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Munition für Fliegerbordwaffen - Teil 10 - Handbuch der Munition für Fliegerschußwaffen

Anhang

Serie I
Blatt 20

(Juni 1944)

Zünder für Bordwaffenmunition

3,7 cm Kopfzünder Zerleger – Fliehgewicht K.
(3,7 cm Kpf.Z. Zerl. Fg. K.)

Der 3,7 cm Kpf.Z. Zerl. Fg. K. ist ein empfindlicher, nicht sprengkräftiger Aufschlagzün-der, der bei Verfehlen des Zieles nach einer Flugzeit von 7 bis 10 sec die selbständige Zerlegung des Geschosses herbeiführt. Er ist transport-, lade- und rohrsicher. (Durch Einschrauben der Sprengkapsel beim Fertigmachen der Munition wird der Zünder spreng-kräftig.)

Wirkungsweise:

In Ruhe und beim Transport sichert der Schieber (16) die Sprengkapsel (7) gegen vor-zeitigen Anstich durch die Zündnadel (4). Ebenso ist das Uhrwerk durch eine Werksiche-rungsfeder (19) festgelegt, die einen unbeabsichtigten Ablauf des Uhrwerkes verhindert.

Beim Abschuß drückt der Rohrsicherungsbolzen (14) auf den Schieber (16) und sichert dadurch die Sprengkapsel (7).

Durch die nach Aufhören der Abschlußbeschleunigung auftretenden Fliehkräfte werden zunächst die Werksicherungsfeder (19) und der Schieber (16) ausgelöst; hierbei wird das Steigrad (22) frei und der Rohrsicherungsbolzen (14) durch die Seitwärtsbewegung des Schiebers (16) nach oben gedrückt. Das Steigrad (22) wird nun durch das Zahnsegment (20), das jetzt nach außen schwingen kann, in Bewegung gesetzt und bringt das Werk zum Ablauf. Der Ablauf des Werkes selbst wird durch einen Anker (23) geregelt. Der durch das Laufradpföstchen (27) im Laufrad (26) geführte Rohrentsicherungshebel (13) gibt das Rohrsicherungsseg-ment (12) frei, das nunmehr nach außen schwingen kann und so die Zündnadel (14) entsichert. Der Entsicherungsvorgang ist zwischen 35 und 150 m Flugweg beendet.

1. Aufschlagzündung:

Beim Auftreffen auf ein Ziel wird die Abschlußplatte (2) eingedrückt und hierdurch der Stößel (3) auf die Zündnadel (4) gestoßen, die das Zündhütchen der VC-Kapsel ansticht. Der entstehende Zündstrahl wird durch den Zündkanal verzögert auf die Übertragungsla-dung geleitet, wodurch die Zerlegung des Geschosses um etwa 10 cm Geschoßweg hin-ausgezögert und damit in das Innere des Zieles verlegt wird.

2. Zerlegerzündung:

Das Zahnsegment (20), das durch die Fliehkraft nach außen schwingt, sperrt zunächst noch über den Auslösehebel (17) den Schlagbolzen (10). Erst nachdem das Zahnsegment (20) ganz ausgeschwungen ist, gibt es den Auslösehebel (17) frei, der seinerseits vermö-gen der Fliehkraft nach außen schwingt, und dadurch den Schlagbolzen (10) frei gibt. Die Schlagbolzenfeder (11) schlägt den Schlagbolzen (10) auf die Zündnadel (4), die die Sprengkapsel (7) ansticht und so die Zerlegung einleitet. Das Geschoß wird zwischen 2800 und 3500 m zerlegt.

Einzelteile:

Zünderkörper (1), Abschlußplatte (2), Stößel (3), Mittelwelle mit Zündnadel (4), Gewin-destift (5), Bodenschraube (6), Sprengkapsel (Duplex) Lm, (7), Uhrwerk (8), Führungs-buchse zur Zündnadel (9), Schlagbolzen (10), Schlagbolzenfeder (11), Rohrsicherungs-segment (12), Rohrsicherungshebel (13), Rohrsicherungsbolzen (14), Feder zum Rohrsi-cherungsbolzen (15), Schieber (16), Auslösehebel (17), Auslösehebelbuchse (18), Werk-sicherungsfeder (19), Zahnsegment (20), Segmentwelle (21), Streigrad (22), Anker (23), Ankerfeder (24), Ankerbuchse (25), Laufrad (26), Laufradpföstchen (27).

Verwendungszweck:
Einbau erfolgt in 3,7 cm Sprenggranaten und M-Geschossen.

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