Anhang - Serie I, Blatt 31: Z (70) BAnhang - Serie I, Blatt 31b: Z (70) B 2InhaltsverzeichnisAnhang - Serie I, Übersichtsblatt: Zünder
Die deutsche Abwurmunition

Vorschrift

L.Dv. 4200

Zünder für Abwurfmunition

Anhang
Serie I

Blatt 31a
(Juli 1944)

Zünder (70) B 1

Beschreibung

Der Zünder ist ein transport-, handhabungs-, beladesicherer, nicht sprengkräftiger mech. Störzünder, der durch Anschrauben der kl. Zdldg. 34 sprengkräftig wird. Er hat die gleiche Form wie der Zdr. (41) A und (67) und unterscheidet sich äußerlich ledigleich durch die Typenbezeichnung sowie durch das Fehlen der Stellmarke AZ-Zeit auf der Kopfplatte. Er besitzt einen vorgespannten Schlagbolzen, der nach Herausdrehen der Zünderspindel während des Fallens der Bombe durch Ablaufen eines Hemmwerkes in einer "Vorlaufzeit" und nach erfolgtem Aufschlag der Bombe in einer "Zwischenlaufzeit" so weit entsichert wird, daß er schon durch kleinste Erschütterungen freigegeben wird und die Zerlegung der SD 2 B einleitet.

Der Zünder spricht bereits beim Vorbeifahren von Fahrzeugen an. Das Bergen von Blind-gängern und Zusammentragen von Bomben ist unmöglich, da der Zünder unbegrenzt scharf bleibt.

Verwendungszweck

Der Zünder wird als Störzünder in der SD 2 B verwendet und ist besonders für Störein-sätze zur Bekämpfung von Zielen weit hinter der Front, z.B. Verminen von Flugplätzen usw. geeignet. Um nicht eigene Truppen zu gefährden, dürfen SD 2 B mit diesem Zünder nicht gegen fliehenden Feind eingesetzt werden.

Der Einsatz der SD 2 B mit Störzündern erfolgt aus dem

AB 70-5
23 SD 2 B Stör

und ist auf dem
Wasser zwecklos.
Wirkungsweise

Während des Fallens der Bombe wird die Spindel des Zünders durch die Bremsflügel der SD 2 B herausgeschraubt. Dadurch wird zunächst der am Anker befindliche Sicherungs-draht (1), der das Hemmwerk blockiert, freigegeben. Sobald die Spindel aus dem Langloch des Antriebrades (2) vollends herausgetreten ist, ist die Sicherung des Hemmwerkes auf-gehoben und läuft dieses ab. Das Hemmwerk läuft nun so lange, bis der Sperrhebel (3) an dem am Antriebsrad (2) befestigten Segment (4) abgleitet. Der Sperrhebel (3) legt sich dabei mit seinem langen Hebelarm gegen den auf dem Anker befindlichen Sperrstift (5) und stoppt dadurch den weiteren Ablauf des Hemmwerkes. Die Zeitdauer dieses ersten Teilablaufes (Vorlaufzeit) beträgt 0,8 - 1,0 Sek.

Der Sperrhebel (3) wird in seiner Schwenkbewegung durch den Auslösebolzen (6) be-grenzt. Beim Aufschlag am Boden federt der Auslösebolzen (6) nach unten durch und der Sperrhebel (3) gleitet über den Anschlagstift (7) des Auslösebolzens (6) hinweg.

Durch die erfolgte Freigabe des Sperrstiftes (5) setzt sich das Hemmwerk zum zweiten-mal in Gang und läuft so lange, bis sich das Sicherungsblech (8) auf dem Antriebsrad (2) hinter der Pendelnase (9) fängt. Das Hemmwerk wird zum zweiten Male stillgesetzt. Die "Zwischenlaufzeit" beträgt 2,3 - 2,6 Sek. Der Zünder ist jetzt berührungsempfindlich. Werden ihm Erschütterungen mitgeteilt, so kommt das Pendel (10) in schwingende Bewe-gung, die Pendelnase (9) gleitet von dem Sicherungsblech (8) ab und das Hemmwerk läuft erneut an. Nach einer Laufzeit von 0,3 - 0,5 Sek. kommt die Verzahnung zwischen Antriebsrad (2) und Ankertriebrad (11) außer Eingriff, das Antriebsrad (2) schlägt dabei mit einem an seiner Unterseite befindlichen Stift gegen den Auslösehebel (12). Dieser Aufprall ist so kräftig, daß der Auslösehebel vom Einfallhebel (siehe Bild 3 auf Blatt 31 b), welcher mit der Halbachse vernietet ist, abgleitet und damit die Halbachse freigegeben wird. Sie dreht sich aus der Bahn des Schlagbolzens heraus und gibt diesen frei, so daß er das Zündhütchen ansticht.

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