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Die deutsche Abwurmunition

Hierzu
L.Dv. 152/28

Zünder für Abwurfmunition

Anhang
Serie I

Blatt 35
(März 1943)

ZtZ (89)

Beschreibung

Der Zünder ist ein transport-, handhabungs- und beladesicherer, nicht sprengkräftiger mechanischer Zeitzünder mit Laufzeiten von wahlweise 4 bis 60 Sek. bei einer Genauig-keit von ± 0,5 Sek. Die Einstellung der Laufzeit muß im allgemeinen vor dem Beladen vor-genommen werden. Nur dort, wo die Munition im Flugzeug leicht zugänglich liegt, bei-spielsweise an der Innenseite der Bombenschächte der He 111, kann eine Verstellung während des Fluges erfolgen. – Bauhöhe: Unterkante Zünderbund–Unterkante Zünder 41 mm.

Verwendungszweck

Der Zünder (89) wird in erster Linie zunächst in der BlC 50 verwendet. Er kann außerdem auch als Ersatz für die Zünder (9), (59) B und (79) und (79) A in der dazugehörigen Mu-nition verwendet werden. Er wird ohne Zündladung und ohne sonstige Zusatzladungen beim Fertigmachen in die BlC 50 (evtl. auch LC 50 F) eingesetzt. Bei Verwendung in Son-dermunition kann u.U. auch nach Vorschrift für die betreffende Munition eine kz. Zdldg. C/98 angeschraubt werden.

Wirkungsweise

Beim Auslösen der Bombe wird der am Abwurfgerät befestigte Stropp, auf dem am unte-ren Ende eine Metallkugel aufgezogen ist, aus dem Zünder herausgerissen. Hierbei wird die vernickelte Messing- bzw. Bronzescheibe durchgerissen. Die Anhaltewelle schnellt durch den Druck der Feder vor und entsichert die Unruhe des Uhrwerkes, das nunmehr anläuft. Der Ablauf erfolgt dann entsprechend der Zeiteinstellung. Die Laufzeit hängt ab von der Stellung der Einstellscheibe zum Einfallhebel.

Die Zündung erfolgt durch das Vorschnellen des Schlagbolzens gegen das Zündhütchen, wenn der Einfallhebel den Einschnitt der Einstellscheibe erreicht hat.

 

Hinweis für die Einstellung des Zünders

  Die Anlieferung des Zünders erfolgt mit einer Einstellung von 60 Sek.
 

Die Einstellung einer Laufzeit zwischen 4 und 60 Sek. muß mittels Ein-stellschlüssel in folgender Weise vorgenommen werden.

1.

Der Schlüssel wird auf den Kopf des Zünders aufgedrückt. Der Stropp am Zünder muß an der Aussparung des Schlüssels frei heraushängen. Die rote Marke am gerän-delten Teil des Schlüssels muß in Richtung Bombenspitze bzw. Verdrehsicherung zei-gen. Ein Verklemmen des Stropps, wodurch beim Drehen des Schlüssels He-rausziehen erfolgen könnte, ist zu vermeiden, da der Zünder hierdurch an-läuft.

2.

Der Schlüssel wird am gerändelten Teil gefaßt und links herum, also entgegen dem dem Uhrzeigersinn, so weit gedreht, bis Arretierung erfolgt. (Etwa 15–20°) Hierbei schnappt der Richtungsstift in die Null-Bohrung am Zünder ein.

3.

Am Schlüsselkopf in Linksdrehung Pfeilrichtung einen vollen Umfang drehen. An-schließend so viel weiterdrehen, daß die gewünschte Ablaufzeit genau auf Einstell-marke steht. Der volle Umfang ist zum sicheren Einrasten des Mitnehmerstiftes not-wendig.

 

Die Übereinstimmung des jeweiligen Skalenstriches mit der Einstellmarke muß sehr genau sein, da sonst Zeitabweichung eintritt.

 

Bei Fehleinstellung ist Zurückdrehen des Schlüssels verboten. Die Einstellung muß durch nachmaligen vollen Umgang wiederholt werden.

4.

Schlüssel mit kurzem Ruck abziehen.

 

Achtung ! Hierbei darf keine weitere Linksdrehung erfolgen, da sonst Zeitabwei-chung eintritt. Rechtsdrehung bis zum Anschlag ist zulässig.

5.

Bei Einstellung einer anderen Zeit ist genau so wie unter Punkt 1–4 zu verfahren.

6.

Ein Verdrehen des Schlitzes im Stellbolzen nach rechts oder links ohne Einstell-schlüssel ist verboten.

7.

Die Zeiteinstellung auf weniger als 4 oder mehr als 60 Sek. ergibt Blindgän-ger und ist verboten.

 

Achtung bei Be- und Entladen !

 

Der Zünder entsichert bereits bei einem Zug am Stropp von 5 kg. Bei Entladung von Bomben mit Zünder (89) nicht vergessen, den Stropp vorher auszuhaken, da sonst unaufhaltsam Entsicherung mit anschließender Zündung erfolgt.

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