II. 2 cm Sprenggranatpatrone L'spur WInhaltsverzeichnis
Die Munition der Flakartillerie - Beschreibung - Teil 2 - Munition der 2 cm Flak 30, 38 und des Flakvierlings 38
I. 2 cm Sprenggranatpatrone L'spur
– 2cm Sprgr.Patr.L'spur –
Zeichn. 1
1. Verwendung: Zum Beschuß von Luft- und Erdzielen
  Geschoß: 2 cm Sprenggranate L'spur – 2 cm Sprgr.L'spur –
  Geschoßgewicht, schußtafelmäßig: 115 g
Besondere Kennzeichen: Geschoßanstrich gelb,
   

Ring in Farbe der L'spur oberhalb des Führungsrings

A. Teile der Patrone
2. 1. Patronenhülse: 2 cm Patrh. (Werkstoff Messing) oder
    2 cm Patrh. (St) (Werkstoff Stahl)
  2. Zündhütchen: Zdh. 92/36
  3. Treibladung: Hauptladung: etwa 40 g Nz.R.P. (3.3/0,5)
Beiladung: 1 g Z.Schw.P.(schn.) oder
      0,5 g Nz.Beil.P. (1,5 x 1,5/0,75)
  4. Geschoßkörper: 2 cm Sprgr.L'spur
  5. Sprengladung: Sprldg. d. 2 cm Sprgr. (6,2 g Nitropenta)
  6. Zünder: A.Z. 5045
  7. Sprengkapsel: Sprk. (Duplex) Lm
  8. Zerlegeeinrichtung: Zerleger
  9. Lichtspur.  
B. Kurze Beschreibung
Zeichn. 1
1. Patronenhülse

3. Es werden Messing- und Stahlhülsen verwendet. Die Stahlhülsen sind entweder aus kupferplattiertem Stahl gefertigt und galvanisch nachverkupfert oder aus Stahl gefertigt und mit einem eingebrannten Lacküberzug versehen.

4. Die äußere Form der Patronenhülse ist dem Ladungsraum angepaßt. Der Hülsenboden hat eine um seinen Umfang laufende Auszieherrille und am Übergang zum Hülsenmantel eine Schrägfläche, die das Einführen der Patrone in das Rohr begrenzt. In den Hülsenbo-den ist das Lager für das Zündhütchen eingearbeitet. Der in der Mitte des Lagers stehen-gebliebene Teil heißt Amboß. Das Lager ist mit dem Innenraum der Patronenhülse durch 2 Zündkanäle verbunden.

5. In den oberen Teil der Patronenhülse ist der Geschoßzapfen eingesetzt und wie folgt befestigt:

Bei Messinghülsen durch Einwürgen der Patronenhülse in die am Geschoßzapfen vorhan-dene Würgerille (entweder 3 mal am Umfang oder am ganzen Umfang).

Bei Stahlhülsen durch Einziehen des Hülsenrandes in die Ringnut unterhalb des Führungs-ringes.

6. Körnerschläge auf dem Hülsenboden lassen erkennen, wie oft eine Patronenhülse wie-derhergestellt worden ist.

2. Zündhütchen
Zeichn. 2

7. Das Zündhütchen 92/36 – aus Messing – ist in das Lager im Hülsenboden eingesetzt. Die Fuge zwischen Hülse und Zündhütchen (Ringfuge) ist mit Lack gegen Feuchtigkeit abgedichtet. Das Zündhütchen enthält einen Zündsatz (Zündsatz 71/84) aus Knallqueck-silber, Kaliumchlorat, Schwefelantimon und Glaspulver.

Das Zündhütchen muß festsitzen und versenkt liegen.

Das Entzünden des Zündhütchens erfolgt durch den Schlag des Schlagbolzens der Waffe.

3. Treibladung

8. Die Hauptladung befindet sich in einem Kartuschbeutel aus Kunstseide. Zwischen den beiden Bodenplatten des Kartuschbeutels ist die Beiladung eingebracht, die eine gleich-mäßige und kräftige Übertragung des Zündstrahls des Zündhütchens auf die Hauptladung bewirken soll.

Treibladungen neuer Fertigung haben statt der Beiladung von 1 g Z.Schw.P. (schn.) eine solche von 0,5 Nz.Beil.P. (1,5 x 1,5/0,75) und sind in einem Beutel aus gewirkter Kunst-seide (2 cm Kartuschbeutel 41) untergebracht.

Dieser Beutel besteht aus einem Mantel, der oben, unten und an einer Seite zusammen-genäht ist. Die im unteren Teil des Beutels sich befindende Beiladung ist durch eine Quer-naht von der Hauptladung getrennt.

Das Gewicht der Hauptladung ist für jede Pulverlieferung besonders festgesetzt.

4. Geschoßkörper

9. Der Geschoßkörper ist aus Flußstahl (Stangenmaterial) gefertigt und hat oben ein Ge-winde (M 15 X 1) für den Zünder und unten ein Gewinde (links M 14 X 1) für die Boden-schraube der Lichtspur.

Die Geschoßhöhlung ist durch einen Steg in einen oberen Teil, der die Sprengladung auf-nimmt und einen unteren Teil für die Lichtspur unterteilt. In der Bohrung des Steges sitzt der Zerleger.

Der Kupferführungsring des Geschosses ist in einer Nut mit schwalbenschwanzförmigem Querschnitt befestigt.

In den zyl. Geschoßzapfen ist unterhalb des Führungsrings eine Ringnut und weiter unten eine Würgerille eingearbeitet (siehe Ziffer 5).

Die Würgerille entfällt, wenn Patronierung mit Stahlhülse vorgesehen ist.

5. Sprengladung

10. Die Sprengladung besteht aus gepreßtem Nitropenta, das mit 10% Montanwachs phlegmatisiert ist. Der Preßkörper hat oben eine Ausnehmung für die Sprengkapsel und unten eine solche für den Zerleger.

Zum Festlegen der Sprengladung ist zwischen ihr und dem Zünderschaft ein Fließpappe-ring eingelegt.

6. Zünder

11. Der A.Z. 5045 ist ein empfindlicher Aufschlagzünder ohne Zerlegeeinrichtung. Er ist transport-, lade- und rohrsicher. Mit eingeschraubter Sprengkapsel (Duplex) gehört er zu den sprengkräftigen Zündern. Er ist ohne Einstellung zum Verfeueren fertig und wird ab 10 cm vor der Rohrmündung entsichert.

7. Sprengkapsel
Zeichn. 3

12. Die Sprengkapsel (Duplex) Lm ist aus Leichtmetall gefertigt1). Sie enthält im oberen Teil (Zündkapsel) einen kombinierten Initial-Friktions-Satz und im unteren Teil gepreßtes Nitropenta. Die Sprengkapsel ist mit Linksgewinde etwa bis zur Hälfte in den Zünderschaft eingeschraubt. Das Entzünden der Sprengkapsel erfolgt durch Anstich der Nadel des Zün-ders.

8. Zerlegeeinrichtung (Zünder)

13. Der Zerlege besteht aus einer Metallhülse mit eingepreßtem Schwarzpulversatz. Er kommt auf etwa 2000 m Entfernung (was einer Zeit von etwa 5,5 bis 6,5 s entspricht) zur Wirkung, falls das Geschoß bis dahin kein Ziel getroffen hat, der Zünder also nicht im Aufschlag scharf geworden ist. Der Rest der abbrennenden Lichtspur entzündet den Pul-versatz des Zerlegers, der durch sein Abbrennen die Sprengladung des Geschoßes zur Ex-plosion bringt.

9. Lichtspur

14. Die Lichtspur besteht aus dem in eine Hülle gepreßten Leuchtsatz und dem Anfeue-rungssatz und wird durch die in den Geschoßzapfen eingeschraubt Bodenschraube gehal-ten.

Das Zünden der Lichtspur erfolgt durch die Treibladung.

Die Brenndauer beträgt etwa 5,5 s, entspricht also einem Geschoßweg von etwa 2000 m.

C. Verpackung
– Abb. 16 bis 19

15. Die Patronen sind einzeln in Papphülsen 2 cm verpackt. 100 gefüllte Papphülsen in einem luftdichten Patronenkasten 2 cm2).

Die Packgefäße haben je einen Inhaltszettel auf der Innenseite des Deckels, einer Längs-wand und der unteren linken Ecke der Kopfwand rechts davon.

Farbe des Inhaltszettels: gelb.
Bei Stahlhülsen senkrechter blauer Strich.
Aufdruck schwarz.
D. Durchschnittswerte
16. Gewicht:
der fertigen Patrone etwa

0,294 kg

des leeren Patronenkastens mit Papphülsen etwa

15,000 kg

des mit Patronen gefüllten Patronenkastens etwa

44,400 kg

des mit beschossenen Patronenhülsen gefüllten Patronenkastens

etwa

29,000 kg

II. 2 cm Sprenggranatpatrone L'spur WInhaltsverzeichnis