II. Beschreibung der englischen BombenII. Beschreibung der englischen BombenInhaltsverzeichnis
Beseitigung nicht detonierter feindlicher Abwurfmunition - Beiheft 1 -
Beschreibung der englischen Bomben und ihrer Vernichtung
II. Beschreibung der englischen Bomben.
C. Unterscheidungsmerkmale für die Bomben
GP 250 LB und GP 500 LB mit Aufschlagzündern und
die Bomben GP 250 LB und GP 500 LB mit Langzeitzünder.
(siehe Zeichnungen 5, 6, 7, 8, Abb. 1, 2, 3, 6, 7)
a)

Langzeitzünderbomben haben eine besondere Mundlochverschlußschraube (siehe Zeichnung 29), während Aufschlagzünderbomben an der Spitze einen Zünder Nr. 27 oder eine Verschlußschraube mit Öse für senkrechte Aufhängung haben.

b)

Aufschlagzünderbomben haben in der Nähe der Spitze einen roten Farbring als Er-kennungszeichen für Aufschlagzünder.

c)

Die Stromlinienverkleidung läuft bei Aufschlagzünderbomben hinten spitz zu, wäh-rend sie bei Langzeitzünderbomben in einem Stufenring endet.

d)

Bei Aufschlagzünderbomben ist das Leitwerk durch 4 Schnappfedern befestigt, die in 4 Nuten am Bombenkörper einrasten. Bei Langzeitzünderbomben fehlen diese Nuten am Bombenkörper.

e)

Bei Langzeitzünderbomben ragt das Zentralrohr aus dem Boden heraus.

f)

Die Flügel des Leitwerkes sind bei Aufschlagzünderbomben an der spitz zulaufenden Stromlinienverkleidung angenietet, bei der Langzeitzünderbombe jedoch an einen konischen Haltering angeschweißt.

g)

Bei Aufschlagzünderbomben befindet sich im Leitwerk die Kupplungswelle mit Wind-rad, während bei Langzeitzünderbomben das Zentralrohr mit Stufenringen und die stufenförmig abgedrehte Abschlußmuffe sichtbar sind.

h)

Die Flügel des Leitwerkes haben bei Langzeitzünderbomben eine kürzere und ge-drungenere Form.

D. Panzersprengbomben mit Aufschlagzündern.
1. Die Panzerbombe SAP 250 LB.
(Siehe Zeichnung 9)
Bomben-
hülle:

Stahl, Spitze besonders gehärtet, außen vollständig bearbeitet. Wand-stärke an der schwächsten Stelle 16 mm.

Leitwerk:

Ringleitwerk mit 4 Flügeln. Vollständig aus Leichtmetall genietet. Ein kurzer konischer Teil wird durch einen Druckring von hinten an den auf den zylindrischen Gewindezapfen der Bomben aufgeschraubten Stufen-ring gedrückt und gehalten. Im Innengewinde des Stufenringes sitzt ein vorn und hinten mit Gewinde versehener Stahlzylinder. Auf sein hinteres Ende ist der Druckring zum Befestigen des Leitwerkes aufgeschraubt.

Aufhänge-
vorrichtung:

Seitlich angebrachte Öse, mit 4 Senkkopfschrauben an die Bombenhülle angeschraubt. Nur für Horizontalaufhängung.

Zünder:

Verwendet wird der Panzerbombenzünder Nr. 30 für Aufschlagzündung mit Verzögerung.

Laborie-
rung:

Etwa 20 kg Trinitrotuluol (Fp 02), von hinten eingegossen. In der Spitze befindet sich ein Wachspuffer als Phlegmatisierungsmittel zur Herabmin-derung der Schockwirkung beim Auftreffen auf sehr harte Ziele. Kein besonderer Bombenboden. Eine eingeschraubte Mundlochbuchse dient zur Aufnahme der Übertragungsladung und des Zünders, der durch einen Schraubring gehalten wird.

Anstrich:

Gelb, weißroter Farbring, 2 cm breit, als Zeichen für Panzerbombe mit Aufschlagzünder. Grüner Ring mit den schwarzen Buchstaben "T.N.T." als Zeichen für Sprengbombe mit Trinitrotuluolfüllung. Leitwerk: emaille-artiger Anstrich.

Leistung:

Die Durchschlagsleistung ist etwas besser als die der SD 50. Sie war ur-sprünglich gegen Schiffe und leichte Panzerwerke gedacht, jedoch wur-de sie später gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt, da sie in einem nor-malen Großstadthause sämtliche Stockwerke durchschlägt und infolge der m.V.-Wirkung von 1 Sek. im Keller zur Detonation kommt. Die Sprengwirkung ist etwa gleich der der SC 50. Sie ergibt verhältnismäßig wenige große Splitter.

2. Die Panzerbombe SAP 500 LB.
(Siehe Zeichnung 10)
Bomben-
hülle:

Stahl, mit gehärteter Spitze, an der dünnsten Stelle 19 mm stark, voll-ständig bearbeitet.

Leitwerk: wie SAP 250 LB.
Aufhänge-
vorrichtung:
Zünder:
Anstrich:
Laborie-
rung:
40 kg Sprengstoff, Trinitrotuluol, sonst wie SAP 250 LB.
3. Die Panzerbombe SAP 500 LB neuer Art.
(Siehe Zeichnung 11)
Bomben-
hülle:

Stahl, außen vollständig bearbeitet. Der vordere Teil bis zur dicksten Stelle besteht aus hochwertigem gehärtetem Stahl und ist mit dem hin-teren, schwächeren Teil aus gewöhnlichen Stahl verschweißt (Material-ersparnis).

Leitwerk:

Im Gegensatz zu den alten Panzerbomben wird auf den zylindrischen hinteren Gewindezapfen ein Ring aufgeschraubt, der eine ringförmige Ausdrehung hat. In diese rasten 4 Schnappfedern einer kurzen kegelför-migen Stromlinienverkleidung ein. An dieser sind 4 Flügel angenietet, die von einem Leitring umgeben sind. Im Innern der Stromlinienverkleidung befindet sich eine Kupplungswelle mit Kupplungsklaue zur Entsicherung des Aufschlagzünders 28. Im spitzen Ende der Stromlinienverkleidung zwischen den Flügeln sitzt auf der Kupplungswelle eine vierflügelige Luftschraube.

Aufhänge-
vorrichtung:

Seitlich angebrachte Öse für Horizontalaufhängung, mit 4 Senkkopf-schrauben an der Bombenwand befestigt.

Zünder:

Aufschlagzünder Nr. 28, der in ein besonderes Reduzierstück einge-schraubt ist. In diesem Reduzierstück sitzt gleichzeitig ein Detonator mit 1 Sekunde Verzögerung, dessen kupfernes Sprengkapselröhrchen in die Übertragungsladung (CE-Pellet) aus 130 g Tetryl hineinragt.

Laborie-
rung:

Etwa 40 kg Trinitrotuluol sind von hinten eingegossen. In der Spitze be-findet sich ein Wachspuffer als Phlegmatisierungsmittel zur Herabminde-rung der Schockwirkung beim Auftreffen auf sehr harte Ziele. Kein be-sonderer Boden. Die in die hintere Öffnung eingeschraubte Mundloch-buchse nimmt die Übertragungsladung (CE-Pellet) aus 130 g Tetryl, die durch eine mit Wachs imprägnierte durchlöcherte Filzscheibe gehalten wird, auf. In das Innengewinde der Mundlochbuchse ist das Reduzier-stück eingeschraubt, das den Zünder mit Detonator hält.

Anstrich:

Gelb, Leitwerk emailleartig gestrichen. In der Nähe der Spitze ein 2 cm breiter weiß-roter Farbring als Zeichen für Panzerbombe, grüner Ring mit den Buchstaben "T.N.T." als Zeichen für Sprengbombe mit Trinitrotuluol-füllung.

Leistung:

Sprengwirkung etwa 35 v.H. der Wirkung der SC 250. Splitterwirkung gering, da sich nur wenige verhältnismäßig große Splitter bilden. Die Bombe war ursprünglich gegen Schiffe und leichte Panzerwerke einge-setzt, später wurden sie gegen die Zivilbevölkerung verwendet, da sie in einem normalen Großstadthause sämtliche Stockwerke durchschlägt und in folge der m.V.-Wirkung von 1 Sek. erst im Keller zur Detonation kommt.

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