VI. Bereitstellen der ZündungenVIII. Verpacken der BombenInhaltsverzeichnis
Vorschrift für das Fertigmachen der Abwurfmunition - Teil 2 - Fertigmachen der SC 50, SC 250 und SC 500
VII. Einsetzen der Zündung.
A. Allgemeines.

35. Die auf dem Zünderkopf sitzende Abschlußkappe darf beim Einsetzen der Zündung nicht abgenommen werden.

Die Abschlußkappe wird erst unmittelbar vor dem Einhängen der Bombe in das Abwurfge-rät mit kräftigem Schraubendreher vorsichtig abgedrückt, der Zünderkopf darf dabei nicht beschädigt werden. Die hierbei anfallenden Abschlußkappen sind zu sammeln und den L. Mun.Anst. zurückzuliefern.

36. In der vorgeschriebenen Zünderverpackung wird ein Dichtring mitgeliefert, und zwar ein Schnurdichtring (Dichtring mit schnurförmigem, rundem Querschnitt) oder ein flacher Dichtring (Dichtring mit flachem, rechteckigem Querschnitt).

Der Dichtring wird von der Zündladungskapsel aus über den Zünderkörper bis an den Zün-derbund geschoben; der Schnurdichtring muß stets in der Kehle am Zünderbund liegen.

37. In das Zündereinsatzstück ist unter die Zündung ein weißer Zettel (Größe etwa 70 x 20 mm) mit Beschriftung nach folgendem Muster einzulegen:

"Zünder eingesetzt
August 1939
Munitionsniederlage
Fliegerhorst Greifswald".

Der Zettel ist mit dem Namenszeichen des Aufsichtsführenden zu versehen.

Wird die Zündung ausgewechselt, so ist ein neuer Zettel mit neuer Zeitangabe einzule-gen.

38. Vor dem Befestigen der Zündung ist zu prüfen, daß der Zünderbund an der Auflage-fläche des Zündereinsatzstückes gut anliegt.

Ist dies nicht der Fall, d.h. sitzt die Zündung auf den Übertragungsladungen auf, so sind die Übertragungsladungen (voll) gegen andere auszutauschen. Falls vorhanden, kann auch eine verkürzte Übertragungsladung (voll) an Stelle einer Übertragungsladung (voll) eingelegt werden.

B. Einsetzen in Bomben mit Zünderbefestigung "1".

(Abbildung 1 bis 4)

39. Zum Befestigen der Zündung wird ein Schraubendreher (Klingenstärke 0,4 mm bis 0,5 mm ) benötigt.

40. Für Bomben mit Zünderbefestigung "1" kann nur der Schnurdichtring verwendet wer-den.

Wird für Bomben mit Zünderbefestigung "1" der Zünder mit flachem Dichtring geliefert, so ist unter Fortfall dieses Dichtringes die Abdichtung mit "Numata-Dichtungsmasse gelb M 262", die von der zuständigen L.Mun. Anst. zu beziehen ist, vorzunehmen.

41. Zeigt sich beim Fertigmachen, daß sich die beiden Befestigungsschrauben nicht so tief einschrauben lassen, daß der Zünderhaltering fest auf dem Zünderbund aufliegt, dann ist das Gewinde M 3 für die Befestigungsschrauben mit Gewindeschneider auf 8 mm Tiefe nachzuschneiden.

42. Die mit Schnurdichtring versehene Zündung wird so in das Zündereinsatzstück einge-legt, daß der Stift am Zünderbund in die zur Bombenspitze weisende Nut der Mundloch-hülse eingreift (Abb. 1). Dann wird der Zünderhaltering aufgelegt und so weit verdreht, daß die Befestigungsschrauben am Ende des schmalen Teils des Langloches anliegen (Abb. 2). Die Befestigungsschrauben werden mit dem Schraubendreher festgezogen.

Der Zünderbund muß stets mit der Mundlochhülse verspannt sein. Die richtige Lage des Zünders (Höhe zum Bodenmantel) wird mit Lehre Fl 53 522 geprüft.

So fertiggemachte Bomben können gelagert werden, wenn die Zünderköpfe mit Abschluß-kappe versehen sind. Laufende Untersuchungen sind nach L.Dv. 450/1 durchzuführen.

43. Bei Abdichtung mit "Numata-Dichtungsmasse gelb M 262" wird vor dem Befestigen des Zünders seine Lage zum Bombenmantel mit Lehre Fl 53 522 geprüft.

Sitzt in Ausnahmefällen der Zünder zu tief im Zündereinsatzstück, dann kann unter den Zünderbund ein Ring aus Hartpappe oder ähnl. (Abmessungen: Außendurchmesser 58 ± 0,2 mm, Innendurchmesser 51 ± 0,2 mm, Dicke 0,8 bis 1 mm) untergelegt werden. Falls Locheisen vorhanden sind, kann auch der mit dem Zünder gelieferte flache Dichtring auf das vorgenannte Außenmaß gebracht und dann verwendet werden.

Zwischen Zünderbund und Zünderhaltering darf in keinem Falle eine Zwischenlage gelegt werden, da dann ein Hohlraum unter dem Zünderhaltering entsteht, so daß Abwurf aus ESAC

die SC 50 an der Ladevorrichtung hängenbleiben,

die SC 250 die Ladevorrichtung abreißen kann.

44. Die Abdichtung mit "Numata-Dichtungsmasse gelb M 262" wird wie folgt vorgenom-men:

An der Mundlochhülse wird die Auflagefläche für den Zünderbund mit Dichtungsmasse nicht zu dünn bestrichen, die Nut für die Verdrehsicherung des Zünders muß ausgefüllt sein (Abb. 3). Die Zündung (Zünderkopf mit Abschlußkappe) wird dann eingesetzt (Stift am Zünderbund in die Nut der Mundlochhülse) und angedrückt. Die Dichtungsmasse muß in dem Ringspalt zwischen Zünderbund und Mundlochhülse hervorquellen und den Ring-spalt ausfüllen; sie wird ringsum gleichmäßig verstrichen, so daß die den äußeren Teil vom Zünderbund und die danebenliegenden Fläche der Mundlochhülse gleichmäßig bedeckt. Hiernach ist der Zünderhaltering aufzulegen und durch Anziehen der beiden Schrauben so zu befestigen, daß der Zünderbund fest mit der Mundlochhülse verspannt ist. Prüfung des Zündersitzes mit Lehre Fl 53 522.

So fertiggemachte Bomben können 6 Monate gelager werden. Sind sie nach dieser Zeit nicht verbraucht, dann ist die Zündung herauszunehmen und der Zünder nach dem für das betreffende Zündermuster gültigen Teil der L.Dv. 152 äußerlich zu untersuchen. Ist der Zünder einwandfrei, dann kann er mit neuer Abdichtung wieder eingesetzt werden.

Wird dagegen festgestellt, daß der Zünder unbrauchbar ist, so ist er durch einen ein-wandfreien Zünder des gleichen Musters oder durch Zünder 25 bzw. 25 A oder 55 zu er-setzen.

45. Als Bereitsschaftsmunition sind noch Bomben vorhanden, die denen die Abdichtung der Zündung durch aufgesetzte Zünderschutzkappen Fl 53 590 und Vergießen mit Ver-gußmasse "Zwietusch 922" vorgenommen worden ist. Hierbei ist der Zünderkopf nicht mit Abschlußkappe versehen.

Vor Ausgabe der so fertiggemachten Bomben zum Beladen ist die Vergußmasse abzukrat-zen, die Zünderschutzkappe (Abb. 4) herauszunehmen und die Zündung durch Auflegen des Zünderhalteringes und Anziehen der beiden Schrauben erneut zu befestigen. Das vollständige Herausnehmen der Zünderschutzkappe ist notwendig, um Hemmungen beim Abwurfvorgang auszuschließen.

C. Einsetzen in Bomben mit Zünderbefestigung "2".

(Hierzu Abbildungen 5 bis 10.)

46. Zum Befestigen der Zündung wird der Befestigungsschlüssel Fl 53 536, zum Lösen der Zündung der Löseschlüssel Fl 53 535 benötigt.

47. Auf die mit Schnurdichtung oder flachem Dichtring versehene Zündung (Abb. 5) wird der Druckring gelegt (Nut des Druckringes über den Stift am Zünderbund); beide Teile werden dann so in das Zündereinsatzstück eingelegt (Abb. 6), daß der Stift am Zünder-bund zur Bombenspitze zeigt. Die beiden Klemmstifte werden dann nacheinander in den offenen, nach dem Bombenende liegenden Ringraum zwischen Mundlochhülse und Druck-ring gelegt und mit der Spitze in die verdeckte Ringnut eingeführt. Der Befestigungs-schlüssel wird mit der Nase an dem geraden Ende des Klemmstiftes angesetzt (Abb. 7) und so weit gedreht, daß der Klemmstift nahezu vollständig unter dem Druckring ver-schwindet. Nach dem Festziehen beider Klemmstifte (Abb. 8) muß der Zünderbund fest mit der Mundlochhülse verspannt sein; die vorgeschriebene Lage des Zünderkopfes zum Bombenmantel ist mit Lehre Fl 53 522 zu prüfen.

Sitz bei Verwendung eines flachen Dichtringes die Zündung nicht fest im Zündereinsatz-stück, so wird sie wieder herausgenommen und nach Unterlegen eines zweiten flachen Dichtringes unter den Zünderbund erneut befestigt.

So fertiggemachte Bomben können gelagert werden, wenn die Zünderköpfe mit Abschluß-kappe versehen sind. Laufende Untersuchungen sind nach L.Dv. 450/1 durchzuführen.

48. Läßt sich in Einzelfällen die Zündung mit untergelegtem Dichtring nicht ordnungsge-mäß befestigen, dann kann der Dichtring fortgelassen und die Abdichtung durch "Numata-Dichtungsmasse gelb M 262" vorgenommen werden. Die Zünderauflagefläche der Mund-lochhülse und die Innenfläche des Druckringes (einschließlich Nur für Verdrehsicherung) werden mit Dichtungsmasse ausreichend bestrichen; dann wird der Druckring auf den Zünderbund gelegt und die Zündung (Zünderkopf mit Abschlußkappe) in das Zünderein-satzstück eingelegt, angedrückt und wie vorstehend beschrieben durch Eindrücken der beiden Klemmstifte befestigt. Hervorgequollene Dichtungsmasse wird mit Lappen entfernt.

So fertiggemachte Bomben können 6 Monate gelagert werden. Sind sie nach dieser Zeit nicht verbraucht, dann ist die Zündung herauszunehmen und der Zünder nach dem für das betreffende Zündermuster gültigen Teil der L.Dv. 152 äußerlich zu untersuchen. Ist der Zünder einwandfrei, dann kann er mit neuer Abdichtung wieder eingesetzt werden.

49. Falls Zünderschutzkappen Fl 53 951 vorhanden sind, kann damit eine zusätzliche Ab-dichtung vorgenommen werden.

Über die wie vorstehend befestigte Zündung wird die Zünderschutzkappe so gelegt, daß ihre Andrückfeder in der Längsrichtung der Bombe liegt (Abb. 9); die Gummikappe muß ringsum fest auf der Mundlochhülse liegen. Durch gleichzeitigen festen Druck auf die bei-den Versteifungsrippen der Andrückfeder wird diese nach unten durchgedrückt und schnappt mit ihren Spitzen in die Mundlochhülse ein. Der Sicherungsbügel wird durch Ver-drehen zum Einrasten in die Andrückfeder gebracht (Abb. 10) und hält die Schutzkappe in ihrer Lage fest.

Vor der Ausgabe der so fertiggemachten Bomben zum Beladen ist die Zünderschutzkappe nach Zurückdrehen des Sicherungsbügels und Anheben der Andrückfeder zu lösen.

50. Zum Herausnehmen der Zündung wird der Löseschlüssel so auf die Mundlochhülse ge-setzt, daß er mit seiner Kralle in eine der beiden nach der Bombenspitze liegenden Aus-sparungen der Zünderbefestigung eingreift. Durch Drehen des Schlüssels bis zum An-schlagen der Kralle wird der Klemmstift etwas herausgedrückt. Mit den an der anderen Seite des Schlüssels befindlichen Zähnen wird nun der Klemmstift in seiner Kerbe gefaßt, durch Drehen des Schlüssels ganz herausgezogen und dann aus der Ringnut herausge-nommen. Der zweite Klemmstift wird auf gleiche Weise gelöst. Die Zündung kann dann zusammen mit dem Druckring herausgenommen werden.

D. Einsetzen in Bomben mit Zünderbefestigung "3".

(Hierzu Abbildungen 11 bis 15.)

51. Zum Befestigen und Lösen der Zündung wird der Schlüssel Fl 53 537 benötigt.

52. Die mit Schnurdichtring oder flachem Dichtring versehene Zündung (Zünderkopf mit Abschlußkappe, Abb. 11) wird so eingesetzt, daß der Stift am Zünderbund zur Bomben-spitze zeigt; dann wird der Druckring so aufgesetzt, daß seine Ausfräsung über den Stift am Zünderbund greift (Abb. 12) und der Stift an der Unterfläche des Druckringes in der Bohrung der Mundlochhülse liegt. Der Gewindering wird aufgesetzt (Abb. 13) und zu-nächst von Hand, dann mit dem Schlüssel festgezogen (Abb. 14).

Hierbei ist besonders darauf zu achten, daß der Druckring glatt aufliegt und seine Ver-drehsicherung (Stift an der Unterfläche) richtig in die Bohrung der Mundlochhülse ein-greift.

Beim Erreichen der Verspannung ist zu prüfen, daß die Zündung tatsächlich festsitzt; es kann durch Rostansatz im Gewinde, beschädigtes Gewinde oder enge Gewindepassung ein fester Zündersitz lediglich vorgetäuscht werden. Der Zünderbund muß fest mit der Mund-lochhülse verspannt sein (Abb. 15). Die vorgeschriebene Lage des Zünderkopfes zum Bombenmantel ist mit Lehre Fl 53 522 zu prüfen.

So fertiggemachte Bomben können gelagert werden. Laufende Untersuchungen sind nach L.Dv. 450/1 durchzuführen.

Vor der Ausgabe der Bomben zum Beladen ist der Gewindering mit dem Schlüssel noch-mals festzuziehen.

VI. Bereitstellen der ZündungenVIII. Verpacken der BombenInhaltsverzeichnis