötigen-falls mehrere Stunden). Lobelin 0,01 unter die Haut, wenn nötig Wie-derholung, Reiben od. Bürsten der Haut.
Künstliche Atmung, Sau-erstoffzufuhr, Lobelin 0,003 intravenös, Car-diazol od. Cormed. Trau-benzucker intravenös. Nachbeobachtung not-wendig.
Versuch m. Natriumnitrit 5%ige Lösung 10 - 20 ccm und Natrium???sulfat 50%ige Lösung 50 - 70 ccm intravenös, in der Minute 2,5 - 5 ccm
               
Bezeichnung des
Stoffes
 
Kennzeichen
für die Anwesenheit
 
Wesentliche Wirkung
auf den Menschen
 
Dauer der
Nachwirkung im
Gelände bei
Massen-
Verwendung
Erforderliche
Gasschutzmittel
 
Selbsthilfe
 
Hilfeleitung
durch San.-Pers. der
Truppe (a. d. Marsch,
im Gefecht, an Bord
der Schiffe)
durch den
Sanitäts-Offizier
Haut- und schleim-hautschädigende Kampfstoff:
Schwacher Geruch nach Meerrettich, Knoblauch, Zwiebeln oder Senf.
In den ersten sechs Stun-den meist keine wesent-lichen Reizerscheinungen, dann Entzündung an Augen u. Atemwegen, später Mit-beteiligung der Lungen; bei hohem Kampfstoffgehalt der Luft und längerer Ein-wirkung Tod. Durch Dämp-fe Entzündung auf der Haut, besond. an Achselhöhlen u. Geschlechtsteilen; durch Spritzer nach etwa 1 Tag Blasenbildung auf der Haut, später geschwürige Verän-derungen. Besitzt auch resporative Wirkung. Flüs-siger Kampfstoff dringt rasch durch Tuch, lang-samer durch Leder.
Lost in Mischung mit Arsen-verbindungen: Eintritt der beschriebenen Wirkung in kurzer Zeit, z.B. innerhalb Stundenfrist (vgl. Lewisit).
Im Gelände stun-denlang, an ge-schützten Orten Tage u. Wochen, durch Sonne oder Regen Wirkung verkürzt. In Unter-ständen u. ge-schlossenen Räu-men Gefährdung durch Einschleppen des Kampfstoffes (Verdampfung aus den Bekleidungs-stücken).
Gasmaske, Gas-plane. Für beson-dere Zwecke Gas-bekleidung, Haut-entgiftungsmittel (Hautentgiftungs-salbe).
Entgiftung von Geräten:
Chlorkalkpräpa-rate (Losantin)
oder Chloramin oder Wasser und Seife.
Entgiftung von Waffen:
Waffenentgiftungs-mittel.
Entgiftung von Bekleidung:
Truppenentgif-tungskompanie oder ortsfeste Ein-richtungen oder behelfsmäßig.
Stark vergitfte Beklei-dung nach Möglichkeit sofort vorsichtig aus-ziehen.
Augen: Kräftige Spü-lung (Wasser, Feld-flascheninhalt).
Haut: Kampfstoff-spritzer trocken ab-tupfen (Zellstofftupfer, Zeitung, Läppchen). Hautentgiftungssalbe 5 Minuten lang kräftig einreiben, nach Stun-den wieder mit Wasser entfernen. Ist Haut-entgiftungssalbe nicht vorhanden, Losantin-brei (mit Wasser oder Feldflascheninhalt an-gerührt nicht m. Urin) auftragen und leicht verreiben. Nach 10 Minuten abwaschen oder besser abspülen, dann – wenn möglich – gründlich waschen.
Losantinbrei nicht in Auge oder an die Ge-schlechtsteile bringen. Hautentgiftungssalbe an den Geschlechts-teilen – außer Eichel – anwendbar. Notfalls
Stark vergiftete Klei-dung nach Möglichkeit vorsichtig ausziehen. Entgiftung der Haut, wenn noch erforderlich, wie bei Selbsthilfe.
Augen: Spülung mit Natriumbicarbonatlö-sung (3%ig), notfalls mit Wasser. Alkalische Augensalbe.
Atemwege: Nasenspü-lung und gurgeln mit Natriumbicarbonatlö-sung (3%ig).
Haut: Falls nocht ge-schehen Kleiderwechsel und Entgiftungsmaß-nahmen. (Spalte 6 u. 7). Rest in der Kopie nicht lesbar.
 
 
 
 
 
Abtupfen mit benzinbenetzten Läppchen oder mit Waffenentgiftungmittel.
Bei Vergiftung
großer Hautflächen entweder Anwendung der Hautentgiftungssalbe verdünnt mit gleicher Menge Wasser (bei Verwendung im Gesicht Augen schließen) oder Anwendung von Wasser und Seife. Bei gleichzeitiger Verwundung und Hautvergiftung nur Umgebung der Wunden mit Hautentgiftungssalbe oder Losantinbrei engiften !
 
 
Trichlortriäthylamin
"Stickstofflost"
Fast geruchslos.
Augen- und Hautwirkung schwächer als bei Lost. Ab-heilung rascher, sonst wie Lost. Bei Einatmung wie bei Lost. Durchdringt Tuch und Leder langsamer als Lost.
Gefährdung durch Verdunsten im Ge-lände geringer als bei Lost, da weni-ger flüchtig; sonst ähnlich wie Lost.
Gasmaske, Gas-plane, Gasbeklei-dung.
Entgiftung von Ge-rät u. Waffen: Waffenentgiftgs.-Mittel, Entgiftungs-stoff 40.
 
Nach trockenem Ab-tupfen Hautentgiftung mit Wasser und Seife oder mit benzinbenetz-tem Läppchen oder m. Waffenentgiftungs-mittel.
Wie bei Lost.
Wie bei Lost.
Lewisit
Geruch nach Geranien, sofortige Reizwirkung auf Augen u. Atmungs-organe, bei Spritzern sofortiger Juckreiz.
Hauterscheinungen ähnlich wie bei Lost, jedoch ra-scher auftretend, Wirkung bei Einatmung geringer als bei Lost. Besitzt auch res-porative Wirkung.
Wie bei Lost.
Wie bei Lost.
Wie bei Lost.
Wie bei Lost.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bezeichnung des
Stoffes
 
Kennzeichen
für die Anwesenheit
 
Wesentliche Wirkung
auf den Menschen
 
Dauer der
Nachwirkung im
Gelände bei
Massen-
Verwendung
Erforderliche
Gasschutzmittel
 
Selbsthilfe
 
Hilfeleitung
durch San.-Pers. der
Truppe (a. d. Marsch,
im Gefecht, an Bord
der Schiffe)
durch den
Sanitäts-Offizier
Spreng- und Brandgase:
 
 
 
 
 
 
 
Kohlenoxyd
Nicht wahrnehmbar, nur chemisch nachweisbar (Kohlenoxydpapier, Kohlenoxydprüfrohr, Kohlenoxydanzeiger).
Benommenheit, Mattigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Bewußtlosigkeit, Atemstillstand.
Im Gelände nicht wirksam, sondern nur in geschlosse-nen Räumen ohne genügenden Luft-zug.
Gewöhnlicher Fil-tereinsatz schützt nicht. CO-Filterein-satz und CO-Filter-büchse schützen bei genügend vor-handenem Sauer-stoff i. d. Luft. Heeres- oder Flot-tenatmer und HSS-Gerät genügen in allen Fällen (Trag-dauer jedoch be-grenzt).
 
 
Künstl. Atmung in fri-scher Luft (nötigenfalls mehrere Stunden). Lobelin 0,01 unter die Haut, wenn nötig Wie-derholung, Reiben od. Bürsten der Haut.
Künstliche Atmung, Sauerstoffzufuhr, Loblin 0,003 intravenös, Cardiazol od. Cormed.
Nachbeobachtung not-wendig.
Nitrose Gase
Häufig gelbrote Farbe, Geruch eigenartig ste-chend; tritt meist zu-sammen mit Kohlen-oxyd auf.
Meist ähnlich der Phosgen-wirkung, manchmal gehen narkotische Wirkungen voraus.
Wie bei Kohlen-oxyd.
Gasmaske.
Wie bei Phosgen.
Wie bei Phosgen.
Wie bei Phosgen.
 
 
 
 
 
 
 
 
Bezeichnung des
Stoffes
 
Kennzeichen
für die Anwesenheit
 
Wesentliche Wirkung
auf den Menschen
 
Dauer der
Nachwirkung im
Gelände bei
Massen-
Verwendung
Erforderliche
Gasschutzmittel
 
Selbsthilfe
 
Hilfeleitung
durch San.-Pers. der
Truppe (a. d. Marsch,
im Gefecht, an Bord
der Schiffe)
durch den
Sanitäts-Offizier
Phosphor
 
 
 
 
 
 
 
(Als Brandmittel):
Kann auch als Ne-belstoff angewandt werden.
Branderscheinungen.
Schmerzhafte Hautver-brennungen u. Verätzun-gen.
Als Nebel meist ohne be-sondere schädliche Wir-kung.
 
Gasmaske zum Schutz des Ge-sichtes, Gasplane (bietet gewissen Schutz, bei Ent-flammung ab-werfen !).
 
Sofortiges Ablegen der betroffenen Kleidungs-stücke.
Haut: Löschen des brennenden Phosphors mit viel Wasser oder mit Öl (z.B. Schmier-öl) oder durch Haut-entgiftungssalbe, durch diese auch Schmerz-linderung. Auch Lo-santinbrei brauchbar. Entfernung von Phos-phorresten m. Tupfer oder Läppchen, ge-tränkt mit Öl oder Hautentgiftungssalbe.
Augen: Sofort kräftig spülen mit Wasser.
 
Wenn noch erforderlich wie bei Selbsthilfe. Bei größeren Verbrennung Auflegen von Tüchern, die mit Natriumbicar-bonatlösung getränkt sind.
Augen: Spülung mit Natriumbicarbonatlö-sung, alkalische Augen-salbe.
Solange Phospohr von der Haut noch nicht ge-nügend entfernt:
Bäder in 5%iger Natri-umbicarbonatlösg. mit Wasserstoffsuperoxyd-zusatz. Weitere Be-handlung wie bei Brand-verletzungen.
Augen: Spülung, Um-schlag mit Kamillen, Targesinlösung, Zink-sulfat, Pantocain.
Nebelstoffe:
 
 
 
 
 
 
 
Nebelsäure
(als Flüssigkeit)
Rauchende Flüssigkeit. Stechen in der Nase.
Haut- und Schleimhautver-ätzung. Als Nebel meist ohne schädliche Wirkung.
 
 
Augen: Spülung (viel Wasser oder Feldfla-scheninhalt).
Haut: Abtupfen mit trockenem Tuch, Läppchen, notfalls m. Erde, Nachspülen mit viel Wasser.
 
Augen: Spülung mit
3%iger Natriumbicar-bonatlösung, alkalische Augensalbe.
Haut: Auflegen von Mull, getränkt mit Na-triumbicarbonatlsöung.
Behandlung d. Säure-verätzung.
Bergermischung
(Nebelkerze)
Bei höherem Nebelge-halt in der Luft Reiz-husten
 
In geschlossenen Räumen Chlor- und Phosgenwirkung möglich.
 
Im geschlossenen Raum Gasmaske.
Wie bei Phosgen.
Wie bei Phosgen.
Wie bei Phosgen.
               
Bezeichnung des
Stoffes
 
Kennzeichen
für die Anwesenheit
 
Wesentliche Wirkung
auf den Menschen
 
Dauer der
Nachwirkung im
Gelände bei
Massen-
Verwendung
Erforderliche
Gasschutzmittel
 
Selbsthilfe
 
Hilfeleitung
durch San.-Pers. der
Truppe (a. d. Marsch,
im Gefecht, an Bord
der Schiffe)
durch den
Sanitäts-Offizier
Kraftstoffe:
 
 
 
 
 
 
 
Benzin
Betäubender Geruch
Bei Einatmung Kopf-schmerzen, Übelkeit, Schwindel, Herzklopfen, Bewußtlosigkeit, gelegent-lich Krämpfe, Atemstill-stand. Bei langdauernder und oftmaliger Einwirkung auf die Haut Hautentzün-dung.
 
Bei Einsteigen in Benzintanks Hee-res- oder Flotten-atmer (HSS-Gerät) oder Frischluftge-rät.
 
Bei Versagen der At-mung künstliche Atmung in frischer Luft, Lobelin unter d. Haut 0,01.
Künstliche Atmung, Sauerstoffzufuhr, Wie-derbelebungsmittel (Cardiazol, Cormed, Lobelin 0,003 i.v.)
Zusatzstoffe:
 
 
 
 
 
 
 
Benzol
Betäubender Geruch.
Bei Einnahme wie Benzin, dazu Blutschädigungen.
 
Gasmaske.
 
Wie bei Benzin.
Wie bei Benzin.
Bleitetraäthyl
Schwach fruchtartiger Geruch. Rötliche Flüs-sigkeit.
Schlaflosigkeit, Erregungs-zustände, Blässe, Lähmun-gen, Herabsetzung des Blutdrucks, später die ge-wöhnlichen Bleivergif-tungssymptome.
 
 
Gasmaske, Gas-kittel, Gummihand-schuhe.
Trockenes Abtupfen von der Haut, Nach-waschen mit Benzin.
Wie bei Benzin.
Wie bei Benzin.
Abgase der Motoren.
 
Wie bei Kohlenoxyd.
 
 
 
Wie bei Kohlenoxyd.
Wie bei Kohlenoxyd.
Holzgas
Teerartiger Geruch.
Wie bei Kohlenoxyd.
 
 
 
Wie bei Kohlenoxyd.
Wie bei Kohlenoxyd.
               
Bezeichnung des
Stoffes
 
Kennzeichen
für die Anwesenheit
 
Wesentliche Wirkung
auf den Menschen
 
Dauer der
Nachwirkung im
Gelände bei
Massen-
Verwendung
Erforderliche
Gasschutzmittel
 
Selbsthilfe
 
Hilfeleitung
durch San.-Pers. der
Truppe (a. d. Marsch,
im Gefecht, an Bord
der Schiffe)
durch den
Sanitäts-Offizier
Phosphor-
wasserstoff:
(aus Phosphorcal-cium der Torpedo-leuchtspitzen)
Geruch nach Karbid oder nach faulen Fi-schen und Knoblauch.
Müdigkeit, Kopfschmerzen, Durst, Muskelsteifigkeit der Gliedmaßen, Atemnot u. Kreislaufschwäche, Stechen auf der Brust, manchm. auch Lungenödem, Tod oft erst nach mehreren Tagen.
 
Gasmaske.
 
Ruhe. Bei offentsicht-licher Vergiftung oder begründetem Verdacht zum Tr.-V.-Pl.
Sauerstoffatmung, Herz- und Kreislaufmittel, symptomatisch.
               
               
               
               
               
               

F. Behelfsmäßiges Entgiften von Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenständen und GerätenH. Übersicht der Gas-Sanitätsmittel in der Feld-Sanitätsausstattung