VorbemerkungII. 2 cm Sprenggranatpatrone Leuchtspur W
Merkblatt für die Munition der 2 cm Waffen
I. 2 cm Sprenggranatpatrone
Leuchtspur
– 2 cm Sprgr.Patr. L'spur –
Bild 1
1. Verwendung: Zum Beschuß von Luft- und Erdzielen.
Geschoß: 2 cm Sprenggranate Leuchtspur – 2 cm Sprgr. L'spur –
Geschoßgewicht, schußtafelmäßig: 115 g
Besondere Kennzeichen: Geschoßanstrich gelb.

Ring in Farbe der Leuchtspur oberhalb des Führungsrin-ges

A. Teile der Patrone
2. 1. Patronenhülse: 2 cm Patrh. (Werkstoff Messing) oder
2 cm Patrh. (St.) (Werkstoff Stahl)
2. Zündhütchen: Zdh. 92/36
3. Treibladung: Hauptladung: etwa 40 g Nz.R.P. (3,3/0,5)
Beiladung: 1 g Z.Schw.P. (schn.) oder
               0,5 g Nz.Beil.P. (1,5 x 1,5/0,75)
4. Geschoßkörper: 2 cm Sprgr. L'spur
5. Sprengladung: Sprldg. d. 2 cm Sprgr. (6,2 g Nitropenta)
6. Zünder: A.Z. 5045, 2 cm Kpf.Z. 45 oder
2 cm Kpf.Z. 46
7. Sprengkapsel: Sprk. (Duplex) Lm
8. Zerlegeeinrichtung: Zerleger
9. Leuchtspur.
B. Kurze Beschreibung
Bild 1
1. Patronenhülse

3. Es werden Messing- und Stahlhülsen verwendet. Die Stahlhülsen sind entweder aus kupferplattiertem Stahl gefertigt und galvanisch nachverkupfert oder aus Stahl gefertigt und mit einem eingebrannten Lacküberzug versehen.

4. Die äußere Form der Patronenhülse ist dem Ladungsraum angepaßt. Der Hülsenboden hat eine um seinen Umfang laufende Auszieherrille und am Übergang zum Hülsenmantel eine Schrägfläche, die das Einführen der Patrone in das Rohr begrenzt. In den Hülsenbo-den ist das Lager für das Zündhütchen eingearbeitet. Der in der Mitte des Lagers stehen-gebliebene Teil heißt Amboß. Das Lager ist mit dem Innenraum der Patronenhülse durch 2 Zündkanäle verbunden.

5. In den oberen Teil der Patronenhülse ist der Geschoßzapfen eingesetzt und wie folgt befestigt:

Bei Messinghülsen durch Einwürgen der Patronenhülse in die am Geschoßzapfen vorhan-dene Würgerille (entweder 3mal am Umfang oder am ganzen Umfang).

Bei Stahlhülsen durch Einziehen des Hülsenrandes in die Ringnut unterhalb des Füh-rungsringes.

6. Körnerschläge auf dem Hülsenboden lassen erkennen, wie oft eine Patronenhülse wie-derhergestellt worden ist.

2. Zündhütchen
Bild 2

7. Das Zündhütchen 92/36 – aus Messing – ist in das Lager im Hülsenboden eingesetzt. Die Fuge zwischen Hülse und Zündhütchen (Ringfuge) ist mit Lack gegen Feuchtigkeit ab-gedichtet. Das Zündhütchen enthält einen Zündsatz (Zündsatz 71/84) aus Knallquecksil-ber, Kaliumchlorat, Schwefelantimon und Glaspulver.

Das Zündhütchen muß festsitzen und versenkt liegen.

Das Entzünden des Zündhütchens erfolgt durch Schlag des Schlagbolzens der Waffe.

3. Treibladung

8. Die Hauptladung befindet sich in einem Kartuschbeutel aus Kunstseide. Zwischen den beiden Bodenplatten des Kartuschbeutels ist die Beiladung eingebracht, die eine gleich-mäßige und kräftige Übertragung des Zündstrahls auf die Hauptladung bewirken soll.

Treibladungen neuer Fertigung haben statt der Beiladung von 1 g Z.Schw.P. (schn.) eine solche von 0,5 g Nz.Beil.P. (1,5 x 1,5/0,75) und sind in einem Beutel aus gewirkter Kunst-seide (2 cm Kartuschbeutel 41) untergebracht.

Dieser Beutel besteht aus einem Mantel, der oben, unten und an einer Seite zusammen-genäht ist. Die im unteren Teil des Beutels sich befindende Beiladung ist durch eine Quer-naht von der Hauptladung getrennt.

Das Gewicht der Hauptladung ist für jede Pulverlieferung besonders festgesetzt.

4. Geschoßkörper

9. Der Geschoßkörper ist aus Flußstahl (Stangenmaterial) gefertigt und hat oben ein Ge-winde (M 15 x 1) für den Zünder und unten ein Gewinde (links M 14 x 1) für die Boden-schraube der Leuchtspur.

Die Geschoßhöhlung ist durch einen Steg in einen oberen Teil, der die Sprengladung auf-nimmt, und einen unteren Teil für die Leuchtspur unterteilt. In der Bohrung des Steges sitzt der Zerleger.

Der Kupfer- oder Sintereisen1) Führungsring des Geschosses ist in einer Nut mit schwal-benschwanzförmigem Querschnitt befestigt.

In den zyl. Geschoßzapfen ist unterhalb des Führungsrings eine Ringnut und weiter unten eine Würgerille eingearbeitet (siehe Nr. 5).

Die Würgerille entfällt, wenn Patronierung mit Stahlhülse vorgesehen ist.

5. Sprengladung

10. Die Sprengladung besteht aus gepreßtem Nitropenta, das mit 10% Montanwachs phlegmatisiert ist. Der Preßkörper hat oben eine Ausnehmung für die Sprengkapsel und unten eine solche für den Zerleger.

Zum Festlegen der Sprengladung ist zwischen ihr und dem Zünderschaft ein Fließpappe-ring eingelegt.

6. Zünder

Bild 15 bis 17

11. Die 2 cm Sprenggranatpatrone Leuchtspur kann mit folgenden Zündern versehen werden:

a) Aufschlagzünder 5045 (A.Z. 5045)
b) 2 cm Kopfzünder 45 (2 cm Kpf.Z. 45)
c) 2 cm Kopfzünder 46 (2 cm Kpf.Z. 46)

Diese Zünder sind empfindliche Aufschlagzünder. Die Zünder sind transport-, lade- und rohrsicher und gehören nach dem Einschrauben der Sprengkapseln (Duplex) Lm zu den sprengkräftigen Geschoßzündungen.

Nach Verlassen des Rohres werden die Zünder unter a) und b) etwa 10 bis 25 cm, der Zünder unter c) etwa 1 m vor der Rohrmündung entsichert.

7. Sprengkapsel
Bild 3

12. Die Sprengkapsel (Duplex) Lm ist aus Leichtmetall gefertigt2). Sie enthält im oberen Teil (Zündkapsel) einen besonders empfindlichen Initial-Satz und im unteren Teil gepreß-tes Nitropenta. Die Sprengkapsel ist mit Linksgewinde etwa bis zur Hälfte in den Zünder-schaft eingeschraubt. Das Entzünden der Sprengkapsel erfolgt durch Anstich der Nadel des Zünders.

8. Zerlegeeinrichtung (Zerleger)

13. Der Zerleger besteht aus einer Metallhülse mit eingepreßtem Schwarzpulversatz. Er kommt auf etwa 2000 m Entfernung (was einer Zeit von etwa 5,5 bis 6,5 s entspricht) zur Wirkung, falls das Geschoß bis dahin kein Ziel getroffen hat, der Zünder also nicht im Aufschlag scharf geworden ist. Der Rest der abbrennenden Leuchtspur entzündet den Pulversatz des Zerlegers, der durch sein Abbrennen die Sprengladung des Geschosses zur Explosion bringt.

9. Leuchtspur

14. Die Leuchtspur besteht aus dem in eine Hülse gepreßten Leuchtsatz und dem An-feuerungssatz und wird durch die in den Geschoßzapfen eingeschraubte Bodenschraube gehalten.

Das Zünden der Leuchtspur erfolgt durch die Treibladung.

Die Brenndauer beträgt etwa 5,5 Sekunden, entspricht also einem Geschoßweg von etwa 2000 m.

C. Verpackung
Bild 21 bis 24

15. Die Patronen sind einzeln in Papphülsen 2 cm verpackt. 100 gefüllte Papphülsen in einem luftdichten Patronenkasten 2 cm3).

Die Packgefäße haben je einen Inhaltszettel auf der Innenseite des Deckels, einer Längs-wand und der unteren linken Ecke der Kopfwand rechts davon.

Farbe des Inhaltszettels: gelb.
Bei Stahlhülsen senkrechter blauer Strich.
Aufdruck schwarz.

D. Durchschnittsgewichte

16. Gewicht:
der fertigen Patrone etwa 0,294 kg
des leeren Patronenkastens mit Papphülsen etwa 15,000 kg
des mit Patronen gefüllten Patronenkastens etwa 44,400 kg
des mit beschossen Patronenhülsen gefüllten Patronenkastens etwa 29,000 kg

VorbemerkungII. 2 cm Sprenggranatpatrone Leuchtspur W