II. Zünderarten und ihre ErkennungsmerkmaleInhaltsverzeichnis
Beseitigung von Blindgängern feindlicher Fliegerbomben
I. Blindgängerarten und ihre Erkennungsmerkmale

1. Es sind zu unterscheiden Blindgänger von

  Sprengbomben,
  Kampfstoffbomben,
  Brandbomben.

2. Sprengbomben sind im allgemeinen durch ihre Größe und ihre torpedoartige Form er-kennbar. Bomben von über 1,00 m Länge und 20 cm Durchmesser sind fast immer Spreng-bomben, ausnahmsweise auch Kampfstoffbomben. Sprengbomben besitzen am hinteren Ende stets ein Leitwerk aus Blechflügeln. Der Kopf von Sprengbomben ist meistens spitz (ogival). Der Mittelteil kann walzenförmig (zylindrisch) oder bauchig (torpedoförmig) sein. Kleine Bomben können sowohl Sprengbomben (Splitterbomben) als auch Kampfstoffbom-ben oder Brandbomben sein.

3. Kampfstoffbomben unterscheiden sich in der äußeren Form meist nicht von Spreng-bomben. Sie haben aber mitunter einen auffälligen farbigen Anstrich oder tragen farbige Kennzeichen, wie Ringe, Kreuze u. dgl. Flüssige Kampfstoffe können sich bei vorsichtiger Hin- und Herbewegung des Bombenkörpers durch glucksende Geräusche bemerkbar ma-chen. Diese Feststellungsart darf nur angewendet werden, wenn der Zünder des Blind-gängers beseitigt ist. Undichte Stellen an der Füllverschraubung oder an dem Zünder von Kampfstoffbomben-Blindgängern oder Rostbildung an Kittstellen lassen gegebenenfalls sichtbare oder durch Geruchsinn wahrnehmbare Merkmale erkennen.

4. Brandbomben gibt es in Gewichten von 0,2 bis etwa 20 kg. Sie können im allgemeinen wegen ihrer geringen Abmessungen meist einwandfrei erkannt werden. Brandbomben mit einer Füllung von Phosphor oder anderen brandstiftenden Mitteln haben einen meistens mit Farbanstrich versehenen Blechmantel, während Elektron-Thermitbrandbomben meist ohne Farbanstrich sind und eine silberne Metallfärbung ausweisen. Wegen des geringen Gewichtes dringen Brandbomben-Blindgänger nicht so tief in den Erdboden wie Spreng-bomben- oder Kampfstoffbomben-Blindgänger.