Die Munition der Flakartillerie - Beschreibung - Teil 6 - Munition der 10,5 cm Flak 38 und 39 |
V. 10,5 cm Panzergranatpatrone Flak |
– 10,5 cm Pzgr.Patr.Flak – |
– Zeichn. 11 – |
46. |
Verwendung: Zum Beschuß von Panzerzielen |
Geschoß: 10,5 cm Panzergranate Flak | |
– 10,5 cm Pzgr.Flak – | |
Gewicht: 15,56 kg | |
Besondere Kennzeichen: Geschoßanstrich schwarz. Roter Farbring oberhalb der Ge-schoßführung4). |
A. Teile der Patrone |
47. | 1. Patronenhülse: |
Patrh. (St) d. 10,5 cm Flak 38 (10,5 cm Patrh. 33 (St) (Werk-stoff Stahl) oder |
Patrh. (6307) d. 10,5 cm Flak 38 (Werkstoff Messing) | ||
2. Zündschraube: | Zdschr. C/22 (Werkstoff Messing) oder | |
Zdschr. C/22 St (Werkstoff Stahl) | ||
3. Treibladung: |
Hauptladung: etwa 5,000 kg Digl.R.P. – 8 – (665 x 6,25/3) |
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Beiladung: 20 g Nz.Man.N.P. (1,5 x 1,5) | ||
+ 60 g Bleidraht (Bleidraht fällt bei Geschossen mit Eisenführung fort) |
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4. Geschoßkörper: | 10,5 cm Pzgr.Flak mit KPS-Führung | |
oder | ||
10,5 cm Pzgr.Flak mit FES-Führung | ||
5. Sprengladung: |
Sprgld. d. 10,5 cm Pzgr. rot (0,240 kg PH-Salz + H 10) (Sonder-sprengstoff) |
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6. Zünder: | Bd.Z. f. 10 cm Pzgr.* | |
7. Sprengkapsel: | Sprengkapsel P 3 | |
8. Lichtspur | Lichtspurhülse Nr. 4 |
B. Kurze Beschreibung |
– Zeichn. 6 – |
1. Patronenhülse |
2. Zündschraube |
48. Wie bei der 10,5 cm Sprgr.Patr. L/4,4 (Ziffer 3–5). |
3. Treibladung |
49. Der Aufbau der Treibladung ist der gleiche wie bei der 10,5 cm Sprgr.Patr. L/4,4 (Zif-fer 6–7), jedoch ist die der Hauptladung zugekehrte Beiladungsdecke doppelt ausgeführt. |
4. Geschoßkörper |
50. Der Geschoßkörper besteht aus der Hülle, der Kappe und der Haube. |
Die Hülle, aus Flußstahl gefertigt, hat zylindrische Form, die nach oben in eine bogenför-mige massive Spitze übergeht. Die Hülle ist nach einem besonderen Verfahren gehärtet und angelassen. Die Härte nimmt von der Spitze nach dem Geschoßende zu ab. Die Ge-schoßführung besteht aus einem KPS-Führungsband oder einem FES-Führungsring. Außer der Zentrierwulst ist bei der 10,5 cm Pzgr. Flak oberhalb der Führung eine zweite Wulst vorhanden, die Führungswulst. Unterhalb der Führung sind in den Geschoßzapfen zwei Würgerillen eingearbeitet. Im unteren Ende der Geschoßhülle befindet sich das Bodenloch mit Gewinde (M 62 x 3) zur Aufnahme des Zünders. |
Zum Schutz der gehärteten Spitze der Geschoßhülle und gleichzeitig zur Erhöhung der Durchschlagsleistung bei schrägem Auftreffen ist auf der Geschoßhülle die aus Flußstahl hergestellte Kappe festgelötet. |
Zur Verminderung des Luftwiderstandes ist die Pzgr. mit einer Haube ausgestattet. Die Haube ist aus Stahl gefertigt und mit der Kappe verschweißt. |
5. Sprengladung |
51. Die Sprldg. d. 10 cm Pzgr. rot setzt sich aus zwei Preßkörpern zusammen, die in einer Aluminium- oder Pappbüchse untergebracht sind. Der obere Preßkörper ist aus |
Ph-Salz und der untere aus H 10 hergestellt. Zur Ausfüllung des oberen Teils der Ge-schoßhöhlung ist auf die Sprengladungsbüchse eine Kappe aus Kunstharz-Preßstoff auf-geklebt. Die im unteren Teil der Sprldg. befindliche Bohrung dient zur Aufnahme des Sprengkapselgehäuses. Die Sprldg. ist im Geschoß mit Montanwachs festgelegt. |
6. Zünder |
52. Der Bd.Z. f. 10 cm Pzgr*5) ist ein Fertig-Aufschlagzünder mit unveränderlicher Verzö-gerung. Er ist transport-, lade- und rohrsicher und gehört mit aufgeschraubter Spreng-kapsel zu den sprengkräftigen Zündern; ohne Sprengkapsel gehört der Zünder zu den nicht sprengkräftigen Zündern. |
Der Zünder befindet sich unmittelbar nach dem Verlassen des Rohres in Scharfstellung. Die Verzögerung bewirkt, daß das Geschoß kurz nach dem Eindringen in das Ziel zur Wir-kung kommt. |
Der Zünder ist in das Bodenloch des Geschosses eingeschraubt und ragt mit seiner Ver-schlußschraube, auf die das Sprengkapselgehäuse mit Sprengkapsel aufgeschraubt ist, in die Bohrung der Sprengladung hinein. In die untere Bohrung des Zündergehäuses ist die Lichtspurhülse eingeschraubt. |
Eine genaue Beschreibung der Wirkungsweise des Zünders enthält die L.Dv. 487. |
7. Sprengkapsel |
53. Die in das Sprengkapselgehäuse eingeschraubte Sprengkapsel enthält den Initial-Frik-tions-Satz (Zündsatz) und den aus Nitropenta 3 bestehenden Übertragungssatz. |
8. Lichtspur |
54. Die in den Zünder eingeschraubte Lichtspurhülse Nr. 4 besteht aus dem in eine Hülse aus Automatenstahl eingepreßten Leuchtsatz und dem Anfeuerungssatz. Der Anfeuer-ungssatz ist durch ein Abschlußplättchen geschützt. Das Zünden der Lichtspur erfolgt durch die Treibladung. Die Brenndauer beträgt etwa 6 s, entspricht also einem Geschoß-weg von etwa 4100 m. |
C. Verpackung |
– Abb. 18 – |
55. Die fertigen 10,5 cm Pzgr.Patr. Flak sind einzeln im Patronenbehälter 38 mit Einsatz für Panzergranatpatronen zum Patronenbehälter 38 verpackt. |
Der gefüllte Patronenbehälter trägt in der Mitte des Behälterdeckels einen schwarzen In-haltszettel mit weißem Aufdruck. |
D. Durchschnittsgewichte |
56. Gewicht: |
der fertigen Patrone | etwa |
26,1 kg |
des leeren Patronenbehälters mit Einsatz für Pzgr.Patr. | etwa |
6,5 kg |
des mit einer Patrone gefüllte Patronenbehälters | etwa |
32,6 kg |
des mit einer beschossenen Patronenhülse gefüllten Patronenbehäl-ters |
etwa |
12,2 kg |