III. Anfertigen und Zerlegen der Hülsen-, Beutel-, Teilkartuschen, Geschützpatronen, Manöverkartuschen und KartuschvorlagenIII. Anfertigen und Zerlegen der Hülsen-, Beutel-, Teilkartuschen, Geschützpatronen, Manöverkartuschen und KartuschvorlagenInhaltsverzeichnis
Heeresfeuerwerkerei - Munitionsarbeiten bei Munition für Geschütze und Werfer
B. Munitionsarbeiten allgemeiner Art
III. Anfertigen und Zerlegen der Hülsenkartuschen, Beutelkartuschen, Teilkartuschen, Geschützpatronen, Manöverkartuschen und Kartuschvorlagen

Untersuchen der elektrischen Zündschrauben mit dem Prüfgerät

Zweck

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(1) Das Prüfgerät für elektrische Zündschrauben (Bild 1) dient zur Widerstands-kontrolle der elektrischen Zündschrauben.

Jede Zündschraube ist zu prüfen.  

Bild 1

Aufbau

(2) In einen lederbezogenen, mit Tragriemen versehenen Leichtmetallkasten ist ein als Widerstandsmesser geschalteter Spannungsmesser zusammen mit einer Trok-kenbatterie und den erforderlichen Schalt- und Regulierorganen eingebaut. Außer-dem ist ein Prüfstecker zum Anschluß an die zu prüfenden Zündschrauben fest an-geschlossen.

(3) Das Meßinstrument nebst Spannungsregler und Ausschalter ist auf einer Iso-lierstoffplatte montiert. Die Trockenbatterie, eine 1,5 Volt Stabelementzelle, ist von außen auswechselbar angeordnet. Zu diesem Zweck befindet sich auf der einen Kastenschmalseite eine mit Griff versehene runde Platte, die durch leichte Linksdrehung entfernt werden kann. In der dadurch frei werdenden Höhlung sitzt das Stabelement, welches herausgenommen und durch ein neues ersetzt werden kann. Der Prüfstecker ist an das Meßgerät fest angeschlossen und liegt im Kasten in einer geeignet gestalteten Haltevorrichtung.

 

(4) Am Kastenboden sind außerdem zwei Einsätze gelagert, die je nach der zu prü-fenden Zündschraubentype auf den Prüfstecker mittels Bajonettverschluß befes-tigt werden können.

 

Schaltung

(5) Gemäß dem Schaltbild (Bild 2) liegen ein Festwiderstand, ein Regelwiderstand und ein Spannungsmesser in Serie über einen Ausschalter an der Spannungsquelle von 1,5 Volt Spannung.

Parallel zum Meßinstrument liegt ein weiterer Widerstand und diesem parallel ist der Prüfstecker angeschlossen.

 

Bild 2

(6) Mittels des Regelwiderstandes kann die Meßspannung auf einen durch Marke bezeichneten Sollwert (ohne eingesetzte Zündschraube) eingestellt werden.

Handhabung des Gerätes

(7) Nach Aufsetzen des der zu prüfenden Zündschraubensorte entsprechenden Einsatzes auf den Prüfstecker wird der Hauptschalter auf »Ein« gelegt und die Spannung auf den Sollwert, gekennzeichnet durch die Marke, einreguliert. Nun-mehr wird die Zündschraube gemäß Bild 3 auf den Prüfstecker aufgesetzt und an-gedrückt. Ist die Zündschraube in Ordnung, so muß der Zeiger so weit ausschla-gen, daß er innerhalb des rot markierten Feldes einspielt. Schlägt er noch weiter aus, so ist auf Kurzschluß zu schließen und die Zündschraube ist unbrauchbar. Un-terbrechung oder man-gelhafter Kontakt verursachen, daß Zeiger zwischen Soll-wert und rotem Feld stehenbleibt oder gar nicht ausschlägt. In diesem Fall sind Prüfstecker und Zündschraube an ihren Auflagen zu säubern, und die Prüfung ist zu wiederholen. Spielt der Zeiger auch dann nicht im rot markierten Feld ein, so ist die Zündschraube unbrauchbar.

Bild 3

Bedienungsvorschrift

(8) a)

Aufsetzen des zur Zündschraube passenden Einsatzes auf dem Prüfstek-ker.

b) Hauptschalter einschalten.
c) Zeiger des Spannungsmessers auf den Markenstrich einregeln.
d)

Zündschraube aufsetzen, andrücken und Instrument nach Nr. 168 (7) beobachten.

Auswechseln einer verbrauchten Batterie

(9) Der an der Kastenschmalseite sichtbare Verschlußdeckel mit Griff wird nach links gedreht. Die verbrauchte Batterie wird herausgezogen und durch eine neue ersetzt, worauf der Verschlußdeckel wieder aufgesetzt werden muß.

Einschrauben der Zündschraube aller Arten

Das Einschrauben der Zündschraube in die Kartuschen oder Patronen führt man an einem besonderen Arbeitstische aus. Man darf so viel Kartuschen auf der Arbeits-stelle haben, daß man ungestört arbeiten kann, an Zündschrauben jedoch nur eine volle Pappschachtel an einem Arbeitstisch.

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Geändert, siehe Nachtrag lfd.Nr. 7 auf Seite 132.  

Die Zündschraube ist auf der ganzen Gewindelänge ohne Hinterdrehung dünndek-kend mit Numatadichtungsmasse M 262, gelb oder braun, mittels eines kurzhaari-gen Borstenpinsels zu bestreichen. Numata M 262, gelb, darf nicht verdünnt und keinesfalls so reichlich aufgetragen werden, daß sie am Boden der Kartuschhülse hervorquillt. Das Gewinde in der Kartuschhülse muß von anhaftendem Fett gründ-lich gereinigt sein. Die Zündschraube wird von Hand soweit wie möglich einge-schraubt und dann mit dem Schlüssel oder Doppelschlüssel für Zündschrauben oder einer besonderen Vorrichtung festgezogen. An die Anschlagfläche der Zünd-schraube gelangte Dichtungsmasse ist mit Lappen abzuwischen; bei elektrischen Zündschrauben muß dieses Reinigen besonders gründlich geschehen. Die Zünd-schraube ist vorsichtig einzuschrauben. Man muß den Schlüssel fest gegen die Zündschraube drücken, damit die Zündschraube durch abgleitende Schlüsselzap-fen weder beschädigt nocht entzündet werden kann. Zündschrauben dürfen nicht gewaltsam eingeschraubt werden.

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Die fest eingeschraubte Zündschraube muß sich mit der Bodenfläche der Kartusch-hülse vergleichen oder etwas versenkt liegen, darf aber niemals vorstehen. Der Vorarbeiter hat hierauf jede Kartusche mit einem Lineal zu untersuchen.

 

Es ist zu beachten, daß unverpackte, mit Zdschr. versehene Geschützpatronen stets quer zur ihrer Längsachse an den nächsten Arbeitsplatz weiterzugeben sind, damit die Geschoßspitze nicht gegen die Zdschr. einer anderen Patrone schlagen kann.

 

Verpacken

Kartuschen und Patronen mit Hülsen aus Stahl sind vor dem Verpacken dünn mit säurefreiem Schutzfett 40 einzufetten, um ein Verrosten der Hülsen zu vermeiden.

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