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Munition für Fliegerbordwaffen - Teil 10 - Handbuch der Munition für Fliegerschußwaffen

Anhang

Serie I
Blatt 23

(Juni 1944)

Zünder für Bordwaffenmunition

Raketen-Doppelzünder S/60
(R-Dopp.Z. S/60)

Der R-Dopp.Z. S/60 ist ein nicht sprengkräftiger, empfindlicher Aufschlagzünder, der bei Verfehlen des Zieles die Zerlegung der Granate – je nach eingestellter Zünderlaufzeit – herbeiführt.

Die Entsicherung des Zünders erfolgt nach Erreichen einer bestimmten Drehzahl der Gra-nate (100 – 150 m nach Verlassen des Rohres).

Nach dieser Zeit ist sowohl die empfindliche Aufschlagzündung wie auch die Zeitzündung möglich.

Die Einstellung der Zeitzündung erfolgt mittels Zünderstellschlüssel für Zt.Z. S/30 und Dopp.Z. S/60 der Flak.

Aufbau und Wirkungsweise:

Der Zünder besitzt ein mehrteiliges Gehäuse, in dem das Hilfswerk für Aufschlagzündung und das Hauptwerk zur Erzielung einer Zeitzündung untergebracht sind, die beide vonein-ander unabhängig zünden.

Zur Übertragung des Aufschlagimpulses bei der 21 cm BR (Spr.) dienen der Hilfsstößel und die in der Spitze der Granathaube befindliche Stößelschraube.

Verwendungszweck:
Der Zünder ist ein Spezialzünder für 21 cm BR (Spr.).
Zeitzündung:

Um den Zünder auf eine bestimmte Laufzeit einstellen zu können, muß der Stellschlüssel vorher auf den entsprechenden Teilstrich eingestellt werden (siehe Zünderlaufzeit- Tafel).

Mit dem Stellschlüssel wird die Zünderspitze, die mit dem Mittelstück fest verschraubt ist, so lange gedreht, bis der Schnepper des Stellschlüssels in die Nut im Zünderkörper ein-schnappt. Hierdurch ist die entsprechende Laufzeit des Uhrwerkes eingestellt.

Einstellung und Ablauf der Zeitzündung

Durch Drehen des Mittelstückes wird über Mitnehmerstift a die Einstellscheibe b auf Zeit eingestellt.

Zeichnung A

Durch Rotation schwingt Mitnehmerstift a nach außen und gibt Einstellscheibe b frei. Si-cherung für Zeitzündung durch Sicherungsscheibe d, die Einfallhebel c sichert.

Zeichnung B

Sicherungsplättchen p wird durch Fliehkraft ausgelöst und gibt Zündstück frei.

Zeichnung C

Anschwungflügel n schwingt durch Fliehkraft Anker h an. Sicherungshebel o schwingt gleichzeitig nach außen und entsichert Anker h.

Zeichnung D
Anlaufen des Werkes – Antriebskraft: Fliehkraft der beiden Segmente g.
Zeichnung E

Durch Anlaufen des Werkes dreht sich Sicherungsscheibe d und entsichert Einfallhebel c.

Ablauf des Hauptwerkes

(Die Schnitte der einzelnen Platinen sind so durchgeführt, daß eine gute Gesamtdarstel-lung gegeben ist.)

Zeichnung F

Einstellscheibe b wird über Mittelwelle f durch Laufwerk in Pfeilrichtung gedreht.

Zeichnung G

Einfallhebel c fällt in Schlitz b 2 der Einstellscheibe b ein. Die Drehung wird erzeugt durch Einfallhebelgewicht c 2.

Zeichnung H

Einfallhebelwelle c 3 gibt Auslösehebel i durch Drehung des Einfallhebels frei. Auslösehebel schwingt durch Fliehkraft nach außen.

Zeichnung J

Auslösehebelwelle i1 gibt Zündstückhebel i durch Drehung des Auslösehebels frei. Zünd-stückhebel dreht sich durch Fliehkraft in Pfeilrichtung und löst Zündstück k aus.

Zeichnung K

Zündung

Zündstück k mit Zündhütchen w wird nach außen geschleudert. Zündnadel m bewirkt Zündung.

Aufschlagzündung
Zeichnung L

Entsicherung des Hilfswerkes

Der Fliehbolzen q bewegt sich nach Überwindung der Fliehbolzenfeder q 1 nach außen und gibt Anker r frei. Anker kann frei schwingen.

Zeichnung M

Zeichnung N

Ablaufen des Hilfswerkes
Antriebskraft: Fliehkraft des Segmentes s. Schlagstift v ist durch Segment noch gegen Stoß in Pfeilrichtung gesichert.

Schlagstift v kann durch Stoß in Pfeilrich-tung auf Zündhütchen w wirken. Die Siche-rung für empfindlichen Aufschlag ist damit aufgehoben. – Die Zündung kann nun durch empfindlichen Aufschlag erfolgen.

Zündung
Übertragung des Aufschlagimpulses erfolgt über Schlagstück y der Stös-selschraube, Verbindungsstück z und Stößel x auf Schlagstift v, der Zünd-hütchen w ansticht. Zündstrahl geht durch Zündkanal zur Zündladung, die die Detonation einleitet.

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