II. 5 cm Brand-Sprenggranatpatrone 41 L'spurInhaltsverzeichnis
Die Munition der Flakartillerie - Beschreibung - Teil 4 - Munition der 5 cm Flak 41
I. 5 cm Sprenggranatpatrone 41 L'spur
5 cm Sprgr.Patr. 41 L'spur –
Zeichn. 1
1. Verwendung: Zum Beschuß von Luft- und Erdzielen
  Geschoß: 5 cm Sprenggranate 41 L'spur – 5 cm Sprgr. 41 L'spur –
  Geschoßgewicht: 2,195 kg
  Besondere Kennzeichen: Geschoßanstrich gelb.
A. Teile der Patrone
2. 1. Patronenhülse: Patrh. (St) d. 5 cm Flak 41
2. Zündschraube: Zdschr. C/32 St (Werkstoff Stahl)
3. Treibladung: Hauptladung: etwa 0,680 g Digl.R.P. –K– (235 x 2,5/1)
    Beiladung: 10 g Nz.Man.N.P. (1,5 x 1,5)
    + 1 Ngl.Rg.P.Pl. –12,5– (0,5 x 50/20)
4. Geschoßkörper: 5 cm Sprgr. 41 L'spur (Geschoß hat Eisenführung)
5. Sprengladung: Sprldg. d. 5 cm Sprgr. 41 L'spur
    (90 g Nitropenta 10 oder 65 Füllpuler 02 + 25 g Nitropenta 10)
6. Zünder: 5 cm Kpf.Z. 2 Zerl.P.
7. Sprengkapsel: Sprengkapsel (Duplex) Lm
8. Lichtspur Lichtspurhülse Nr. 6

B. Kurze Beschreibung

Zeichn. 1

1. Patronenhülse

3. Die Patronenhülse ist aus Stahl gefertigt und zum Schutz gegen Rostbildung unterver-kupfert und dann vermessingt. Der Hülsenmantel in seinem langen unteren Teil schwach konisch gehalten und über die stark kegelförmig gehaltene Verengung in den zylindrischen Hals übergehend, ist dem Ladungsraum der Waffe angepaßt. Der Hülsenboden hat eine um seinen Umfang laufende Auszieherrille und am Übergang zum Hülsenmantel eine Schrägfläche, die das Einführen der Patronenhülse in das Rohr begrenzt. In den Hülsen-boden ist das Lager für die Zündschraube eingearbeitet, das mit dem Innenraum der Pa-tronenhülse durch das Zündloch verbunden ist.

Körnerschläge auf dem Rand des Hülsenbodens lassen erkennen, wie oft die Patronenhül-se wiederhergestellt worden ist.

2. Zündschraube

Zeichn. 2

4Die Zündschraube besteht aus dem Zündschraubenkörper, dem Zündhütchen, der Am-boßschraube, der Schlagladung und dem zur Verstärkung des Feuerstrahls dienenden Pul-verkorn. Deckplatte und Abschlußplatte bilden den Abschluß der Öffnung des Zünd-schraubenkörpers.

Die Zündschraube ist in den Hülsenboden eingeschraubt und muß mit ihm in einer Ebene liegen oder etwas versenkt sein.

5. Die Wirkungsweise der Zündschraube ist folgende:

Beim Aufschlag der Schlagbolzenspitze wird der Zündsatz im Zündhütchen zur Entzün-dung gebracht. Der Feuerstrahl des Zündhütchens zündet die Schlagladung und diese das Pulverkorn. Der nun verstärkte Feuerstrahl schlägt durch das Zündloch und entzündet die Beiladung, die dann das schnelle Verbrennen der Hauptladung herbeiführt.

3. Treibladung

6. Die Treibladung besteht aus der Hauptladung und der Beiladung

7. Die Hauptladung ist nicht gebündelt, sondern die Pulverröhren sind lose in die Patro-nenhülse eingebracht.

8. Die Beiladung, die auf der Zündglocke liegt, befindet sich in dem Beiladungsbeutel. Der Beiladungsbeutel ist aus Kunstseidenstoff hergestellt und besteht aus zwei kleinen und einer großen Beiladungsdecke. Zwischen der großen Beiladungsdecke einerseits und den beiden kleinen Beiladungsdecken andererseits befindet sich die Beiladung von 10 g Nz. Man.N.P. (1,5 x 1,5). Auf die von den beiden kleinen Beiladungsdecken gebildete Seite der Beiladung ist zentrisch die Nitroglyzerinpulverplatte aufgeheftet. Sie soll bewirken, daß die Beiladung die Form behält und sich in der Patronenhülse nicht nach der Seite ver-lagern kann.

Die Beiladung ist so einlaboriert, daß die Pulverplatte unmittelbar unter der Hauptladung liegt.

Die Beiladung soll eine gleichmäßige und kräftige Übertragung des Zündstrahls auf die Hauptladung bewirken.

9. Zur Erreichung der schußtafelmäßigen Leistung ist das Ladungsgewicht der Hauptla-dung für jede Pulverlieferung besonders festgesetzt.

4. Geschoßkörper

10. Der Geschoßkörper, aus Stahl gefertigt, hat zylindrische Form, die sich oben spitzbo-genförmig verjüngt.

Das Geschoßinnere ist durch einen Steg in zwei Höhlungen geteilt. Die obere Höhlung nimmt die Sprengladung, die untere die Lichtspur auf. Die obere Öffnung der Geschoßhülle ist mit einem Gewinde (M 28 x 1,5) (Mundlochgewinde) für den Zünder, die untere mit einem Gewinde (M 32 x 1,5) für die Lichtspurhülse versehen.

Am Umfang des oberen Randes der Geschoßhülle sind – gleichmäßig verteilt – vier Ver-stemmungen zum Festlegen des Zünders eingearbeitet.

Der FES- Führungsring ist in einer Nut mit schwalbenschwanzförmigen Querschnitt befes-tigt.

In den Geschoßzapfen ist unterhalb der Geschoßführung eine Würgerille zum Festwürgen der Patronenhülse eingearbeitet.

5. Sprengladung

11. Die Sprengladung besteht aus Preßkörpern aus Np 10 (Ausführung A) oder aus Preß-körpern aus Fp 02 mit eine Kopf aus Np 10 (Ausführung B). Die Preßkörper sind von einer Papierhülle umgeben, die durch einen Paraffinüberzug abgedichtet ist. Oben hat der Sprengladungskörper eine Ausnehmung für die Sprengkapsel.

Die Sprengladung ist in der oberen Geschoßhöhlung durch Konzeptpapier und Pappringe festgelegt.

6. Zünder

12. Der 5 cm Kpf.Z. 2 Zerl.P. ist ein maskensicherer, empfindlicher Aufschlagzünder mit Zerlegung, die auf "kurz" und "lang" einstellbar ist. Die Zerlegeeinrichtung hat den Zweck, das Geschoß in der Luft zu zerlegen, falls es das Ziel verfehlt hat.

Der Zünder ist transport-, lade- und rohrsicher und gehört nach dem Einschrauben der Sprengkapsel (Duplex) Lm zu den sprengkräftigen Zündern. Ohne Sprengkapsel (Duplex) Lm rechnet der Zünder zu den nicht sprengkräftigen Zündern.

Der Zünder ist nach dem Verlassen des Geschützrohres bis 35 m sicher und ab 150 m em-pfindlich.

13. Die Zünder werden mit Einstellung "kurz" angeliefert. Die Truppe hat sie in der Feuer-stellung daraufhin zu prüfen. Soll auf weitliegende Ziele gefeuert werden, so ist der Zün-der vor dem Verfeuern mit der Zünderstellvorrichtung auf "lang" einzustellen.

Auf "kurz" eingestellt, zerlegt der Zünder das Geschoß in 5,5–8 s, auf "lang" eingestellt in 14–18 s nach dem Abschuß. Die Zerlegungszeit wird durch einen Pulversatz geregelt.

7. Sprengkapsel

14. Die Sprengkapsel (Duplex) Lm ist aus Leichtmetall gefertigt. Sie enthält im oberen Teil einen kombinierten Initial-Friktions-Satz und im unteren Teil gepreßtes Nitropenta. Die Sprengkapsel ist mit Linksgewinde in den Zünder eingeschraubt.

Beim Auftreffen des Geschosses wird die Sprengkapsel vond er Zündnadel des Zünders angestochen. Die Sprengkapsel detoniert und überträgt die Detonation auf die Spreng-kapsel des Geschosses.

8. Lichtspur

15Die Lichtspur besteht aus dem in eine Stahlhülse eingepreßten Leuchtsatz und dem Anfeuerungssatz. Der Anfeuerungssatz ist durch ein Abschlußplättchen geschützt. Das Zünden der Lichtspur erfolgt durch die Treibladung.

Die Lichtspurhülse ist in die Bohrung im Geschoßzapfen eingeschraubt.

Die L'spur Nr. 6 leuchtet erst nach einer Flugstrecke von mindestens 400 m auf und hat eine Leuchtdauer von etwa 8 - 10 s, entspricht also einem Geschoßweg von etwa 4075– 4750 m.

C. Verpackung

Abb. 11 u. 12

16. Die fertigen Patronen sind zu 3 Stück im luftdichten Patronenkasten 41 oder luftdich- ten Patronenkasten der 5 cm Flak 41 verpackt.

Der luftd. Patr.Kast. d. 5 cm Flak 41 unterscheidet sich von dem luftd. Patr. Kast. 41 nur dadurch, daß er statt der bei letzterem vorhandenen Inneneinrichtung 3 eingebaute Papphüllen enthält.

Die gefüllten Packgefäße tragen gelbe Inhaltszettel mit schwarzem Aufdruck und einem 1 mm breiten schwarzen Rand.

Je ein Inhaltszettel ist auf dem Deckel (zwischen Griff und Öffnungsbügel), auf der Schmalseite mit Tragegriff (und zwar zwischen Griff und Verschlußhaken) und auf der In-nenseite des Deckels (in der Rundung zwischen Filzstreifen und Deckelrand) angebracht.

D. Durchschnittswerte

17. Gewicht:
der fertigen Patrone etwa

4,28 kg

des leeren luftd. Patr.Kast. 41 etwa

5,30 kg

des mit Patr. gefüllten luftd. Patr.Kast. 41 etwa

18,14 kg

des mit beschossenen Patrh. gefüllten luftd. Patr.-Kast. 41 etwa

9,32 kg

des leeren luftd. Patr.Kast. d. 5 cm Flak 41 etwa

4,50 kg

des mit Patr. gefüllten luftd. Patr.Kast. d. 5 cm Flak 41 etwa

17, 34 kg

des mit beschossenen Patrh. gefüllten luftd. Patr.Kasten 41

etwa

8,52 kg

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