BlitzschutzvorschriftBlitzschutzvorschriftInhaltsverzeichnis
Munitionsbehandlung
Blitzschutzvorschrift
B. Oberirdische Munitionslager

6.

Oberirdische Munitionslager müssen durch ein besonderes Blitzableitersys-tem geschützt werden. (Ausnahmen siehe Vorbemerkungen.)

7.

Den besten Schutz bietet das Spannen von Drähten. Die Drähte (Drahtseile, Sta-cheldraht usw.) mit einem Mindestquerschnitt von 50 mm² (z.B. 1 Drahtseil mit 8 mm, 2 Drähte mit je 5 mm Durchmesser usw.), müssen parallel der längsten Kante des Hauses verlaufen (Bild 5).

  Bild 5
 

Blitzschutz durch Drähte.

 

Sie müssen mindestens 1,5 m über dem höchsten Metallteil des Lagers und 1 m über dem Dach verlegt sein. Der Abstand der Drähte voneinander darf höchstens das Doppelte der Höhe über dem Dach betragen. An den Stirnflächen sind außerdem noch Querverbindungen herzustellen; weitere Querverbindungen erhöhen den Schutz. Die Drähte müssen bis 2 m über das Haus hinaus geführt werden. Hängen die Drähte zu sehr durch, so müssen sie auf dem Dach durch Holzstützen von min-destens 1 m Höhe gehalten werden. Die Stützen außerhalb des Hauses müssen gleichzeitig als Blitzableiter benutzt werden; sie müssen aus Metall sein oder eine metallische Verbindung zwischen dem Drahtsystem und der Ringleitung herstellen. Die Ringleitung wird 1 bis 2 Spaten tief in die Erde verlegt und verbindet sämtliche Metallstützen miteinander und mit der Blitzableitererde. Über die Anlage der Blitzab-leitererde siehe später (D).

  Bild 6
 

Blitzschutz durch Stangen.

8.

Gebäude können auch durch Stangen geschützt werden (Bild 6).

 

Die Stangen müssen aus Metall sein (z.B. Wasser- oder Gasrohr) oder, falls sie das nicht sind, mit einer metallenen Spitze versehen sein, die in leitender Verbindung mit der Ringleitung steht. Der Abstand der Stangen vom Gebäude soll mindestens 3 m betragen. Die Höhe der Stangen muß so gewählt werden, daß sie das Gebäude um das 0,6 fache ihrer Entfernung von der Nachbarstange überragen. In der Längsrich-tung sind annähernd die gleichen Stangenabstände zu wählen wie in der Breite. Es müssen mindestens 4 Stangen aufgestellt werden. Nur bei umwallten Gebäuden, bei denen die Seitenlänger kleiner als 5 m ist, genügen 2 Auffangstangen auf den Wäl-len in diagonaler Anordnung. Sämtliche Stangen werden durch eine Ringleitung mit-einander und mit der Erde verbunden (7 und D).

C. Munitionslager in Verteidigungswerken
9.

Verteidigungswerke aus Eisenbeton, die das Gelände nicht erheblich überra-gen, haben keine besonderen Blitzschutz nötig.

 

Es genügt, wenn alle Metallteile, z.B. die Armierung des Betons, Panzerkuppeln, Ge-schütze, Wasserleitungs-, Heizungs- und Lüftungsrohre, miteinander elektrisch lei-tend verbunden werden. Ferner müssen die die Betonbauten umgebenden Drähte (Umzäunungen, Drahtverhaue) ebenfalls miteinander und der Erdleitung verbunden werden. Die Blitzableitererde ist mindestens 20 m von den Betonbauten entfernt an-zulegen.

10.

Verteidigungswerke, die weit aus dem Gelände herausragen oder an einer be-vorzugten Blitzeinschlagstelle, z.B. einer kahlen Bergkuppe oder einem kahlen Berg-rücken liegen, müssen wie oberirdische Munitionslager geschützt werden.

D. Vorhandener und natürlicher Blitzschutz
11. Vorhandener oder natürlicher Blitzschutz ist auszunutzen.
12.

Jeder hoher Baum, Turm, Schornstein u.a., dessen Höhe größer ist als seine weites-te Entfernung vom Munitionslager, schützt ausreichend gegen Blitzgefahr. Die Bäu-me, Türme, Schornsteine u.a. müssen aber mit einwandfreien Blitzableitern versehen sein. Der Mindestabstand des Lagers von den Blitzableitern soll 5 m betragen.

13.

Steht nur ein Baum als Blitzableiterträger zur Verfügung, so führt man eine Metallei-tung (Drahtseil, Stacheldraht usw.) von der Krone zur Erde. Sind mehrere Bäume vorhanden, so legt man über die Kronen der dem Lager am nächsten stehenden Bäume eine Leitung, die mindestens an 2 Stellen zur Erde abgeleitet werden muß. Die Ableitungen müssen durch eine Ringleitung miteinander verbunden werden.

  Bild 7
 

Zusätzlicher Fernschutz.

14.

Auf Anhöhen, die sich in der Nähe des Lagers befinden, sind zusätzlich gute Blitz-schutzanlagen aufzustellen (Bild 7).

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