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Munition für Fliegerbordwaffen - Teil 10 - Handbuch der Munition für Fliegerschußwaffen

Vorbemerkung

Abschnitt B

(Februar 1943)

B. Die Munitionsarten

Bestimmend für die Schaffung verschiedener Munitionsarten innerhalb einer Waffe ist die Wirkung am Ziel.

Es werden gefordert
a) Sprengwirkung (bei größeren Kalibern verbunden mit Splitterwirkung)
b) Brandwirkung
c) Panzerbrechende Wirkung.
Zur Erreichung dieser Forderungen entstanden

gemäß a und b

Brandsprenggranten
gemäß c
Panzergranaten.

Diese beiden Munitionsarten bilden den Grundstock bei sämtlich schweren Bordschußwaf-fen ab 13 mm Kaliber und haben, soweit es die Größe des jeweiligen Kalibers zuläßt, in Verbesserung der Wirkung zu verschiedenen Abarten geführt.

Hierbei entstanden

in Darstellung größtmöglicher Spreng-(Minen-)Wirkung bei den Kalibern ab 2 cm die

M-Geschosse
und zur Erzielung reiner Brandwirkung mit starker Tiefenreichweite die
Brandgranaten (Neuentwicklung !)

(Wo bei einer Waffe diese beiden Munitionsarten vorhanden sind, wird also die Wirkung der Brandsprenggranate weit übertroffen und durch beide ersetzt. Bei Kalibern, denen das M-Geschoß fehlt, muß die Brandsprenggranate neben der Brandgranate bestehen bleiben, solange nicht die Erfahrung zeigt, daß bei Kalibern unter 2 cm auf eine Spreng-wirkung zugunsten der Brandwirkung überhaupt verzichtet werden kann.)

Die Panzergranaten (normalerweise Vollgeschosse) sind bei Kalibern, die gewichtsmäßig eine Entwicklung als Hohlgranaten forderten, ab 2 cm mit zusätzlichen Wirkungen gem. a und b versehen worden und als

Panzersprenggranaten
Panzerbrandgranaten
vorhanden.

(Diese ersetzen und übertreffen also die normalen Panzergranaten, da sie bei gleicher Durchschlagsleistung, nach dem Durchschlagen der Panzerung noch Spreng- bzw. Brand-wirkung ergeben. Sollte das Geschoß gegen zu starke Panzer zerschellen, kann diese Wir-kung ebenfalls eintreten.)

Zur Erreichung größtmöglichster Durchschlagsleistung sind bei Waffen, die ihrer Munition eine hohe Anfangsgeschwindigkeit mitgeben, zum Spezialeinsatz gegen Erdpanzer

H-Panzergranaten

entwickelt worden, eine Munitionsart, welche wegen ihres Sonderaufbaues nur beim Be-schuß gegen nackten Panzer Wirkung erzielt. Gegen Panzerungen mit Vorsatz, z.B. Flugzeugpanzerungen, würde sie bereits an der Außenwand zerschellen und ist daher für den Einsatz gegen Flugzeuge verboten.

Aus diesen Geschoßarten heraus sind als unscharfe Granaten Übungsgeschossen entnom-men, welche als

  Sprenggranaten Üb
bzw.
Panzergranaten Üb.
zum Abnahme- und Funktionsbeschuß
  Sprenggranaten L'spur Üb
bzw.
Panzergranaten L'spur Üb
zum Übungsschießen
Verwendung finden.

Eine Abart hiervon bilden die

Sprenggranaten L'spur Üb. m. Zerl.

deren Granaten, da sie bei 700–800 m selbsttätig zerlegen, für räumlich begrenzte Schießplätze geeignet sind.

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