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Die deutsche Abwurmunition

Vorschrift

L.Dv. 4200

Zünder für Abwurfmunition

Anhang
Serie I

Blatt 36
(Juli 1944)

eAZ (86)

Beschreibung

Der eAZ (86) ist ein transport-, handhabungs-, beladesicherer, nicht sprengkräftiger elektr. Impulsgeber. Die Wirkungsweise beruht auf dem Prinzip der magnet-elektrischen Zündung (siehe L.Dv. 152, Teil 3, Abschn. III e und L.Dv. 4200 Anhang Anhang - Serie I, Blatt 27). Er löst in Verbindung mit der neuen Tel-Rohr-Einheitskonstruktion den Tel-Rohr-Zünder bei der SD 50 Tel, SD 70 Tel und SD 250 Tel ab.

Der eAZ (86) besteht in der Hauptsache aus einem Magnetsystem und den für die Siche-rung bzw. späteren Entsicherung des Zünders erforderlichen Bauteilen.

Die Entsicherung des Zünders erfolgt beim Ausschießen des Teleskoprohr-Systems im Augenblick des Festfahrens der Tel-Rohre in den Konen. Der Zünder spricht bei Vertikal- und Schrägaufschlag an; er ist nicht allseitig empfindlich.

Verwendungszweck
Der eAZ (86) wird in der SD 50 Tel, SD 70 Tel und SD 250 Tel neuerer Konstruktion ver-wendet.
Wirkungsweise

Die Entsicherung des in dem Kleinstrohr des Teleskoprohrsystems sitzenden eAZ (86) er-folgt nach dem Ausstoßen des Rohrsystems im Augenblick der Abbremsung der Rohre. Während die in den beschleunigten Rohren sitzende lebendige Energie durch schlagartiges Abbremsen in ihren Konen und Gegenkonen aufgezehrt wird, beschleunigen die bis zu 10 000 g großen Kräfte die beweglichen Teile im Zünderoberteil und entsichern ihn da-durch unter Abscherung einer Scherplatte für den Aufschlag.

Im einzelnen spielen sich dabei folgende Vorgänge ab: Die im Zünderoberteil liegenden und durch das Verbindungsrohr (3) verbundenen beweglichen Teile (Zünderkappe (2) und Fliehstück (4) mit Scherplatte (5) und Sperriegel mit Feder (8)) schießen sich infolge des Beharrungsvermögens über den feststehenden Stempel (7) hinweg nach vorne heraus. Dabei wird zunächst die in einer Ringnut des Stempels (7) liegende Scherplatte (6) auf-gebogen und nachdem das Fliehstück (4) durch Anlage mit seinem Bund an der Sicke der Hülse (1) seine obere Endstellung erreicht hat, der volle Teil des Sperriegels (8) durch seine Feder über den Stempel (7) geschoben.

Der Zünder ist jetzt berührungs- und aufschlagempfindlich !

Beim Aufschlag wird die Kappe (2) in den Zünderkörper hineingedrückt. Da sie über das Verbindungsrohr (3) mit dem Fliehstück (4) starr verbunden ist, schlägt nun der in ihr lie-gende Sperriegel (8) auf den Stempel (7). Dieser drückt den Magneten aus dem Magnet-system heraus, so daß dadurch das magnetische Feld in der Spule zusammenbricht und eine elektromagnetische Kraft induziert wird. Der nun über ein Verbindungskabel auf die elektrifizierte Zünderübertragungsladung fließende Strom leitet die Zerlegung der Bombe ein.

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