VII. Übersicht über die Munition und ihre VerwendungIX. Beschreibung und Gebrauch der Meßkartusche
Merkblatt für die Munition der 10 cm leichten Feldhaubitze 14/19 (t)
VIII. Berichte über besondere Vorkommnisse an der Munition

100.

Bei besonderen Vorkommnissen an der Munition ist an OKH (AHA/In 4) und OKH (WaA) zu berichten und ein beantworteter Fragebogen nach dem Muster Nr. 101 beizufügen.

Abschrift des Berichtes ist der Heeresmunitionsanstalt, welche die Munition ausge-geben hat, zu übersenden, damit sie dem Heeres-Feldzeugkommando Mitteilung ma-chen kann.

Lassen sich die verlangten Feststellungen nicht mehr machen, z.B. bei Rohrzersprin-gern, so ist dies zu melden. Sprengstücke von dem Geschoß, und womöglich Photo-graphien von dem zerstörten Geschütz sind für die Beurteilung des Vorkommnisses wichtig, ferner sind 3–4 Schuß von der am Geschütz befindlichen Munition an die Kommandantur des Versuchsplatzes Hillersleben zur Verfügung des OKH (Wa Prüf 1) zwecks Untersuchung einzusenden, vgl. Nr. 101 unter B 8. Dies ist zur Feststellung etwaiger Fehlerquellen unbedingt erforderlich.

Muster des Fragebogens

101.
Truppenteil
F r a g e b o g e n
über besondere Vorkommnisse an der Munition.

Die nachfolgenden Fragen nur insoweit beantworten, als sie für die 10 cm l.F.H. 14/19 (t) in Betracht kommen und dies nach der Überzeugung des Berichtenden – ohne Zerlegen der Munition – einwandfrei geschehen kann. Für jedes Vorkommnis ist ein besonderer Fra-gebogen auszufüllen.

A.

1.

a) Tag und Uhrzeit des Vorkomm- nisses ?
b) Geschützart (Werfer) und Nr. des Rohres ?
c) Welche Angaben sind auf dem Rohr außer der Rohrnummer eingeschlagen ?
d) Mit welcher Erhöhung wurde geschossen ?
e) Welche Libelle war befohlen ?
f) Welche Schußtafel wurde beim Schießen verwendet (auch Da- tum der Schußtafel und Angabe der letzten eingearbeiteten Deckblattnummern) ?
2. Art des Vorkommnisses ?
a) Rohrzerspringer4), Frühzersprin- ger4), Kurzschüsse, Blindgänger, Luftsprengpunkt-Versager usw.
b) Wurden Luftsprengpunkt-Ver- sager nachträglich im Aufschlag scharf ?
3. a) Rohr aufgebaucht ?
oder Risse entstanden ?
oder völlig zerrissen ?
b) Größe der Aufbauchung, der Risse usw. ?
c) an welcher Stelle ?
4. Zahl (Prozent) der Frühzerspringer,
Kurzschüsse usw. ?
5. Geschoß:
a) Geschoßart, Farbe des Anstri- iches, besondere Kennzeichen, auch die eingeschlagenen ?
b) Äußere Beschaffenheit des Ge- schosses, der Führung, Metall des Führungsringes ?
c) War das Geschoß richtig ange- setzt ?
d) Hatte das Geschoß beim An- setzen geklemmt ?
e) Ist vor dem Schuß durch das Rohr gesehen worden ?
f) War das Geschoß (Patrone) schon einmal angesetzt und mit dem Entlader aus dem Rohr ent- fernt worden ?

6.

Zünder:
a) Zünderart ?
b) Zünderstellung ?
c) Äußere Kennzeichen, wenn möglich Angabe der Lieferfirma, Fertigungsjahr, Liefernummer (auf dem Zünder eingeschla- gen)?
d) Werkstoff des Zünderkörpers (z.B. Leichtmetall, Messing)?
e) Äußere Beschaffenheit des Zün- ders ?

7.

Hülsenkartusche (Patrone):
a) Welche Angaben stehen auf
dem Ladungszettel des Kar- tuschdeckels ?
auf dem Mantel der Patronen- hülse ?
auf dem Boden der Patronen- hülse ?
auf dem Beutelstoff bei den Teilkartuschen (Sonderkartu- schen, Vorkartuschen, Zusatz- ladungen) ?
b) War die Hülsenkartusche (Pa- trone) bereits längere Zeit dem Packgefäß entnommen ?
der Feuchtigkeit ausgesetzt ?
c) Hatte die Hülsenkartusche (Pa- trone) lange in der Sonne ge- legen ?
d) Hatte die Hülsenkartusche (Pa- trone) vor dem Abfeuern und wie lange im heißgeschossenen Rohr gelegen ?
e) Mit welcher Ladung wurde ge- schossen ?
f) Klemmte die Kartuschhülse (Patronenhülse) beim Aus- werfen übermäßig ?
g) Wie oft war die Kartuschhülse (Patronenhülse) beschossen ?
(Schußzahl gleich Anzahl der auf dem Rand der Hülse befindlichen Körnereinschläge)
h) Wurden von der Schußtafel ab- weichende Schußweiten festge- stellt ?
a) bei wieviel Schuß ?
b) Gesamtschußzahl ?
c) Wieviel m betragen die Ab- weichungen bei den Schüs-sen zu a) ?
i) Wurde Pulver der Treibladung vor dem Rohr gefunden ?
B. 8. Wiedergefundene Munitionsteile und 3 bis 4 Schuß von der am Geschütz be-findlichen Munition sind an OKH (Wa Prüf 1)5) einzusenden. Die Bezeich-nung der am Geschütz noch vorhan-denen Munition ist mit anzugeben und bei den betr. Fragen in Klammer zu setzen. Falls photographische Auf-nahmen des Rohres nach dem Rohr-zerspringer gemacht wurden, sind sie der Meldung beizufügen.

9.

Wurden die Angaben zu 5, 6 u. 7 vor dem Schuß oder an Hand der am Ge-schütz befindlichen Munition fest- gestellt ?
C. 10. Allgemeiner Zustand des Rohrinneren (Ausbrennungen usw.) ?
War das Rohr stark verkupfert ?
11. Welche Zeitspanne lag zwischen den Schüssen ?
12. War das Rohr heißgeschossen ?
13. War an dem Tage aus dem Rohr schon schnelles Feuer abgeben ?
Wurde bei Dunkelheit geschossen ?
14. a) Gesamtschußzahl der aus dem Rohr verfeuerten Schüssen ?
b) Gesamtschußzahl des Schießens, in dessen Verlauf die besonderen Vorkommnisse aufgetreten sind ?
15. War das Wetter heiß ?
Wurde bei Regen, großtropfigem Platzregen, bei Hagelwetter oder Schnee geschossen ?
Barbara-Meldung:
Schußrichtung in Windrichtung ?
Höhenunterschied, Geschütz-Ziel- gelände ?
D. 16. Welche Heers-Munitionsanstalt hat die Munition geliefert ?
17. Seit wann ist die Munition in Verwal- tung der Truppe ?
18. Art und Zustand der Lagerräume bei der Truppe ?
E. Bei zahlreichen Blindgängern sind
folgende Angaben wichtig:
19. Neigung des Zielgeländes zur Mündungswaagerechten das heißt:
a) liegt das Zielgelände ungefähr waagerecht ?
b) fällt das Zielgelände in Schuß- richtung ab ?
c) steigt das Zielgelände in Schuß- richtung an ?
20. Beschaffenheit des Aufschlaggelän- des ? (eben, gefurcht, Trichterge- lände usw.)
21. Bodenart des Aufschlaggeländes ? (steinig, sandig, felsig, sumpfig, moo-rig, naß, schlüpfrig, trocken, Höhe der Schneedecke usw.)
22. Bodenbewachsung des Aufschlagge- ländes ? (Wald, Heidekraut, Wiese, Acker usw.)

VII. Übersicht über die Munition und ihre VerwendungIX. Beschreibung und Gebrauch der Meßkartusche