II. 8,8 cm Sprenggranatpatrone Flak 41 (Bl.)IV. 8,8 cm Panzergranatpatrone 39/Flak 41Inhaltsverzeichnis
Die Munition der Flakartillerie - Beschreibung - Teil 8 - Munition der 8,8 cm Flak 41
III. 8,8 cm Panzergranatpatrone 39-1/Flak 41
– 8,8 cm Pzgr.Patr. 39-1/Flak 41 –
– Zeichn. 6 –
24.

Verwendung: Zum Beschuß von Panzerzielen.

  Geschoß: 8,8 cm Panzergranate 39-1 – 8,8 cm Pzgr. 39-1 –
  Geschoßgewicht: 10,2 kg
  Vo: 980 m/s
 

Besondere Kennzeichen: Geschoßanstrich schwarz. Haubenspitze auf 40 mm Länge weiß gestrichen. 10 mm unterhalb des weißen Anstrichs der Haubenspitze eine "1" in weißer Farbe. Geschützart "8,8 cm Flak 41" über der sonstigen Beschriftung auf dem Hülsenmantel.

A. Teile der Patrone

25. 1. Patronenhülse: Patrh. d. 8,8 cm Flak 41 (Werkstoff Messing) oder
      Patrh. (St) d. 8,8 cm Flak 41 (Werkstoff Stahl)
2. Zündschraube: Zdschr. C/22 (Werkstoff Messing) oder
      Zdschr. C/22 St (Werkstoff Stahl)
3. Treibladung: Hauptladung: etwa 5,500 kg Gu.R.P.-7,5- (740 x 4,7/1,5)
      Beiladung: 20 g Nz.Man.N.P. (1,5 x 1,5)
4. Geschoßkörper: 8,8 cm Pzgr. 39-1 (Geschoß hat Eisenführung)
5. Sprengladung: Sprldg. d. 8,8 cm Pzgr. 39 (etwa 64 g H 10)
6. Zünder: Bd.Z. 5127
7. Sprengkapsel:

Sprengkapsel 34 (Geschosse älterer Fertigung: Sprengkapsel 32)

8. Lichtspur: Lichtspurhülse Nr. 1

B. Kurze Beschreibung

– Zeichn. 6 –

1. Patronenhülse

2. Zündschraube

26. Wie bei der 8,8 cm Sprgr.Patr.Flak 41 (Ziffer 3–5).

3. Treibladung

27. Der Aufbau der Treibladung ist bis auf die Pulverart der gleiche wie bei der 8,8 cm Sprgr.Patr.Flak 41 (Ziffer 6).

4. Geschoßkörper

28. Der Geschoßkörper besteht aus der Hülle mit Boden und Führungsringen, der Kappe und der Haube.

Die Hülle, aus Flußstahl gefertigt, hat zylindrische Form, die nach oben in eine bogenför-mige Spitze übergeht. Die Hülle ist nach einem besonderen Verfahren gehärtet und ange-lassen. Die Härte nimmt von der Spitze nach dem Geschoßende zu ab. Geschoßführung besteht aus zwei FES-Führungsringen. Außer der Zentrierwulst ist bei diesem Geschoß oberhalb der Führung eine zweite Wulst vorhanden, die Führungswulst. Unterhalb der Führung sind in den Geschoßzapfen zwei Würgerillen eingearbeitet. Im unteren Ende der Geschoßhülle befindet sich das Bodenloch mit Gewinde (M 30 x 1,5) zur Aufnahme des Bodens.

Der Boden verschließt die Geschoßhöhlung. Er hat in seinem oberen Teil eine Ausbohrung, die unten mit Gewinde (M 13 x 1) zur Aufnahme des Zünders und darüber mit Gewinde (M 15 x 1) zur Aufnahme der Sprengkapsel 34 versehen ist. In seinem unteren Teil hat der Boden eine Ausbohrung mit Linksgewinde (M 15 x 1) für die Lichtspurhülse.

Bei Geschoßböden älterer Fertigung ist die Ausbohrung im oberen Teil mit durchgehendem Gewinde (M 13 x 1) zur Aufnahme des Zünders und der Sprengkapsel 32 vorgesehen (sie-he Zeichn. 7).

Zum Schutz der gehärteten Spitze der Geschoßhülle und gleichzeitig zur Erhöhung der Durchschlagsleistung bei schrägem Auftreffen ist auf der Geschoßhülle die aus Flußstahl hergestellte Kappe festgelötet.

Zur Verminderung des Luftwiderstandes ist die Pzgr. mit einer Haube ausgestattet. Die Haube ist aus Stahl gefertigt und mit der Kappe verschweißt.

5. Sprengladung

29. Die Sprengladung ist aus Hexogen – mit 10% Montanwachs phlegmatisiert (H 10) – hergestellt. Sie ist in die Geschoßhöhlung eingepreßt. Die im unteren Teil der Sprengla-dung befindliche Bohrung dient zur Aufnahme der Sprengkapsel.

6. Zünder

30. Der Bodenzünder 5127 ist ein Fertigaufschlagzünder mit unveränderlicher Verzöge-rung. Er ist transport-, lade- und rohrsicher und gehört zu den nicht sprengkräftigen Zündern.

Der Zünder wird beim Durchschlagen einer Panzerplatte von 35 mm Stärke und einer Fes-tigkeit von etwa 115 kg/mm² scharf. Bei einem Auftreffwinkel von 90° spricht der Zünder bei Panzerplatten geringerer Stärke nicht an. Die angegebenen Werte beziehen sich auf eine Kampfentfernung von 1000 m.

Eine genaue Beschreibung der Wirkungsweise des Zünders enthält die L.Dv. 487.

7. Sprengkapsel

– Zeichn. 7 –

31. Die aus Außen- und Innenkapsel gebildete Sprengkapsel enthält im unteren Teil den Initial-Friktions-Satz (Zündsatz) und darüber den Übertragungssatz (zwei aus H und H 5 hergestellte Körper).

Die Sprengkapsel 34 unterscheidet sich von der Sprengkapsel 32 nur dadurch, daß der Gewindedurchmesser größer gehalten ist.

8. Lichtspur

32. Die Lichtspurhülse Nr. 1 besteht aus dem in eine Hülse aus Automatenstahl einge-preßten Leuchtsatz und dem Anfeuerungssatz. Der Anfeuerungssatz ist durch ein Ab-schlußplättchen geschützt. Das Zünden der Lichtspurhülse erfolgt durch die Treibladung.

Die Brenndauer beträgt etwa 2 s, entspricht also einem Geschoßweg von etwa 1800 m.

C. Verpackung

– Abb. 12 u. 13

33. Die Verpackung ist die gleiche wie bei der 8,8 cm Sprgr.Patr.Flak 41 (Ziffer 13). Zum Festlegen der Pzgr.Patr. in den Packgefäßen findet der Einsatz für Panzergranatpatronen der 8,8 cm Flak 41 Verwendung.

Die gefüllten Packgefäße tragen auf dem Deckel einen schwarzen Inhaltszettel mit weis-sem Aufdruck.

D. Durchschnittsgewichte

34. Gewicht
der fertigen Patr. mit Messinghülse etwa

21,2 kg

der fertigen Patr. mit Stahlhülse etwa

19,9 kg

des leeren luftd.Patr.Beh. mit einem Einsatz etwa

6,4 kg

des mit einer Patr. mit Messinghülse gefüllten luftd.Patr.Beh. etwa

27,6 kg

des mit einer Patr. mit Stahlhülse gefüllten luftd.Patr.Beh. etwa

26,3 kg

des mit einer beschossenen Patrh. d. 8,8 cm Flak 41 gefüllten luftd. Patr.Beh. mit Einsatz etwa

11,8 kg

des mit einer beschossenen Patrh. (St) d. 8,8 cm Flak 41 gefüllten luftd.Patr.Beh. mit Einsatz etwa

10,5 kg

des leeren Patr.Kast. mit zwei Einsätzen etwa

10,5 kg

des mit zwei Patr. mit Messinghülse gefüllten Patr.Kast. etwa

52,9 kg

des mit zwei Patr. mit Stahlhülsen gefüllten Patr.Kast. etwa

50,3 kg

des mit zwei beschossenen Patrh. d. 8,8 cm Flak 41 gefüllten Patr. Kast. mit Einsätzen etwa

21,3 kg

des mit zwei beschossenen Patrh. (St) d. 8,8 cm Flak gefüllten Patr. Kast. mit Einsätzen etwa

18,7 kg

E. Einlagerung

35. Einlagerungsgruppe: V.

Einlagerungsgewicht (Gewicht des Sprengstoffs-, Pulvers usw.): etwa 5,600 kg.

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