H. ÜbungsmunitionK. Beschreibung und Gebrauch der Meßkartusche bis N. Instandsetzen der ZünderstellschlüsselInhaltsverzeichnis
Merkblatt für die Munition der 10 cm Kanone 17 und 10 cm Kanone 17/04 neuer Art
J. Berichte über besondere Vorkommnisse an der Munition

100.

Bei besonderen Vorkommnissen an der Munition ist an OKH (AHA/In 4 und Heeres-waffenamt) zu berichten und ein beantworteter Fragebogen nach dem Muster der Nr. 101 beizufügen.

Abschrift des Berichtes ist der Heeresmunitionsanstalt, welche die Munition ausge-geben hat, zu übersenden, damit sie dem Feldzeugkommando Mitteilung machen kann.

Lassen sich die verlangten Feststellungen nicht mehr machen, z.B. bei Rohrzersprin-gern, so sind die Angaben, soweit möglich, von den Inhaltszetteln der Packgefäße zu entnehmen. Photographien von dem zerstörten Geschütz sind für die Beurteilung des Vorkommnisses wichtig und – wenn vorhanden – dem Bericht beizufügen. 3 bis 4 Schuß von der am Geschütz befindlichen Munition und wiedergefundene Muniti-onsteile des Rohrzerspringers sind zur Untersuchung an die Kommandantur des Ver-suchsplatzes Hillersleben – zur Verfügung des OKH (Wa Prüf 1) – einzusenden; vgl. Nr. 101 unter B 8. Dies ist zur Feststellung etwaiger Fehlerquellen unbedingt erfor-derlich.

101.

Muster des Fragebogens

Truppenteil

Fragebogen über besondere Vorkommnisse an der Munition

A. 1. a) Datum und Uhrzeit des
Vorkommnisses ?
b) Geschützart (Werfer) und Nummer des Rohres ?
c) Welche Angaben sind auf dem Rohr außer der Rohr-nummer eingeschlagen ?
d) Mit welcher Erhöhung
wurde geschossen ?
e) Welche Libelle war befoh-len ?
f) Welche Schußtafel wurde beim Schießen verwendet (auch Datum der Schuß-tafel und Angabe der letz-ten eingearbeiteten Deck-blattnummer) ?
2. Art des Vorkommnisses:
a) Rohrzerspringer6), Frühzer-springer6), Kurzschüsse, Blindgänger, Luftspreng-punkt-Versager usw. ?
b) Wurden Luftsprengpunkt- Versager nachträglich im Aufschlage scharf ?
3. a) Rohr aufgebaucht ?
oder Risse entstanden ?
oder völlig zerrissen ?
b) Größer der Aufbauchung, der Risse usw. ?
c) An welcher Stelle ?
d) Explodierte (dumpfer Knall) oder detonierte das Ge-schoß (heller Knall) ?
4. Zahl (Prozent) der Frühzer-springer, Kürzschüsse usw. ?
5. Geschoß:
a) Geschoßart, Farbe des An- strichs, besondere Kenn- zeichen ? (auch die einge- schlagenen)
b) Äußere Beschaffenheit des Geschosses, der Führung, Metall der Führungsringe ?
c) War das Geschoß richtig angesetzt ?
d) Hatte das Geschoß beim Ansetzen geklemmt ?
e) Ist vor dem Schuß durch das Rohr gesehen worden ?
f) War das Geschoß ver-schmutzt oder naß ?
g) War das Geschoß (Patrone) schon einmal angesetzt und mit dem Entlader aus dem Rohr entfernt worden ?
h) Sind Geschosse mit beschä- digten Zünderspitzen vor- handen, oder wurden solche bisher festgestellt ?
6. Zünder:
a) Zünderart ?
b) Zünderstellung ?
c) Äußere Kennzeichen, wenn möglich: Angabe der Kenn- zeichen für Lieferfirma, Fer- tigungsjahr, Liefernummer ? (auf dem Zünder einge-
schlagen)
d) Werkstoff des Zünderkör-pers (z.B. Leichtmetall, Messing) ?
e) Äußere Beschaffenheit des Zünders ?
f) War der Zünder vor dem Laden an der Spitze (Mem-bran, Bördelring oder Kappe) beschädigt ?
7. Hülsenkartusche (Patrone):
a) Welche Angaben stehen auf dem Ladungszettel des Kartuschdeckels ?
auf dem Mantel der Patro-nenhülse ?
auf dem Boden der Patro-nenhülse ?
auf dem Beutelstoff bei den Teilkartuschen (Sonderkar- tuschen, Vorkartuschen, Zusatzladungen) ?
b) War die Hülsenkartusche (Patrone) bereits längere Zeit dem Packgefäß ent-nommen ?
der Feuchtigkeit ausge-setzt ?
c) Hatte die Hülsenkartusche (Patrone) lange in der Sonne gelegen ?
d) Hatte die Hülsenkartusche (Patrone) vor dem Abfeuern und wie lange im heißge- schossenen Rohr gelegen ?
e) Mit welcher Ladung wurde geschossen ?
f) Klemmte die Kartuschhülse (Patronenhülse) beim Aus- werfen übermäßig ?
g) Wie oft war die Kartusch-hülse (Patronenhülse) be-schossen ? (Schußzahl gleich Anzahl der auf dem Rand der Hülse befindlichen Körnereinschläge)
h) Wurden von der Schußtafel abweichende Schußweiten festgestellt ?
1. Bei wieviel Schuß ?
2. Gesamtschußzahl ?
3. Wieviel Meter betragen die Abweichungen bei den Schüssen zu 1.
i) Wurde Pulver der Treibla-dung vor der dem Rohre gefunden ?
k) Welche Zündschrauben- oder Zündhütchenart war als Geschoßzündung eingesetzt ?
B. 8. Wiedergefundene Munitionsteile und 3 bis 4 Schuß von der am Geschütz befindlichen Munition sind an OKH (Wa Prüf 1)7) einzusenden. Die Bezeichnung der am Geschütz noch vorhan- denen Munition ist mit anzu- geben und bei den betreffenden Fragen in Klammern zu setzen. Falls photographische Aufnah- men des Rohres nach dem Rohrzerspringer gemacht wur- den, sind sie der Meldung bei- zufügen.
9. Wurden die Angaben zu 5, 6 und 7 vor dem Schuß oder an Hand der am Geschütz befindlichen Munition festgestellt ?
C. 10. Allgemeiner Zustand des Rohr- innern (Ausbrennungen usw.) ?
War das Rohr stark verkupfert ?
11. Welche Zeitspanne lag zwischen den Schüssen ?
12. War das Rohr heißgeschossen ?
13. War an dem Tage aus dem Rohr schon schnelles Feuer abgege- ben ?
Wurde bei Dunkelheit ge- schossen ?
14. a) Gesamtzahl der aus dem Rohr verfeuerten Schüsse ?
b) Gesamtschußzahl des Schießens, in dessen Ver-lauf die besonderen Vor-kommnisse aufgetreten sind ?
15. War das Wetter heiß ?
Wurde bei Regen, großtropfigem Platzregen, bei Hagelwetter oder Schnee geschossen ?
Barbara Meldung :
Schußrichtung in Windziffer ?
Höhenunterschied:
Geschütz – Zielgelände ?
D. 16. Welche Heeres-Munitionsanstalt hat die Munition geliefert ?
17. Seit wann ist die Munition in Verwaltung der Truppe ?
18. Art und Zustand der Lagerräume bei der Truppe ?
E.

Bei zahlreichen Blindgängern sind folgende Angaben wichtig:

19. Neigung des Zielgeländes zur Mündungswaagerechten, das heißt:
a) Liegt das Zielgelände ungefähr waagerecht ?
b) Fällt das Zielgelände in Schußrichtung ab ?
c) Steigt das Zielgelände in Schußrichtung an ?
20. Beschaffenheit des Aufschlag- geländes (eben, gefurcht, Trichtergelände usw.) ?
21. Bodenart des Aufschlaggeländes (steinig, sandig, felsig, trocken, Höhe der Schneedecke usw.) ?
22. Bodenbewachsung des Auf- schlaggeländes (Wald, Heide- kraut, Wiese, Acker usw.) ?
23. Stand das Geschütz völlig frei oder standen Bäume oder Sträu- cher dicht vor der Rohrmün- dung ?
24. Sind sonstige Beobachtungen gemacht worden ?

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