I. Allgemeines und VerwendungszweckIII. Leucht- und Signalmittel, die sowohl am Boden wie vom Flugzeug aus Verwendung finden
Die Leucht- und Signalmittel der Luftwaffe
II. Leucht- und Signalmittel für Bodenbenutzung

(Fliegerbodengeräte)

A. Ortungszeichen (Ln 24 650)

Das Ortungszeichen dient der Kennzeichnung eines Ortes (z.B. Landeplatzes) für anflie-gende Flugzeuge. Es ist ein kugeliger Pappkörper von 125 mm Durchmesser mit einer an-gesetzten Spitze.

Das Ortungsleuchtzeichen wird aus dem Abschußrohr für Ortungsleuchtzeichen etwa 180 m hochgeschossen. Im höchsten Punkte der Flugbahn zerlegt sich das Ortungs-leuchtzeichen und 15 bis 18 gelbe Leuchtsterne von etwa 8 Sekunden Brenndauer aus.

Zur Entzündung der Treibladung des Ortungsleuchtzeichens, die sich in der Spitzkappe befindet, dient die Zündschnur. Sie besteht aus dem Zeitzünder und der Momentzünd-schnur.

Der Zeitzünder hat eine Brenndauer von 10 Sekunden. Die Momentzündschnur gibt die Zündung im Bruchteil einer Sekunde an die Treibladung weiter.

Die Pulvergase der Treibladung schleudern das Ortungsleuchtzeichen aus dem Abschuß-rohr, in dem die Spitzkappe zurückbleibt. Durch das Feuer der Treibladung wird zugleich der in die Sprengladung der Bombe führende Zeitzünder gezündet, der im höchsten Punkt der Flugbahn die Sprengladung zur Entzündung bringt. Durch die Sprengladung wird das Bombengehäuse zersprengt und die Leuchtsterne zur Entzündung gebracht.

Das Ortungsleuchtzeichen hat einen gegen Feuchtigkeit schützenden Lackanstrich in der gelben Farbe der Leuchtsterne. Sowohl am Zeitzünder des Ortungsleuchtzeichens als auch an dem Reißbindfaden der Schachtelverpackung sind je 5 Fühlzeichen angebracht.

Abb. 1:
Ortungsleuchtzeichen.

Gewicht eines Ortungsleuchtzeichens rd. 900 g.

Auf der Pappschachtel des Ortungsleuchtzeichens befindet sich nachstehende Ge-brauchsanweisung, die vor Gebrauch genau durchzulesen ist:

Ortungsleuchtzeichen.

Lieferfirma: . . . . . . . . . . . Angefertigt: . . . . . . . . . .

Verbrauchszeit bis: . . . . . . . . . .

Achtung !

Brennzeit des Zeitzünders 10 Sekunden !
Zündschnur schlägt sofort durch.
Gebrauchsanweisung.
Laden
1. Zündschnur nach Zerreißen des Papierstreifens auslegen.
2.

Ortungsleuchtzeichen an der Tragschlaufe mit der Spitzkappe voran in das Ab-schußrohr bis auf den Boden einsetzen.

3. Zündschnur über den Rand der Mündung herauslegen.
4.

Mit keinem Teil des Körpers über die Mündung des Abschußrohres kommen.

Zünden.

5.

Zündkopf freilegen ! Hierzu Bindfaden abreißen, Schutzkappe abziehen, Reibkappe abnehmen.

6. Zündkopf mittels Reibfläche entzünden.
7. Nach dem Abbrennen in Deckung gehen.

Versager.

8.

Bei Versager in Deckung 3 Minuten warten. Ist nur Zündkopf abgesprungen (Zeit-zündschnur ist nicht abgebrannt), vom Korken des Zeitzünders Scheibe von 3 mm rings um Zeitzündschnur abschneiden; jetzt sichtbare Zeitzündschnur aufspalten, freigelegte Pulverseele mit Streichholz (Sturmstreichholz) anbrennen und in Deckung gehen. Anzünden an anderer Stelle der Zündschnur ist verboten. Versagt die Zün-dung abermals, so ist das Ortungsleuchtzeichen nach 3 Minuten Wartezeit vorsich-tig, ohne mit der Hand über die Mündung zu kommen, an der Zündschnur aus dem Rohr herauszuziehen und als Versager zu behandeln.

9. Versager sind nach den gegebenen Bestimmungen zu vernichten.
B. Abschußrohr für Ortungsleuchtzeichen (Ln 24 510).

Das Abschußrohr besteht aus einem Papprohr von etwa 125 mm inneren Durchmesser. Als Boden dient ein Hartholzklotz mit einer Eisenplatte. In die Eisenplatte ist ein eiserne Spit-ze eingenietet, die beim Gebrauch des Abschußrohres in den Erdboden gestoßen wird.

Am oberen Teil des Papprohres ist eine Schlaufe aus Gurtband und an der Unterseite der Eisenplatte eine Drahtöse befestigt. Diese Teile dienen zur behelfsmäßigen Anbringung einer Trageschnur oder eines Brotbeutelbandes, um das Abschußrohr über die Schulter zu hängen. Bei Mitführung ist das Abschußrohr auf Fahrzeugen so zu verpacken, daß es nicht naß werden kann.

Das Abschußrohr wird beim Schießen stark beansprucht und ist meistens nach 50 Schuß verbraucht.

Zum Gebrauch wird das Abschußrohr mit der Eisenspitze fest in die Erde gestoßen.

Das Laden, Zünden und Abschießen aus dem Abschußrohr erfolgt nach der Gebrauchsan-weisung, die sich auf der Pappschachtel des Ortungsleuchtzeichens befindet.

Während aller Lade- und Zündverrichtungen bleibt der Mann in gebückter Stellung, so daß er durch vorzeitigen Abschuß nicht verletzt werden kann. Kein Teil des Körpers darf, nachdem das Ortungsleuchtzeichen in das Abschußrohr geladen ist, über die Mündung kommen.

Sobald der Zeitzünder an der Zündschnur brennt (dies ist durch zischendes Geräusch und durch Rauchentwicklung erkennbar), begibt sich der Mann in Deckung, von wo aus der Abschuß abgewartet und das Signal beobachtet wird.

Bevor ein neues Signal geladen wird, sind die im Abschußrohr zurückbleibenden Pappreste zu entfernen, da selbst geringe nachglimmende Reste die Zündschnur eines neu gelade-nen Ortungsleuchtzeichens entzünden und vorzeitigen Abschuß hervorrufen können.

Das Abschußrohr für Ortungsleuchtzeichen ist ein Verbrauchsgerät. Es ist vor Nässe zu schützen. Verbrauchte oder beschädigte Rohre sind auszusondern.

Abb. 2:
Abschußrohr.

C. Fackel, kurzbrennend (Fl 56 802).

Die kurzbrennende Fackel dient als Lichtquelle auf dem Boden. Sie besteht aus einer zy-lindrischen Papphülse, in die ein Leuchtsatz eingestampft ist. Die Länge der Papphülse beträgt 500 mm. In die Papphülse ist ein Holzgriff eingeleimt. Gesamte Länge der Fackel 640 mm; größter Durchmesser der Fackel etwa 38 mm. Die Fackel gibt helles weißes Licht; Leuchtdauer etwa 10 Minuten. Gewicht einer kurzbrennenden Fackel etwa 1 kg. Die Handhabung der kurzbrennenden Fackel ist folgende: Das am Ende der Fackel ange-brachte Band mit Deckel wird abgerissen und der Zündring mit der Holzwatte herausge-nommen. Der Zündkopf der Fackel wird mit der braunen Reibfläche des Zündringes ange-rieben. Die Fackel wird so-dann schräg gehalten oder schräg aufgestellt.

Der Deckel der Fackel ist erst unmittelbar vor dem Gebrauch zu öffnen. Geöffnete Fackeln dürfen nciht aufbewahrt werden, sondern sind abzubrennen.

D. Fackel, langbrennend (Fl 56 801).

Die langbrennende Fackel dient ebenfalls als Lichtquelle am Boden. Bei dieser Fackel han-delt es sich um eine handelsübliche Wachsfackel, wie sie z.B. auch von der Feuerwehr verwendet wird. Sie ist in zwei Ausführungen vorhanden, und zwar als Fackel von 1 m Länge und einer Brenndauer von etwa 2½ Stunden und als Fackel von ½ m Länge mit einer Brenndauer von 1¼ Stunden.

Die langbrennende Fackel wird mit einem Streichholz (am besten Sturmstreichholz) ent-zündet. Sie ist während des Brennens schräg zu tragen, damit das abtropfende Wachs-material keine Verletzungen oder Beschmutzungen hervorruft.

Die Verbrauchszeit ist unbeschränkt.

I. Allgemeines und VerwendungszweckIII. Leucht- und Signalmittel, die sowohl am Boden wie vom Flugzeug aus Verwendung finden