H. Berichte über besondere Vorkommnisse an der MunitionK. Stellen des Hbgr.Z. 35 K oder 35/3
Merkblatt für die Munition der 21 cm Kanone 38
J. Messen der Pulvertemperatur

90.

Soll bei einer Hauptkartusche die Pulvertemperatur gemessen werden, so muß der Feuerwerker mit einem kräftigen, spitzen und scharfen Messer die Pulverplatte im Pulverdeckel und den Kartuschbeutel in der Mitte durchlochen, ohne die obere Beila-dung zu beschädigen; s. Anlage 4. Die Öffnung muß so groß sein, daß man das Thermometer gut einführen kann. Vor dem Einführen muß am Thermometer ein Bind-faden befestigt werden, damit das zu tief eingeführte Thermometer wieder aus der Kartusche entfernt werden kann.

 

Bei der Sonderhülsenkartusche wird die Kartuschhaube entfernt und das Thermome-ter zwischen Sonderkartusche 1 und 2 geschoben.

 

Sollen für ein Schießen temperierte Kartuschen vorbereitet werden, so muß man die entsprechende Anzahl Kartuschen und die Meßkartusche einige Stunden vor Ge-brauch bereitstellen. Vor dem Ablesen der Pulvertemperatur soll sich das Thermome-ter mindestens eine Viertelstunde in der Meßkartusche befunden haben. Zur Kon-trolle ist mindestens in drei verschiedenen Kartuschen zu messen. Es ist Sorge zu tragen, daß alle Kartuschen innerhalb eines Schießens die gleiche Pulvertemperatur haben.

91.

Beim Ablesen ist darauf zu achten, daß das Thermometer nicht vom Atem des Ab-lesenden getroffen oder zu lange in der Hand gehalten wird. Das Thermometer darf nur am Kopfende angefaßt werden. Man muß mit einer Genauigkeit von einem halben Grad ablesen.

92.

Die zum Messen der Pulvertemperatur verwendeten Kartuschen sind zuerst zu ver-brauchen, nachdem sie wieder schußfertig hergerichtet wurden. Lose Pulverteile des Kartuschdeckels, die beim Herstellen des Loches entstanden sind, steckt man durch die geschaffene Öffnung in die Kartusche.

93. Für den Transport verwahrt man das Thermometer in seinem Behälter.