133.

Für das Verwenden und Behandeln der Munition in der Feuerstellung gelten die ein-schlägigen Munitionsmerkblätter. Sollten diese für die Munition des in Frage kom-menden Geschützes noch nicht vorhanden sein, so sind die nachfolgenden Richtlini-en zu beachten.

Für die Verwendung der einzelnen Geschoßarten gilt im allgemeinen folgendes:

Sprenggranaten mit A.Z. in "o.V."-Stellung werden zur Bekämpfung lebender Ziele oder Ziele hinter leichter Deckungen verwendet. Größere Sprengstücke durchschlagen auf kurze Entfernungen Schutzschilder und Stahlhelme.

Sprenggranaten größeren Kalibers dienen zum Zerstören von Gräben, Häusern und Mauerwerk. Große Wirkung wird gegen Geschütze, Kampfwagen und leben-de Ziele erzielt. Die moralische Wirkung ist sehr groß.

Sprenggranaten mit A.Z. in Zünderstellung "m.V." werden zum Zerstören feld-mäßig eingedeckter Ziele, Gräben und Unterstände verschossen. Außerdem als Abpraller, wenn festes Zielgelände vorhanden ist und kleiner Auftreffwinkel er-zielt wird. Als Abpraller eignen sie sich u.a. zum Bekämpfen der hinter Deckun-gen in Gräben und Häusern befindlichen lebenden Ziele. Mit Sprenggranaten größeren Kalibers werden Unterstände bekämpft und größere Erddecken durch-schlagen.

Sprenggranaten mit Dopp.Z. oder Zt.Z. dienen, soweit sie nicht gegen Flieger verschossen werden, zum Bekämpfen lebender Ziele, zum Beschuß von Fessel-ballons und vor allem zur Abgabe von Richtungsschüssen beim Einschiessen und zum Beschießen der verschiedensten Ziele im Gebirge.

Betongranaten (Halbpanzergranaten) dienen zum Zerstören von Betonzielen.

Panzergranaten werden gegen Panzerkampfwagen, Panzerscharten von Befesti-gungen, Panzerkuppeln und senkrechte Betonmauern verschossen.

Nebelgranaten werden zum Nebelschießen verwendet. Die hierzu benötigten Munitionsmengen richten sich nach den Wind- und Witterungsverhältnissen.

Wurfgranaten dienen zum Niederkämpfen von Feindzielen, die durch Flachfeuer (z.B. M.G.) nicht zu fassen sind.