II. Behandeln der MunitionInhaltsverzeichnis
Die Munition der 7,5 cm Flak M 36 (f), M 33 (f), M 30 (f) und M 17/34 (f) - Beschreibung und Behandlung
I. Beschreibung
A. Allgemeines

1. Die 7,5 cm Flak M 36 (f), M 33 (f), M 30 (f) und M 17/34 (f) verfeuern Patronenmuni-tion. Bei dieser Munition ist die Sprenggranate mit der gefüllten Patronenhülse fest ver-bunden.

Als scharfe Munition wird verwendet:

die 7,5 cm Sprenggranatpatrone 28.

Zum Feststellen der Pulvertemperatur dient

die Meß-Kartusche der 7,5 cm Flak M 36 (f)

und zum Herausschießen eines im Rohr steckengebliebenen Geschosses

die Aushilfs-kartusche der 7,5 cm Flak M 36 (f).

B. 7,5 cm Sprgr.Patr. 28
(Zeichn. 1, 2 u. 3)
1. Einzelteile der Sprenggranate
2. Geschoßkörper: 7,5 cm Spgr. 28.

Stahlgranaten französischer Fertigung mit schlanker Spitze, 2 Kupfer-Führungsringen und konischen Geschoßzapfen. Der Geschoßkörper hat an Stelle der bei Geschossen deut-scher Fertigung üblichen Zentrierwulst einen nach Art der Führungsringe eingesetzten Zentrierring.

oder
7,5 cm Sprgr. 28 FES.

Stahlgranate deutscher Fertigung mit schlanker Spitze, 2 FES-Führungsringen und koni-schen Geschoßzapfen. Der Geschoßkörper hat eine Zentrierwulst.

3. Munlochbuchse: Mundlochbuchse 40/47,5

Die Mundlochbuchse ist in das Gewinde des Geschoßkörpers eingeschraubt, nimmt die Zündladung auf und hat oben ein Gewinde zum Einschrauben des Zünders.

4. Zündladung: Zündladung M 28

Die Zündladung enthält pulverisiertes Melinit und dient zur besseren Übertragung der De-tonation der im Zünderschaft vorhandenen Sprengkapsel auf die Sprengladung. Die Zünd-ladung wird durch einen Sg-Ring in der Mundlochbuchse gehalten.

5. Sprengladung: etwa 0,680 kg gegossener Sprengstoff (Melinit MDN).
6. Zünder: Brennzünder 30/45 M 30 (für Luftziele)
oder
Zeitzünder 30/45 M 39 A
oder
Aufschlagzünder 24/31 M 1899–08 (für Erdziele).

Sämtliche Zünder sind sprengkräftig, d.h. sie haben eine Sprengkapsel und müssen daher vorsichtig behandelt werden.

Der Aufschlagzünder 24/31 M 1899–08 läßt sich nur in Verbindung mit dem Zwischenstück für Mundlochbuchse 40/47,5 aufschrauben.

7. Geschoßgewicht: 6,440 kg bei Brennzünder 30/45 M 30.
6,170 kg bei Zeitzünder 30/45 M 39 A
Aufschlagzünder 24/31 M 1899–08
8. Kennzeichen
auf dem Geschoß: Geschoßanstrich gelb.

Bei neuerer Fertigung: Unterhalb des Geschoßmundloches Kennzahl für Sprengstoffart (Melinit MDN = 25) und auf dem zyl. Teil des Geschosses Ort, Tag, Monat, Jahr des Fül-lens der Granate und Kennbuchstabe des dafür Verantwortlichen mit schwarzer Farbe aufschabloniert. Ferner auf dem zyl. Teil des Geschosses eingeschlagen: Kennzahl für Sprengstoffart, Ort, Monat, Jahr des Füllens.

9. Zum Verschluß des geladenen Geschosses dient ein Filzstöpsel oder eine Zinkver-schlußschraube oder die Verschlußschraube M 30 x 3 (Stahl).

2. Einzelteile der gefüllten Patronenhülse

10. Patronenhülse: Patrh. M 28 (Messinghülse).
11. Treibladung: etwa 1,250 kg Nz. Streifenpulver BG 5.

Abmessungen der Streifen: 87 x 17 x 1,35 mm. Das Pulver ist in 5 übereinanderstehenden Bündeln in die Patronenhülse eingebracht. Bei Patronen mit 7,5 cm Sprgr. 28 befindet sich auf dem obersten Bündel ein Ring aus 10 g Bleidraht; bei Patronen mit 7,5 cm Sprgr. 28 FES fällt der Ring fort.

12. Geschützzündung: Zündhülse M 97 (Zeichn. 3).

Die Zündhülse ist in die Bohrung im Boden der Patronenhülse eingepreßt und enthält aus-ser dem Zündhütchen etwa 4,4 g Schwarzpulver. Letzteres wirkt als Beiladung.

13. Kennzeichnung auf der Patrh.: Auf der Mitte der Patronenhülse:

Ladungsgewicht, Pulverart, Fertigungsort, -jahr, Lieferungsnummer des Pulvers.

Darunter und auf dem Boden der Patronenhülse: Ort, Tag, Monat, Jahr des Fertigens der Patrone, Kennbuchstabe des dafür Verantwortlichen.

Die Kennzeichen sind in schwarzer Farbe aufschabloniert. Patronen älterer Fertigung ha-ben statt dessen auf dem Mantel der Patrh. aufschabloniert: "Vo = 700 m/s".

3. Verpackung

14. Die Patronen sind zu 6 Stück in Patr.Kast. der 7,5 cm Flak M 36 (f) verpackt. Das Packgefäß ist für Patronen ohne und mit Zünder verwendbar. Der Kasten trägt die Auf-schrift: 7,5 cm Flak M 36 (f).

Gewicht des leeren Packgefäßes etwa 12,700 kg
Durchschnittsgewicht einer Patrone etwa 9,500 kg
Gewicht des gefüllten Packgefäßes etwa 69,700 kg

15. Patronen ohne Zünder können zu 6 Stück in Patr.Kast.  für 7,5 cm Sprgr.Patr. 28 (französischer Konstruktion) verpackt sein.

Gewicht des leeren Packgefäßes etwa 27,000 kg
Gewicht des gefüllten Packgefäßes etwa 84,000 kg

Die Brennzünder 30/45 M 30 und die Aufschlagzünder 24/31 M 1899–08 sind in besonde-ren Zünderpackgefäßen verpackt.

C. Brennzünder 30/45 M 30
(Zeichn. 4)
1. Aufbau

16. Der Brennzünder 30/45 M 30 ist ein sprengkräftiger Zünder, d.h. er besitzt eine Sprengkapsel und ist daher vorsichtig zu behandeln.

17. Zünder älterer Fertigung haben eine Schutzkappe aus Stanniol (blauer Anstrich), de-ren unterer Rand mit dem Zünderkörper luftdicht verlötet ist.

Zünder neuerer Fertigung sind mit einer Schutzkappe aus Hartpappe (s. Zeichn.) verse-hen, die am unteren Rande durch ein Hermetoband luftdicht abgeschlossen ist.

18. Vor dem Zünderstellen ist die Schutzkappe des Zünder zu entfernen.

19. Der Zünderkörper besteht aus dem Zünderoberteil (1) und dem Zünderunterteil (2), die miteinander verschraubt sind.

Der Zünderoberteil (1) besitzt auf seiner Außenseite eine um den Umfang laufende Schraubennut. In diese Nut ist die Pulverröhre (3) eingelegt und nach außen mit einer Papier- und Faserstoffdichtung abgedeckt. Darüber befindet sich die Haube (4). Diese wird durch eine eingepreßte Ringnut, welche sich gegen den Haltering (5) legt, in ihrer Lage gehalten. Durch die Mitte des Zünderkörpers geht ein Kanal (6) zur Feuerübertra-gung von der Pulverkammer (7) über das Druckventil (8), das Verzögerungspulverkorn (9) und das Übertragungspulverkorn (10) zur Sprengkapsel (11). Der Kanal (6) wird nach oben durch den Liderungsbolzen (12) abgeschlossen. Um das obere Ende des Zünderun-terteils (2) ist der Pulverring (13) gelegt. Im Zünderunterteil befindet sich die Eingangs-zündung, besteht aus Schlagbolzen mit Zündhütchen (14), Schlagbolzenfeder (15) und Nadelstück mit Nadel (16). Ferner befindet sich darin das Druckventil (8), mit Druckstück, Ventilfeder und Widerlager. Im Zünderunterteil ist das Sprengkapselgehäuse (17) einge-schraubt, das im Innern die Sprengkapsel (11) enthält.

2. Wirkungsweise

20. In der Zünderstellmaschine wird der Zünder an der Stelle, die der gewünschten Flug-zeit entspricht, angestochen. Dabei wird die Haube (4), die Pulverröhre (3) und die Wand des Zünderoberteils (1) durchstochen. Hierdurch ist eine Feuerübertragung vom Pulver-ring (13) auf den durch das Anstechen freigelegten Pulversatz der Pulverröhre (3) mög-lich.

21. Beim Abschuß schießt sich der Schlagbolzen mit Zündhütchen (14) durch sein Behar-rungsvermögen unter Überwindung der Schlagbolzenfeder (15) auf die feststehende Nadel des Nadelstückes (16). Hierbei wird das Zündhütchen angestochen. Der entstehende Feuerstrahl entzündet den Pulverring (13), dessen Feuer durch das beim Zünderstellen entstandene Zündloch in der Wand des Zünderoberteils (1) schlägt und an dieser Stelle den freigelegten Pulversatz der Pulverröhre (3) zur Entzündung bringt. Der Pulversatz der Pulverröhre brennt nach beiden Seiten ab, in Richtung des Zünderschaftes wirkungslos, in Richtung der Zünderspitze bis zur Pulverkammer (7), deren Ladung er zur Entzündung bringt. Von hier schlägt der wesentlich verstärkte Feuerstrahl durch den Kanal (6) über das Druckventil (8), das Verzögerungspulverkorn (9) und das Übertragungspulverkorn (10) in die Sprengkapsel (11) und bringt diese und damit die Sprengladung des Geschos-ses zur Detonation.

22. Versagt der Zünder aus irgendeinem Grunde und kommt das Geschoß unzerlegt auf dem Erdboden an, so wird beim Aufschlag der in der Zünderspitze befindliche Liderungs-bolzen (12) zurückgedrückt, wodurch der Kanal (6) nach unten abgeschlossen wird, so daß einem etwaigen Spätbrennder keine Feuerübertragung zur Sprengkapsel stattfinden kann. Hierdurch wird das Geschoß ungefährlich und kann, wenn ein Sprengen an der Fundstelle unmöglich ist, an eine geeignete Sprengstelle transportiert werden.

23. Die längste Brennzeit des Brennzünders 30/45 M 30 beträgt 40 s, das sind im Mittel 9400 m Schrägentferung.

3. Verpackung

24. Die Zünder sind z.Zt. behelfsmäßig in gewöhnlichen Packkisten verpackt.
D. Zeitzünder 39/45 M 39 A
(Zeichn. 5)
1. Aufbau

25. Der Zeitzünder 30/45 M 39 A ist ein lade-, transport- und rohrsicherer Uhrwerkszün-der. Er hat eine Sprengkapsel und ist daher vorsichtig zu behandeln.

26. Zum Schutz des Pulverkorns und zur Vermeidung von Korrosion im Innern des Zünder sind die Zünder mit einer Schutzkappe aus imprägnierter Pappe versehen. Die Schutzkap-pe ist über den Zünderkörper gestülpt und die Schließfuge mit Hermetoband abgedichtet.

27. Der Zünderkörper (1) hat oben eine drehbare Kappe (2). Unten ist in den Zünderkör-per das Sprengkapselgehäuse (3) eingeschraubt. Im Zünderkörper befindet sich das Uhr-werk und die Zündvorrichtung.

28. Der Antrieb des Uhrwerks erfolgt durch 4 Kugeln (4), die – durch die Drehung des Ge-schosses beeinflußt – in 2 schraubenförmigen Rillen (5) des Zünderkörpers abrollen. Die Kugeln greifen dabei in senkrechte Nuten des Antriebsrades (6) und setzen dies in Bewe-gung.

29. Der gleichmäßige Gang des Uhrwerks wird durch eine Unruhe (7) geregelt, die über ein Räderwerk mit dem Antriebsrad (6) in Verbindung steht. Die Unruhe ist mit einer Toro-sionsfeder (8) verbunden, deren oberes Ende in der Spitze der Kappe (2) festgelegt ist.

30. Die Zündung erfolgt dadurch, daß eine der 4 Kugeln – die Schlagkugel – nach dem Heraustreten aus der schraubenförmigen Rille auf den Schlagstift (9) fällt und das Zünd-hütchen (10) ansticht.

31. Zur Einstellung des Zünders ist auf der Kappe eine Teilung von 0–40 s und auf dem Haltering (22), der mit dem Zünderkörper fest verschraubt ist, ein Markenstrich ange-bracht.

32. Bei der Lagerung und beim Transport ist die Unruhe (7) durch die Sperrriegel (12) und durch die Anwurfkugel (13) gesperrt. Das mit der Unruhe in Eingriff stehende Räderwerk sperrt das Antriebsrad (6).

Der Sperrstift (9) wird durch die Sicherung (11) gehalten, so daß er – auch beim Abschuß – nicht in der Lage ist, durch sein Eigengewicht das Zündhütchen (10) anzustechen.

Der Zünder ist auf 38,3 s gestellt. Dies ist eine Sicherheitsstellung, um den Zünder auf alle Fälle transportsicher zu machen. Bleibt der Zünder beim Beschuß in dieser Stellung, so ist er blind. Die Zünderstellung 38,3 dient auch als Grundeinstellung für die Zünder-stellmaschine und das Stellrad.

33. Scharf wird der Zünder nur bei Einstellung von 0,5–37 s, das sind im Mittel 300–9700 m Schrägentfernung.

2. Wirkungsweise

34. Beim Stellen des Zünders mit der Zünderstellmaschine oder dem Stellrad wird durch Drehen der Kappe (2) die gewünschte Sekundenzahl mit dem Markenstrich auf dem Halte-ring (22) in Übereinstimmung gebracht.

Da die Unruhe (7) festgelegt und über das Räderwerk mit dem Antriebsrad (6) gekuppelt ist, muß sich beim Drehen der Kappe das Antriebsrad mitdrehen, wobei es mit seinen senkrechten Nuten die Kugeln (4) mitnimmt. Hierbei erhält die Schlagkugel in der schrau-benförmigen Rille die Lage, die sie benötigt, um bei laufendem Uhrwerk in der eingestellten Zeit bis zum Schlagstift (9) zu gelangen. 

35. Beim Abschuß schießt sich der Ring (14) zurück und drückt die Stifte (15) in den Zünderkörper (1), wodurch eine starre Verbindung zwischen Zünderkappe und Zünderkör-per hergestellt wird, so daß sich der Zünder nicht verstellen kann.

Der Sperriegel der Unruhe (12) weicht nach unten aus, wobei er seine Feder (16) zusam-mendrückt, und wird in dieser Lage durch eine federnde Buchse (17) gehalten. Die Unruhe (7) bleibt aber durch die Anwerferkugel (13) gesperrt, die infolge der Einwirkung des Dralls in ihrer Ausgangsstellung verbleibt, solange die Beschleunigung anhält.

Die Nase des Antriebsrades (18) liegt am Anschlag (19) und verhindert eine Übertragung der beim Abschuß auf das Antriebsrad wirkenden Drehkraft auf das Räderwerk.

36. Wenn das Geschoß das Rohr verlassen hat, und die Beschleunigung aufhört, bewegt sich die Anwerfkugel (13) unter dem Einfluß der Fliehkraft nach außen, stößt die Unruhe (7) an und läßt sie dann frei schwingen.

Im gleichen Augenblick läuft das Uhrwerk durch den Druck der unter dem Einfluß der Zen-trifugalkraft stehenden Kugeln (4) an. Die Kugeln bewegen sich in den schraubenförmigen Rillen aufwärts. Wenn die am Zünder eingestellte Zeit verstrichen ist, ist die vorderste der Kugeln (die Schlagkugel) am Ende ihrer Rille angelangt und wird in den Zündkanal geschleudert, wo sie auf den Schlagstift (9) fällt. Dieser durchbricht mit seinem Bund die Sicherung (11) und sticht das Zündhütchen (10) an. Der Feuerstrahl des Zündhütchens schlägt – verstärkt durch das Pulverkorn (20) – durch die Bohrung im Zünderkörper auf die Sprengkapsel (21), die die Zündladung und weiterhin die Sprengladung des Geschos-ses zur Detonation bringt.

E. Aufschlagzünder 24/31 M 1899–08
(Zeichn. 6)
1. Aufbau

37. Der Aufschlagzünder 24/31 M 1899–08 ist ein sprengkräftiger Zünder, d.h. er besitzt eine Sprengkapsel und ist daher vorsichtig zu behandeln.

38. Da die Zünder ein kleineres Gewinde haben als die Mundlochbuchse, ist in diese zu-nächst das Zwischenstück für Mundlochbuchse 40/47,5 (s. Zeichn. 6) einzuschrauben.

39. Der Aufschlagzünder 24/31 M 1899–08 ist ein Fertigzünder, d.h. er wird ohne Einstel-lung verfeuert.

40. Der Zünderkörper (1) hat oben eine eingeschraubte Kappe (2). Unten ist auf den Zünderkörper das Sprengkapselgehäuse (3) aufgeschraubt.

Im Zünderkörper befindet sich der Schlagbolzen (4) mit Zündhütchen (5), Schlagbolzen-hülse (6) und Feder (7). Diese Teile werden von der Sicherungshülse (8) umschlossen. In den Schlagbolzen ist unterhaln des Zündhütchens ein Pulversatz (9) einlaboriert. Darun-ter befindet sich die Sicherungsfeder (10), die mit dem oberen Ende im Schlagbolzen, mit dem unteren im Zwischenboden (11) befestigt ist. In den oberen Teil des Zünderkörpers ist ein Steg (12) mit der Nadel eingeschraubt. Über die Nadel sind durch Ausfräsungen im Steg die beiden Arme des Sicherungsstücks (14) geschoben. Der obere Teil des Siche-rungsstücks ragt in den Hohlraum der Kappe hinein, in dem sich die Rückschlaghülse (15) mit Feder (16) befindet. Das Sprengkapselgehäuse nimmt das Verzögerungspulverkorn (17) und die Sprengkapsel (18) auf.

41. Bei der Lagerung und beim Transport wird der Schlagbolzen (4) mit Zündhütchen (5) durch die nach innen gebogenen Zungen (8a) der Sicherungshülse (8), die in die untere Eindrehung des Schlagbolzens eingreifen, in seiner Lage gehalten. Außerdem liegt die Un-terkante des Sicherungsstücks (14) am Schlagbolzen (4) an und behindert dessen Vorfal-len. Das Sicherungsstück wird durch die Feder (16) gehalten und überdeckt mit seinem unteren Teil der Nadel (13).

2. Wirkungsweise

42. Beim Abschuß gleitet die Schlagbolzenhülse (6) unter Überwindung ihrer Feder (7) zurück und hakt mit ihren Zungen (6a) unter die obere Eindrehung des Schlagbolzens (4). Hierbei werden vom unteren Rand der Schlagbolzenhülse (6) die Zungen (8a) der Siche-rungshülse (8) aus der unteren Eindrehung des Schlagbolzens (4) herausgedrückt. Der Schlagbolzen, der jetzt mit Schlagbolzenhülse und ihrer Feder einen zusammenhängenden Teil bildet, ist frei.

43. Beim Abschuß drückt ferner die Rückschlaghülse (15) die Feder (16) zusammen und hakt sich mit ihren Zungen (15a) unter den Bund des Sicherungsstücks (14).

44. Wenn der Beschleunigungsdruck aufhört, gleitet das Sicherungsstück (14) mit Rück-schlaghülse (15) und Feder (16) nach vorn und gibt die Nadel (13) frei, so daß dem Vor-fallen des Schlagbolzens (4) auf die Nadel (13) nichts im Wege steht. Während des Ge-schoßfluges wird der Schlagbolzen mit Zündhütchen jedoch durch die Sicherungsfeder (10) gehalten, die mit einem Ende im Schlagbolzen, mit dem anderen im Zwischenboden befestigt ist.

45. Beim Aufschlag fällt der Schlagbolzen (4) unter Überwindung der Sicherungsfeder (10) nach vorn auf die Nadel, wodurch das Zündhütchen zur Entzündung gebracht wird. Das Feuer überträgt sich über den Pulversatz (9) auf das Verzögerungspulverkorn (17) und die Sprengkapsel (18). Diese bringt die Sprengladung des Geschosses zur Detonation.

3. Verpackung

46. Die Zünder und die Zwischenstücke sind z.Zt. behelfsmäßig in gewöhnlichen Packkis-ten verpackt.

F. Meß-Kartusche der 7,5 cm Flak M 36 (f)
(Zeichn. 7)
1. Einzelteile
47. Patronenhülse: Patrh. M 28 (Messinghülse).

48. Treibladung: etwa 1,250 kg Nz.Streifenpulver BG 5. Abmessungen der Streifen: 87 x 17 x 1,35 mm. Das Pulver ist in 5 übereinanderstehenden Bündeln in die Patronenhülse eingebracht. Auf dem obersten Bündel befindet sich ein Ring auf 10 g Bleidraht.

49. Zündhülse: Die Bohrung in der Geschoßhülse ist durch eine abgeknallte Zündhülse M 97 verschlossen.

50. Deckel: Deckel für Meß-Kart. d. 7,5 cm Flak M 36 (f).

Er hat an seinem Umfang zwölf gleichmäßig verteilte Schlitze. Die dazwischenliegenden Teile des Deckelrandes halten infolge ihrer Federwirkung den Deckel auf der Hülse. In der Mitte des Deckels befindet sich das Klemmgehäuse mit Klemmschraube und Rohr. Die Klemmschraube ist zur Aufnahme des Pulverthermometers durchbohrt. Ihr geschlitzter Unterteil ermöglicht in Verbindung mit der konischen Fläche des Deckelgehäuses das Festhalten des Thermometers in der Kartusche.

2. Verpackung

51. Die Meß-Kart. d. 7,5 cm Flak 36 (f) sind einzeln in Meß-Kart.Kast. d. 7,5 cm Flak M 36 (f) verpackt. Der Kasten ist durch blauen Anstrich des Deckels und Bodens mit auf-schabloniertem "Me" in schwarzer Farbe, sowie einen 80 mm breiten blauen Streifen um die Mitte des Kastens gekennzeichnet. Außerdem trägt er die Aufschrift: 7,5 cm Flak M 36 (f).

Gewicht des leeren Packgefäßes etwa 2,300 kg
Gewicht des gefüllten Packgefäßes etwa 7,000 kg
G. Aushilfs-Kartusche der 7,5 cm Flak M 36 (f)
(Zeichn. 8)
1. Einzelteile
52. Kartuschhülse: Aush.-Kart. der 7,5 cm Flak M 36 (f).

Es ist die um etwa die Länge des Geschoßzapfens verkürzte Patrh. M 28 (Messinghülse).

53. Treibladung: etwa 1,250 kg Nz.Streifenpulver BG 5. Abmessungen der Streifen: 87 x 17 x 1,35 mm. Das Pulver ist in 5 übereinanderstehenden Bündeln in die Patronenhülse eingebracht. Auf dem obersten Bündel befindet sich ein Ring aus 10 g Bleidraht.

54. Geschützzündung: Zündhülse M 97. Die Zündhülse ist in die zentrische Bohrung im Boden der Patronenhülse eingepreßt und enthält außer dem Zündhütchen etwa 4,4 g Schwarzpulver. Letzteres wirkt als Beiladung.

55. Deckel: Aush.Kart. der 7,5 cm Flak M 36 (f).

Der Deckel ist aus Hartpappe gefertigt und hält die Treibladung in der Längsrichtung fest.

Er ist in die Kartuschhülse eingepreßt und mit Kunstschellacklack festgeklebt.

2. Verpackung

56. Die Aush.Kart. der 7,5 cm Flak M 36 (f) sind einzeln in luftd.Aush.Kart. Beh. der 7,5 cm Flak M 36 (f) verpackt. der Behälter ist durch gelben Anstrich des Deckels und Bodens mit aufschabloniertem "A" in schwarzer Farbe sowie einen 80 mm breiten gelben Streifen um die Mitte des Behälters gekennzeichent. Außer-dem trägt er die Aufschrift: 7,5 cm Flak M 36 (f).

Gewicht des leeren Packgefäßes etwa 1,560 kg

Gewicht des gefüllten Packgefäßes

etwa

5,900 kg

II. Behandeln der MunitionInhaltsverzeichnis