I. Beschreibung der Abwurfmunition (Scharfe): B). S.C. 10 t
Entwurf einer vorläufigen Beschreibung der Abwurfmunition - Band 1
I. Beschreibung der Abwurfmunition (Scharfe)
A.) S.C. 10
1. Die geladene S.C. 10 besteht aus:
  a) dem Mittelteil aus Preßstahl oder Stahlguß,
  b) dem Flügel aus (ziehfähigem) Stahlblech mit 50 kg Festigkeit,
  c) der eingegossenen Sprengladung aus Fp. 02,
  d) dem Rauchentwickler Nr. 1 (90:10 Phosphor und Paraffin),
  e) dem Zusatzkörper (aus Fp. 02),
  f) dem kleinen Füllkörper (aus Fp. 02),
  g) dem Zünder (A.Z.C. 10 h u. t*) und
  h) der eingeschraubten Zündladungskapsel mit eingesetzter Zündladung C/98 verk.
2.

Die Gesamtlänge der geladenen S.C. 10 mit eingeschraubtem Zünder beträgt 574 mm.

  Der Durchmesser im zylindrischen Teil 86 mm; das Fertiggewicht 9,8 - 10 kg.
  Es wiegen im Mittel:
  Das gepreßte Mittelteil 8,3 kg
  Der Flügel 0,5 kg
  Die eingegossene Sprengladung aus Fp. 02 0,9 kg
  Der Rauchentwickler 0,04 kg
  Der große Füllkörper aus Fp. 02 0,10 kg
  Der kleine Füllkörper aus Fp. 02 0,016 kg
  Die eingeschraubte Zündladungskapsel  
  Der A.Z.C. 10 h und t und 0,634 kg
  Die Zündladung C/98 verk.  
    10,490 kg
3.

Die S.C. 10 ist eine Splitterbombe, die gegen lebende Ziele verwendet wird. Sie hat eine Wandstärke von 15 mm und nimmt eine Sprengstoffmenge von etwa 10% des Gesamtgewichts in sich auf. Diese Menge zerlegt die Hülle in etwa 700 Sprengstük-ke. Um diese Anzahl zu erreichen, wird ein Sonderstahl oder Stahlguß besonderer Legierung verwendet. Der eingesetzte Rauchentwickler Nr. 1 dient zur besseren Sichtbarmachung der Sprengwolke beim Einschlag. Die Wirkung der Sprengstücke mit Belegungsdichte von 1 Splitter je m² erstreckt sich auf einen Umkreis bis zu 25 m um den Sprengpunkt.

  Für den Notbehelf wird der Mittelteil der S.C. 10 mit Ersatzsprengstoff gefüllt.
4. Anstrich und Bezeichnung.
 

Zum Schutze gegen Witterungseinflüsse erhält die S.C. 10 einen Grundieranstrich mit Rostschutzgrundierfarbe und dann einen Deckanstrich in feldgrauer Farbe.

 

Zur äußerlichen Kenntlichmachung des Sprengstoffes werden die vorgeschriebenen Kennziffern, je nach Art des verwendeten Sprengstoffes, an zwei gegenüberliegen-den Stellen in schwarzer Farbe aufschabloniert.

5. Zünder (A.Z.C. 10 h un t* Nr. 3).
 

Der Zünder ist ein nicht sprengkräftiger Aufschlagzünder mit Uhrwerk, er kann ohne und mit Verzug verwendet werden.

  Das Uhrwerk hat eine doppelte Aufgabe:
  a) Entsichern des Zünders,
  b) Erreichen der erforderlichen Sicherheitszeit beim Abwurf.
 

Zu a). Durch das Herausziehen des Vorsteckers beim Abwurf wird das Uhrwerk frei und beginnt zu laufen. Dadurch werden 2 Bolzen, die unter Federdruck stehen, aus ihren Lagern herausgedrückt und geben den Schlagbolzen frei. Beim Aufschlag wird der Schlagbolzen mit seiner Nadel auf das Zündhütchen gestoßen. Der Feuerstrahl desselben bringt die Zündladung C/98 verk. und diese die Sprengladung zur Detona-tion.

 

Zu b). Da die Laufzeit des Uhrwerks 2,0 Sekunden beträgt, wird die für die Maschine und Besatzung erforderliche Sicherheitszeit erreicht. Wird z.B. eine S.C. 10 aus ge-ringer Höhe abgeworfen, so daß die Laufzeit des Uhrwerks noch nicht beendet ist, geht die Bombe blind.

 

Soll eine Bombe "o.V." geworfen werden, so muß die am unteren Ende des Zünders befindliche Madenschraube herausgeschraubt werden, dadurch wird beim Aufstoßen der Nadel des Schlagbolzens auf das Zündhütchen eine sofortige Detonation der Bombe herbeigeführt.

 

Beim Wurf "m.V." verbleibt die Schraube im Zünder, wodurch die sofortige Zünd-übertragung auf die Zündladung gesperrt wird. Das Zündhütchen bringt zunächst einen Verzögerungssatz von 5 sec. Verzögerung zum Abbrennen, der dann die Zündübertragung auf die Zündladung ausübt.

I. Beschreibung der Abwurfmunition (Scharfe): B). S.C. 10 t