Vorläufige Anleitung für das Laden der 2-cm-Sprenggranate L'spur

1.

Teile der 2-cm-Sprgr. L'spur

a) Geschoßhülle mit Führungsring,
b) Leuchtsatzhülse mit eingepreßtem Leuchtsatz,
c) Anfeuerungssatz,
d) Bodenschraube mit Zelluloidscheibchen,
e) Zerleger,
f) Sprengladung,
g) Hochempfindlicher Kopfzünder mit Sprengkaspel (Duplex).
2. Vorsichtsmaßregeln

Für das Laden der 2-cm-Sprgr. L'spur gelten die allgemeinen Vorsichtsmaßregeln des 7. Abschnittes der Heeresfeuerwerkerei (H.Dv. 454). Sprengladungen, Zerleger und Leuchtsatzhülsen nach und nach in vollen Packgefäßen der kleinsten Verpackungs-einheit zur Arbeitsstelle bringen. An den Arbeitsplätzen für das Einsetzen in das Ge-schoß dürfen nur soviel Stück vorhanden sein, als für den glatten Fortgang der Ar-beit unbedingt notwendig sind. Sprengladungen, Zerleger und Leuchtsatzhülsen nir-gends lose hinlegen. Geschosse in kleinen Mengen sofort nach Einsetzen der Sprengladung zur nächsten Arbeitsstelle bringen.

Einschrauben der Sprengkapseln (Duplex) in Zünder hat auf besondere Arbeitsstelle zu erfolgen. Beim Einschrauben ist dafür Sorge zu tragen, daß ausreichende Schutz-vorrichtungen vorhanden sind. Berufsgenossenschaftliche Vorschriften beachten !

3. Reinigen und Untersuchen der Geschosse
Vor Verarbeitung Geschoßhülsen auf

Rostbildung,
Beschädigungen und
Vorhandensein von Fremdkörpern in der Geschoßhöhlung

untersuchen.
4. Anstrich der Geschosse

Geschoßhüllen werden in Goldlack getaucht angeliefert. Der endgültige Anstrich der Geschosse erfolgt vor dem Patronieren mit geeigneter Vorrichtung. Vor dem Anstrich Goldlacküberzug außen entfernen.

Geschoß-
art
Geschoßteil
vom Führungsring
einschl. Zentrierwulst
Geschoßteil
hinter dem Füh-
rungsring einschl.
Bodenschraube
(Geschoßzapfen)
Zünder Führungs-
ring
Kennzeichnung
des im Geschoß vor-
gesehenen Leuchtsatzes
Spreng- Zelluloselack Asphaltlack bleibt bleibt durch 5 mm
granate gelb 1 x ohne schwatz 1 x blank blank breiten Zellulose-
L'spur Grundieranstrich       lack-Farbring
  Farbton 23       dicht über dem
  matt RAL       Führungsring
  840 B 2       rot, weiß usw.
           
5.

Einsetzen der Leuchtsatzhülse

Das Einsetzen der Leuchtsatzhülse erfolgt mit der dafür bestimmten Vorrichtung. Leuchtsatzhülsen vor dem Einsetzen auf Beschädigungen und richtig gepreßten Leuchtsatz untersuchen. Nur brauchbare Stücke verarbeiten. Fehlerhafte Stücke in besonderem Packgefäß sammeln. Bodenschraube mit geeigneter Vorrichtung ein-schrauben, dabei Gewinde mit Ersatzschellacklack wie Albertol oder Wackerschellack bestreichen. Dann Zelluloidscheibchen aufbringen und mit geeigenetem farblosem Zellulose- oder Asphaltlack abdichten.

6. Einsetzen des Zerlegers

Zerleger vor dem Einsetzen auf äußere Beschaffenheit untersuchen. Besonders auf unbeschädigtes Pulverkorn achten. Nur brauchbare Stücke verarbeiten. Beschädigte Zerleger in besonderem Packgefäß sammeln. Zerleger von Hand mit geeigneter Mes-singpinzette in die Bohrung im Zwischenboden des Geschosses einsetzen. Das rich-tige Einsetzen mit geeigneter Lehre prüfen.

7. Einsetzen der Sprengladung

Sprengladung vor dem Einsetzen untersuchen. Nur unbeschädigte Sprengladungen verwenden. Beschädigte Sprengladungen in besonderem Packgefäß sammeln.

Sprengladungen von Hand mit Messingpinzette soweit als möglich in Sprengladungs-raum einführen und bis auf Boden der Höhlung hinabdrücken.

Mit Tiefenmesser prüfen, ob Sprengladung durch den eingeschraubten Zünder eine feste Längslage erhält. Durch Einbringen von Fließpappringen (0,3 mm dick – weiß oder 0,5 mm dick – schwarz) auf die Sprengladung festen Sitz schaffen. Läßt sich die Sprengladung nicht tief genug einführen, durch andere ersetzen.

8. Einschrauben der Sprengkapsel (Duplex) in den Zünder

Das Einschrauben der Sprengkapsel (Duplex) erfolgt mit der Vorrichtung zum Ein-schrauben der Sprengkapsel (Duplex) nach Zeichnung Nr. BW 13–5044–8 und der dazugehörigen Aufnahme nach Zeichnung Nr. BW 13–5045–8. In jedem Falle ausrei-chende Schutzvorrichtung vorsehen. Vor dem Einschrauben der Sprengkapsel (Dup-lex) prüfen, ob Spitze der Nadel versenkt liegt. Beim Einschrauben Gewinde der Sprengkapsel (Duplex) mit Ersatzschellacklack bestreichen. Vollständiges Einschrau-ben der Sprengkapsel (Duplex) mit Rachenlehre prüfen.

9. Einschrauben des Zünders

Geschosse mit richtig sitzender Sprengladung mit Zünder versehen. Nur unbeschä-digte Zünder verwenden. Zündergewinde beim Einschrauben mit Ersatzschellacklack bestreichen, Zünder mit der Hand einschrauben, mit dem Schlüssel zum Einschrau-ben des Zünders festziehen, herausgequollenen Lack abwischen. Beim Einschrauben des Zünders ausreichende Schutzvorrichtungen anbringen.

Es bleibt den Laborierstellen überlassen, den Zünder erst nach dem Patronieren auf-zuschrauben.

10. Gewichtsangaben
Geschoßkörper mit Führungsring

81,00 g

Leuchtsatzhülse mit Leucht- und Anfeuerungssatz

8,61 g

Bodenschraube mit Zelluloidscheichen

5,70 g

Zerleger

1,04 g

Sprengladung

6,20 g

Hochempfindlicher Kopfzünder mit Sprengkapsel (Duplex)

12,00 g

Mittelgewicht des geladenen Geschosses

115,00 g

Gewichtsprüfung beim Laden nicht erforderlich.
11.

Munitionsteile. Siehe Ziffer 1.

12. Werkstoffe, Betriebsstoffe (Nach Bedarf.)

Ersatzschellacklack (Albertol, Wackerschellack),

 

Asphaltlack,

 

Nz.Lack gelb,

 

Nz.Lack rot,

 

Nz.Lack weiß,

 

schwarze Stempelfarbe,

 

Pappscheibchen (weiß) Ø 13,5 (10,4 Loch),

 

0,3 bzw. 0,5 mm dick (schwarz),

 

Zelluloidscheibchen Ø 10,7 – 0,1; 0,3 mm dick.

13. Munitionsgerät
a) Einsetzen des Zerlergers:
handelsübliche Pinzette aus Messing zum Einführen des Zerlegers;
b) Einbringen der Leuchtsatzhülse:
Vorrichtung zum Einsetzen der Leuchtsatzhülse,
Vorrichtung zum Einschrauben der Bodenschraube;
c) Einsetzen der Sprengladung:
handelsübliche Pinzette aus Messing zum Einsetzen der Sprengladung,
Tiefenmesser für die eingesetzte Sprengladung in 2-cm-Sprgr.L'spur;
d) Einschrauben der Sprengkapsel (Duplex):
Vorrichtung zum Einschrauben der Sprengkapsel (Duplex),
Lehre zur Prüfung, ob Spitze der Nadel versenkt,
Rachenlehre zur Prüfung des vollständigen Einschraubens der Sprengkapsel (Duplex);
e) Aufschrauben des Zünders:
Schlüssel bzw. Vorrichtung zum Aufschrauben des Zünders;
f) Geschoßstempelung:

Gummitypenstempel.