Vorläufige Anleitung für das Zusammensetzen von 2-cm Patronen (RNr. 12 bis 22)
Vorläufige Anleitung für das Zusammensetzen von 2 cm Patronen

1.

Patronen-Arten:

2-cm-Sprenggranat-Patrone L'spur Zeichnung 013–3343
2-cm-Sprenggranat-Patrone Zeichnung 013–3344
2-cm-Panzergranat-Patrone L'spur Zeichnung 13–9033
2-cm-Sprenggranat-Patrone L'spur Üb. Zeichnung 013–3346
2-cm-Sprenggranat-Patrone Üb. Zeichnung 13–9034
2-cm-Panzergranat-Patrone L'spur Üb. Zeichnung 13–9037
2-cm-Panzergranat-Patrone Üb. Zeichnung 13–9036
2. Patronen-Bestandteile:
2-cm-Patronenhülse Zeichnung 13–9111
3,7-cm-Zündhütchen 92 verkürzt Zeichnung 13–9307
Pulverladung Nz.R.P. (3 · 3 · 0,5)
Geschoß
2-cm-Sprenggranate L'spur Zeichnung 013–3340
2-cm Sprenggranate Zeichnung 013–3341
2-cm-Panzergranate L'spur Zeichnung 13–9221
2-cm-Sprenggranate L'spur Üb. Zeichnung 13–9231
2-cm-Sprenggranate Üb. Zeichnung 13–9230
2-cm-Panzergranate L'spur Üb. Zeichnung 13–9222
2-cm-Panzergranate Üb. Zeichnung 13–9229

3.

Untersuchen der Patronenhülsen auf Offensein der Zündöffnungen und Vor-handensein von Fremdkörpern

Zur Durchführung dieser Untersuchung werden die angelieferten Hülsen, nachdem die oxidierten ausgesondert sind, von Hand – Hülsenboden dem Untersuchenden zu-gekehrt – gegen das Licht (Fenster) oder gegen weißes Papier gehalten, das auf Pappe oder Leinwand gezogen und gut beleuchtet ist. Es sind alle Hülsen, die keine, nur eine oder mehr als zwei Zündöffnungen zeigen, auszusondern.

Ergibt die Untersuchung der Zündöffnungen, daß die Öffnungen scheinbar zu klein oder zu groß sind, so werden die Zündkanäle dieser Hülsen mit dem Grenzlehrdorn 1 + 0,2 nachgeprüft.

Hülsen mit nicht lehrenhaltigen Zündöffnungen sind auszusondern.

Gleichzeitig sind solche Hülsen auszusondern, die äußere Beschädigungen aufwei-sen. Leichte Schrammen und Einbeulungen sind als Schönheitsfehler anzusehen. Hülsen mit Fremdkörpern (Metallspäne oder Holzreste vom Trocknen oder Verpak-kungsmaterial) sind zu entfernen.

Unklare oder verstopfte Zündöffnungen sind mit einer Nadel zu öffnen. Die als feh-lerhaft aussortierten Hülsen sind in besonders dafür kenntlich gemachten Transport-kasten zu sammeln.

Dasselbe gilt für Hülsen mit fehlerhaften Zündöffnungen.

Die Untersuchung der Zündöffnungen fällt fort, wenn das Laborierwerk die Hülsen selbst fertigt und kein größerer Transport bis zur Laborierstelle erfolgt.

4. Einsetzen der Zündhütchen
Das Einsetzen der Zündhütchen erfolgt mit

der Vorrichtung zum Einsetzen der Zündhütchen.

Die Zündhütchen werden vor dem Einsetzen zur Untersuchung auf ein Sieb ge-bracht, so, daß sämtliche Deckblättchen nach oben zeigen. Zündhütchen mit feh-lendem oder lose sitzendem Deckblättchen bzw. deren Deckblättchen Flecke haben, die auf Feuchtigkeitseinwirkungen schließen lassen, und Zündhütchen, deren metal-lischer Glanz fehlt, sind als unbrauchbar auszusondern und später durch Abknallen zu vernichten.

Hülsen, deren Zündhütchen beim Einsetzen abknallen, sind auszusondern.

Durch öfteres Nachprüfen der Hülsen mit eingesetztem Zündhütchen mit der Grenz-lehre für die Versenkungstiefe der Zündhütchen ist die richtige Arbeitsweise der Vorrichtung zu prüfen.

5. Nachprüfen auf richtige Versenkungstiefe der Zündhütchen

Das Nachprüfen auf richtige Versenkungstiefe der Zündhütchen erfolgt mit der Lehre für die Versenkungstiefe von Hand. Die Hülsen mit nicht maßhaltig eingesetztem Zündhütchen werden gesammelt. Hülsen mit zu flach eingesetztem Zündhütchen werden nochmals unter die Vorrichtung zum Einsetzen von Zündhütchen gebracht und nachgedrückt. Hülsen mit zu tief eingesetztem Zündhütchen sind Ausschuß und in einem besonderen Packgefäß mit entsprechender Aufschrift zu sammeln.

6. Lackieren der Ringfuge
Das Lackieren der Ringfuge erfolgt mit der

Vorrichtung zum Lackieren der Ringfuge.

Durch das Lackieren soll das Eindringern von Feuchtigkeit zum Zündsatz und zur Pulverladung verhindert werden. Zum Lackieren der Ringfuge ist Zelluloselack schwarz (Rh. 2021), zur Regelung der Konsistenz Zelluloselackverdünner zu verwen-den. Bezugsquelle für Lack und Verdünnung Zöllner-Werke, Berlin-Neukölln. Die rich-tige Arbeitsweise der Vorrichtung ist laufend zu überwachen. Gefäße und Teile, die mit dem Lack in Be-rührung stehen, sind täglich zu reinigen.

7. Prüfen der Kartuschbeutel sowie der Beiladung

Die Kartuschbeutel sind vor dem Einbringen in die Patronenhülsen auf einwandfreie Vernähung und Vorhandensein der Beiladung zu prüfen.

8. Einbringen der Kartuschbeutel in die Patronenhülsen

Der Kartuschbeutel wird mit der Beiladung nach unten von Hand soweit als möglich in die Hülse eingeführt. Das endgültige Einführen des Kartuschbeutels erfolgt mit dem Pulverfüllrohr, das während des Einfüllens des Pulvers in der Hülse verbleibt.

9. Füllen der Hülsen mit Pulver

Das Füllen der Hülsen mit Pulver erfolgt mit der Pulverfüllmaschine ober von Hand in den von den übrigen Arbeitsstellen getrennten Räumen. Es darf nur abgenommenes Pulver verarbeitet werden.

10. Vorbereiten der Pulverfüllmaschine

Die beim Füllen der Hülsen mit Pulver zu leistende genaue Arbeit erfordert eine be-sonders sorgfältige Einstellung und Behandlung der Maschine. Vor dem Beginn der Arbeit muß die Pulverfüllmaschine auf richtige Zusammensetzung eingehend unter-sucht werden.

11. Beschicken der Pulverfüllmaschine mit Pulver

Das Beschicken der Pulverfüllmaschine mit Pulver vollzieht sich in einem besonderen Raum. Von dem gefüllten Pulvertrichter fließt das Pulver durch das durch die Wand führende Zuleitungsrohr in den Pulverbehälter der Pulverfüllmaschine. Das Nachfüllen der Trichter im Beschickungsraum hat so rechtzeitig zu erfolgen, daß die Zuleitungs-rohre, solange im Pulverfüllraum gearbeitet wird, niemlas leer sind. Das Pulver muß beim Einfüllen etwa die Temperatur des Beschickungsraumes haben, die mit der des Pulverfüllraumes auf möglichst gleicher Höhe zu halten ist.

Die Pulvermenge im Beschickungsraum richtet sich nach den örtlichen Vorschriften des Gewerbeaufsichtamtes.

Die mit Pulver gefüllten luftdichten Pulverbehälter des laufenden Bedarfs sind in Pul-verabstellräumen unterzubringen, die für Arbeiten im Winter beheizbar sein müssen. Im Pulverfüllraum ist eine Pulverbüchse aufzustellen mit der Bezeichnung "unbrauch-bares Pulver". Sie dient zur Aufnahme des verschütteten und von Boden aufgefeg-ten Pulvers.

Vorläufige Anleitung für das Zusammensetzen von 2-cm Patronen (RNr. 12 bis 22)