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Die deutsche Abwurmunition

Hierzu
L.Dv. 152/

Zünder für Abwurfmunition

Anhang
Serie I

Blatt 27
(Mai 1943)

eAZ (66)

Beschreibung

Der eAZ (66) ist ein transport-, handhabungs-, beladesicherer, nicht sprengkräftiger em-pfindlicher Aufschlagzünder. Die Wirkungsweise beruht auf dem Prinzip der magnetischen Zündung (siehe L.Dv. 152, Teil 3, Abschnitt III e). Er ersetzt den mechanischen AZC (10) (hut) für kleine Splitterbomben.

Der eAZ (66) besteht aus dem eigentlichen Kopfzünder (Stoßgenerator) und dem Zünd-mittelträger. Letzterer kann, wenn erforderlich, von dem Zünder räumlich getrennt über einen Leiter mit diesem verbunden, auch im Heck von Bomben untergebracht werden.

Die Entsicherung des Zünders erfolgt im Luftstrom über einen Turbinenkopf bei etwa 4000 bis 4500 Umdreh/Min. Der Zünder wirkt als allseitiger empfindlicher Aufschlagzün-der und wird in Verbindung mit der kz. Zdldg. C/98 bzw. kl.Zdldg. 34 sprengkräftig. Die Entsicherungszeit liegt je nach Staudruck bei 0,2 bis 2 Sek.

Verwendungszweck

Der eAZ (66) wird z.Zt. in der SD 10 A und in einer besonders konstruierten 4 kg Splitter-bombe verwendet. Daneben ist er für Flakgranaten vorgesehen, die mit einem Leitwerk versehen aus Abwufbehältern eingesetzt werden.

Wirkungsweise

Beim freien Fallen der Bombe bläst der Luftstrom den Turbinenkopf (1) des eAZ (66) an und versetzt ihn in Drehung. Eine im Turbinenkopf exzentrisch liegende Kupplung (2) kup-pelt diesen bei 4000–4500 Umdreh/Min. schlagartig mit der Zünderspindel (3), die bis ge-gen einen Anschlag am unteren Spindelende aus der Gewindebuchse (4) herausgedreht wird. Die in der Ruhelage gegen den Vierkant (5) am Spindelende drückende Schalterfeder (6) vergrößert das Drehmoment beim Anlauf und ist somit eine zusätzliche Sicherheit für ein vorzeitiges Entsichern des Zünders. Nach dem Herausdrehen der Zünderspindel wird die Schalterfeder freigegeben und schnellt gegen den gegenüberliegenden Kontaktstift (9). Dadurch wird der Kurzschluß der Induktionsspule aufgehoben und das Zündmittel (8) über die Kontaktstifte an diese gelegt.

Beim Aufschlag mit der Bombenspitze stößt der Turbinenkopf über die Spindel und die Ge-windebuchse den Ringmagneten (10) aus der Induktionsspule heraus.

Hierdurch wird der geschlossene Kraftlinienfluß im Ringmagneten unterbrochen und in der Spule eine Spannung induziert, die den zum Zünden des Zündmittels notwendigen Strom erzeugt.

Die den Ringmagneten in der Ruhelage in der Induktionsspule stützenden mit Sollbruch-stellen versehenen Haltepratzen (11) aus thermoplastischem Kunststoff werden beim Aufschlag abgeschert.

Beim Schräg- bzw. Seitenaufschlag der Bombe wird über den Turbinenkopf und die Spin-del die Gewindebuchse im Gehäuse gekippt und dadurch der Ringmagnet gleichfalls aus der Induktionsspule herausgestoßen. Die induzierte Spannung liefert wieder den Strom für die Zerlegung der Bombe über das Zündmittel.

Ein Anblasen des Turbinenkopfes ist streng verboten, da unter Umständen hierdurch der Zünder entsichert, durch Drehen des Turbinenkopfes in entgegengesetzter Richtung aber nicht wieder gesichert werden kann. Bomben mit solchen Zündern sind durch Fachperso-nal zu vernichten.

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