Zeitzünder S/30¹

Der Zt.Z. S/30¹ ist ein nicht sprengkräftiger Zeitzünder. Er ist transport-, lade und rohr-sicher. Der Zünder enthält ein auf Zeit einstellbares Uhrwerk zur Erzielung eines Luft-sprengpunktes.

Bei einer Einstellung von 10°–15° vom Kreuz – entsprechend einer Entfernung von 100–250 m von der Rohrmündung ab – wird der Zünder entsichert.

Zeiteinstellung. Unter Verwendung eines Zünderstellschlüssels oder einer Zünderstell-maschine wird die Verschlußklappe (3), die mit dem Laufrand (4) gekuppelt ist, so lange gedreht, bis der Schnepper des Stellschlüssels bzw. die Stellnase der Zünderstellmaschi-ne in die Nut im Zünderkörper (1) einschnappt. Es bilden dann Zeiger (16) und Fenster im Laufrand (4) einen bestimmten Winkel, der einer gewünschten Zünderstellung (Laufzeit des Uhrwerkes) entspricht.

Beim Schuß schwingt durch die Rotation des Geschosses der Sicherungshebel 2 (17) aus, der nacheinander den Sicherungshebel 1 (16) und dann den Auslösehebel (15) frei gibt. Gleichzeitig schließt der Festschießring (6), der in Ruhestellung durch den Federstift (18) im Laufrand (4) gehalten wurde, auf seiner schrägen Bahn des Zünderkörpers (1) zurück und drückt mit seinen Schneiden in die Wandung des Laufrandes (4). Dadurch kuppelt er Laufrand (4) und Verschlußkappe (3) mit dem Zünderkörper (1) so, daß ein Verstellen der Verschlußkappe (3) durch die Rotation des Geschosses nicht möglich ist. Nachdem nur der Auslösehebel (15) mit der Nase (N) ausgeschwungen ist, schlägt der Auslösebolzen (11) durch Federkraft nach unten und gibt den Zeiger (12) frei; das Uhr-werk beginnt zu laufen. Infolge der Rotation des Geschosses wird unter der Wirkung der Fliehkraft der unter dem Bund der Nadel (14) liegende Sicherungsflügel (29) nach außen bewegt. Um ein Ausschwingen des Sicherungsflügels (29) während des Transportes zu verhindern, ist er durch die Feder (30) gesichert. Jetzt würde die Nadel infolge der Feder-kraft nach unten schnellen (s. Schnitt A-B), wenn sich nicht durch den Zeiger (12) über dem Schulterhebel (28) (der mit seiner Nase unter dem Zeigerring liegt), daran gehindert würde. Hat sich der Zeiger (12) des Uhrwerkes (5) so weit gedreht, daß er unter dem Fenster des Laufrandes (4) angekommen ist, so wird er durch die Zeigerfeder (32) nach oben durch das Fenster gedrückt, und die Nase am Schulterhebel (28) der Nadel (14) wird frei. Die Nadel, die unter Federdruck steht, ruht mit ihrer Schulter auf dem Auflage-kegel. Sie gleitet nun nach der Freigabe des Schulterhebels (28) durch Drehung und un-ter dem Druck der Feder ab und sticht mit ihrer Spitze das Zündhütchen (10) an. Der entstehende Feuerstrahl schlägt durch den schrägen Kanal nach unten, und bringt die Zündladung und damit die Sprengladung des Geschosses zur Detonation.

Zur Sicherung gegen Frühzerspringer ist am Zünderuhrwerk (5) eine Sperrung des Zeigers (12) so angebracht, daß ein Wirken des Zünders vor Freigabe des Zeigers (12) nicht ein-treten kann. Die Sicherung besteht darin, daß die Nase der Zeitsicherung (13) mit ihrer Rundung in einen Schlitz des Zeigers (12) greift und verhindert, daß der Zeiger nach oben durch das Fenster des Laufrades hindurchgehen kann. Die Länge der Nase ist so bemes-sen, daß am Anfang der Laufzeit, entsprechend einer Einstellung bis 10° vom Kreuz, der Zünder nicht scharf werden kann. Die Entsicherung des Zünders liegt zwischen 10° und 15° vom Kreuz. Die Teilung des Stellschlüssels beginnt daher mit 15° vom Kreuz.

Im Ruhestand befindet sich die Zugfeder (22) im Federhaus (21) im aufgezogenen Zu-stand. Beim Abschuß beginnt nach der Freigabe des Zeigers (12) durch den Auslösebol-zen (11) das Werk zu laufen. Hierbei dreht sich der Zeiger (12) in  etwa 30 s einmal he-rum. Die Funktion des Uhrwerkes ist hierbei folgende: Das Federhaus (21), das mit der Mittelradwelle (31) gekuppelt ist, läuft über das Mittelrad (23) ab. Dieses treibt das 1. Beisatzrad (24), weiterhin das 2. Beisatzrad (25) und das Gangrad (26) an. Um das Uhr-werk gleichmäßig ablaufen zu lassen, wird es durch die in das Gangrad (26) eingreifende Unruhe (27) reguliert. Der weitere Vorgang bis zum Anstich des Zündhütchens ist bereits oben erwähnt.

Verpackung

zu 25 Stück in einem Transportkasten, Größe I, für Flakzünder nach Zeichnung  713 C 4801 mit Einsatz zum Transportkasten, Größe I, für Zt.Z. S/30 nach Zeich-nung 713 D 4806 oder in einem Transportkasten für Geschoßzünder, Größe I, nach Zeichnung 13 B 7008 oder in einem Transportkasten für Geschoßzünder, Größe 0 I, nach Zeichnung 13 C 7114 unter Verwendung von Einlegeboden nach Zeichnung 13 D 7012 und Einlegedeckel nach Zeich-nung 13 E 7050 luftdicht verpackt oder

in Zünderbuchsen Nr. 1 nach Zeichnung 13 D 7076 eingebracht, die zu 25 Stück in Transportkisten für Geschoßzünder, Größe I, ohne Zinkeinsatz nach Zeichnung 13 C 7068 verpackt werden.

Zugehörige Schlüssel

Zum Auf- und Abschrauben: Zünderschlüssel für A.Z. 23 und Zt.Z. S/30 nach Zeichnung 13 D 6605.

Zum Einstellen der Laufzeit: Stellschlüssel für Doppelzünder S/60 und Zt.Z. S/30 nach Zeichnung 13 D 6610 oder 1 V 181.

1

Zünderkörper

Leichtmetall

2

Gewindering

Stahl

3

Verschlußkappe

Leichtmetall

4

Laufrand

Leichtmetall

5

Uhrwerk

Messing

6

Festschießring

Stahl

7

Abschlußmutter

Leichtmetall

8

Gewindestift

Stahl

9

Ring

Hartpappe

10

Zündhütchen 26

Kupfer (Kapsel)

11

Auslösehebel

Stahl

Zeiger

Leichtmetall

Zeitsicherung

Leichtmetall

Nadel

Stahl

Auslösehebel

Messing

Sicherungshebel 1

Messing

Sicherungshebel 2

Messing

Federstift

Flußstahl

Wellenfeder

Federstahl

Dichtungsscheibe

Hartpappe

Federhaus

Stahl

Zugfeder

Federstahl

Mittelrad

Stahl

1. Beisatzrad

Messing-Stahl

2. Beisatzrad

Messing-Stahl

Gangrad

Messing-Stahl

Unruhe

Stahl

Schulterhebel

Stahl

Sicherungsflügel

Messing

Feder für Sicherungsflügel

Federstahl

Mittelradwelle

Stahl

Zeigerfeder

Stahl