1. Die Arbeitsstelle zum Auflöten der Zünderpackgefäße muß mindestens 150 m von Arbeitsstellen und Munitionshäusern entfernt sein. Das Auflöten ist durch geübte Arbeitskräfte vorzunehmen, damit die Zinkblecheinsätze nicht unbrauchbar werden. Zündladung und Zünder sind bei Herausnahme aus ihren Packkisten auf äußere Be-schaffenheit zu untersuchen.

Die Beplattung der Sprengkapsel soll unbeschädigt sein. Durch Schütteln in der Hand ist zu prüfen, ob alle Innenteile gut festliegen und ob Lackteile usw. sich lose in der Sprengkapsel befinden. Zündladungen mit losen Innenteilen usw. sind un-brauchbar.

Ferner ist zu prüfen, ob der obere Rand der Hülse gut umgebördelt ist, keine fehler-haften Stellen aufweist und gleichmäßig auf dem Lederring aufliegt.

Brauchbar sind noch solche Zündladungen, die in den Börtelrändern Falten oder fei-ne, unbedeutende, aber nur bis zur halben Breite des Randes reichende Risse ha-ben. Risse in der Biegung des Börtelrandes machen die Zündladung unbrauchbar.

Die Zündladungen sollen gleichmäßig deckend verzinnt sein. Einige kleine unverzinn-te Stellen außen an der Hülle sind unschädlich.

2. Vor dem Einbringen werden die verkürzte Zündladung und Zünder vereinigt. Hier-zu wird die Zündladung in die Zündladungskapsel mit der Öffnung nach oben einge-bracht und hierauf die Zündladungskapsel mit dem Zünder verschraubt. Erforderli-chenfalls wird die Zündladung durch kreuzweise über dem Boden und dem zylindri-schen Teil gelegte Papierstreifen festgelegt. Sie darf in der Zündladungskapsel nicht schlottern. Diese Arbeit ist besonders gut zu überwachen, weil ein Fehlen der Zünd-ladung unweigerlich Blindgänger verursacht. Bevor bei AZC 10 Zündladung und Zün-der vereinigt werden, muß feststehen, ob die SC 10 für Hoch- oder Tiefangriffe fer-tigzumachen sind. Wird der Zünder für Hochangriff fertig gemacht, ist vor dem Zu-sammenschrauben von Zünder und Zündladungskapsel die Zündladungsschraube auszuschrauben.

Werden SC 10 für Tiefangriff fertiggemacht, so ist die Zündlochschraube in dem AZC 10 h u. t mit dem Schraubenzieher kräftig festzuziehen, um ein Losschlottern bei Transporten zu vermeiden.

Die Zünder sollen frei von Bestoßungen, Oxyden usw. sein. Zu Boden gefallene Zün-der sind zurückzustellen.

3. Das Aufschrauben des mit Zündladung versehenen Zünders erfolgt zunächst mit der Hand. Hierauf wird der Zünder mit dem Zünderschlüssel für AZC 10 festgezogen. Mit der Lehre zum Prüfen des richtigen Sitzes des AZC 10 wird die richtige Stellung des Stößels nachgeprüft. Erforderlichenfalls muß der Zünder noch etwas angezogen oder gelöst werden. Hierauf erfolgt Sichern des Zünders durch Einschrauben der senkrechten und der seitlichen Sicherungsschrauben.

4. Das Einbringen des El AZ C 50 erfolgt derart, daß die zusammengesetzte Zündung in die Höhlung eingeführt wird, wobei der Stift am Rand des Zünders in die entspre-chende Ausfräsung zu liegen kommt. Hierdurch wird das Drehen des Zünders verhin-dert. Hierauf wird der Ring über den Zünder gelegt und durch Anziehen der 2 Stift-schrauben gesichert. Durch den Ring erhält der Zünder die zentrische Lage. Vor dem Zusammensetzen ist bei jeder El AZ C 50 zu prüfen, daß Kondensatoren und Zünd-stromleitungen in Ordnung sind.

5. Falls SC-Bomben nicht anschließend an das Einsetzen der Füllkörper (Übertra-gungsladungen) und Zündungen versehen werden, ist vor dem Einbringen ein kleiner Zettel mit Beschriftung nach folgendem Muster in die Höhlung der Bombe zu legen:

»mit Zündung versehen
August 1934
Munitionsniederlage Lechfeld«