Anlage 2; Pulverthermometer in MetallhülseZeichnung 1 zur Anlage 2; Pulverthermometer in MetallhülseInhaltsverzeichnis
Die Munition der Flakartillerie - Beschreibung - Teil 1 - Allgemeiner Aufbau der Flakmunition
Anlage 2
Pulverthermometer in Metallhülse
I. Beschreibung
Das Pulverthermometer besteht aus:
dem Thermometer (1),
der Metallfassung (2) mit
oberer und unterer Verschlußschraube (3 und 4),
zwei Spiralfedern (5),
dem Zwischenstück aus Kork (6) und
der Metallhülse (7).

Der Aufbau des Thermometers (1) entspricht einem normalen Quecksilberthermometer. Die luftleere Glasröhre des Thermometers mit angeschmolzener Erweiterung, die als Quecksilbergefäß dient, liegt in einer zweiten Glasröhrem an der sich auch die Meßteilung befindet. Die Meßteilung reicht von -30° bis +100° C. Die Länge des Thermometers be-trägt 260 mm, der Durchmesser 8 mm. Das Thermometer ist durch die Spiralfeder (5) elastisch gelagert und bleibt beim Gebrauch in der Metallfassung (2).

Die als Behälter dienende Metallhülse (7) hat eine Gesamtlänge von 328 mm und einen größten Durchmesser von 14 mm.

II. Zweck und Gebrauch

Das Pulverthermometer dient der Truppe zum Messen der Pulvertemperatur der Patronen, die verschossen werden sollen. Es wird damit die Abweichung von der schußtafelmäßigen Pulvertemperatur (+10° C bei der Munition für das gemäßigte Klima, +25° C bei der Muni-tion für das Tropenklima) festgestellt.

Zum Messen wird das Thermometer in die Röhre des Deckels der Meßkartusche eingeführt und durch die Klemmscheibe festgehalten.

III. Behandeln, Untersuchen und Instandsetzen

Das Pulverthermometer, dessen Haupteil aus Glas hergestellt ist, muß mit großer Vorsicht behandelt werden. Besonders beim Transport darf es harten Stößen nicht ausgesetzt sein.

Die Prüfung erfolgt durch Vergleich mit mehreren Thermometern im Wasserbad. Beträgt der Unterschied mehr als 0,5–1° oder hat sich die Meßteilung gelöst, so ist das Thermo-meter zu ersetzen. Bei Beginn von Messungen muß das Thermometer wieder trocken sein.

Ist der Quecksilberfaden gerissen, so muß man versuchen, durch kräftigen, jedoch weich abzufangenden Stoß das abgetrennte Quecksilber mit dem Hauptfaden wieder zu vereini-gen.

Instandsetzungen durch das waffentechnische Personal nach Abschn. A Ziff. 7 und 8 der H.Dv. 449/3. Danach sind gelockerte Schrauben anzuziehen und Ausbesserungen am Be-hälter gestattet. Lassen sich abgebrochene Schrauben, von denen Gewindeteile im Gerät zurückgeblieben sind, nicht ohne Beschädigung des Gerätes vom waffentechnischen Per-sonal entfernen, so ist das Pulverthermometer einzusenden.

Anmerkung:

Bei größerer Kälte sind Weingeist-Thermometer zu verwenden, da das Quecksilber bei -39° C gefriert.

   
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