II. ZweckIV. Verwendung
Gasabwehrdienst aller Waffen - heft 6 - Der Riechprobenkasten
Der Riechprobenkasten
III. Beschreibung

5. Der Riechprobenkasten enthält sechs durch zylindrische Holzbehälter (in neueren Riechprobenkästen auch Bakelithülsen) geschützte Glasflaschen für Proben der in Nr. 8 genannten Kampfstoffe nebst einer Flasche mit Entgiftungslösung.

In dem Kasten "Riechprobenvorrat" befindet sich der Vorrat an Riechproben 1 und 5.

6. Der Riechprobenkasten ist mit einem verschließbaren Deckel mit der Aufschrift "Riech-probenkasten. Nicht vor Kenntnis der Gebrauchsanleitung öffnen." und mit einem Tragrie-men versehen. Auf dem Kastenboden befinden sich sechs runde Aussparungen und in ei-nem Zwischenboden ebensoviel runde Öffnungen, die die sechs Holzbehälter (bzw. Bake-lithülsen) aufnehmen. Der rechte Teil des Kastens ist für die Aufnahme der Flasche mit Entgiftungslösung eingerichtet.

Im Deckel der Behälter befinden sich Schwammgummieinlagen, die zur Festlegung der Fla-schenstöpsel während des Versands dienen. Die Schwammgummieinlagen sind aufzube-wahren und bei Einsendung der Riechprobenkästen zur Instandsetzung in den Deckel wie-der einzulegen.

7. Die Behälter unterscheiden sich äußerlich nur durch die angebrachten Inhaltshinweise, die am Boden aus Namen und dem entsprechenden farbigen Kreuz bestehen, am Kopf und unteren Teil des Zwischenstücks aus einer arabischen Zahl nach Nr. 8.

Jeder Behälter besteht aus dem miteinander verschraubten Kopf-, Zwischen- und Boden-stück. Die obere Öffnung des Zwischenstücks ist so eng gehalten, daß nur der Hals der Flasche hindurchgeht, während die untere nach dem Abschrauben des Bodenstücks das Herausnehmen der Flasche gestattet.

Für den Truppengebrauch darf nur das Kopfstück entfernt werden, das Bodenstück je-doch nur im Heeres-Zeugamt Spandau zum Neufüllen oder Auswechseln der Flaschen (18).

8. Die Flaschen sind durch einen eingeschliffenen Glasstöpsel verschlossen und enthalten fünf Proben derjenigen Kampfstoffe, die als Vertreter der verschiendenen Kampfstoffarten nach Geruch und Wirkung gelten können; das sechste Fläschchen ist im Aussehen den anderen gleich, enthält jedoch keinen Kampfstoff, sondern nur geruchsloses Diatomit. Für die Proben sind wirkliche Kampfstoffe (nicht etwa andere unwirksame Stoffe mit gleichem Geruch) verwendet worden in Mengen, die eine schädigende Wirkung bei Beobachtung der in Nr. 11 – 18 angegebenen Vorsichtsmaßregeln ausschließen.

  Bezeichnung Kampf-
stoffart
Wirkung Geruchs-
eindruck

1.

Perstoff
(Grünkreuz)
Luft-
kampfstoff
Erstickender Kampfstoff

Geruch nach faulem Obst oder modern-dem Laub

2.

Lost
(Gelbkreuz)
Gelände-
kampfstoff
Ätzender Kampf-stoff

Mischgeruch von Senf, Meerrettich und Knoblauch

3.

Clark
(Blaukreuz)
Luft-
kampfstoff
Nasen- und Rachenkampfstoff

Schwacher Apo-thekengeruch, nach kurzer Zeit starke Reizwirkung auf die Nasenschleimhaut

4.

Lewisit
(Gelbkreuz)
Gelände-
kampftsoff
Ätzender Kampfstoff

Starker Geruch nach Geranien

5.

Klop
(Chlorpikrin)
(Grünkreuz)
Luft-
kampfstoff
Erstickender Kampfstoff

Geruch stechend aromatisch

6.

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Ohne Geruch

Um die Verwechslung der Glasstöpsel zu vermeiden, sind an ihnen die gleichen Nummern angebracht wie am Zwischenstück und an der oberen Fläche des Kopfstücks. Sie ent-sprechen den oben bei Aufzählung des Flascheninhaltes aufgeführten laufenden Num-mern.

9. Die Flasche mit der Schutzlösung nebst Watte (in zwei Päckchen) ist gegen Hautschä-digungen bei etwa doch erfolgenden Berührungen mit Lost oder Lewisit bestimmt. Sie ist, um sie als Schutzmittel zu kennzeichnen, außer mit der Namensbezeichnung noch mit einem roten Kreuz versehen.

IV. Verwendung und V. Ersatz