RNr. 149 (Unterlegplatte von Blei) bis 154 (Vorrichtung zum Ausbeulen beschossener Kartusch- und Patronenhülsen)RNr. 160 (Vorrichtung zum Einsetzen von Man.Kartd. der 10 cm K. 17 und 15 cm K. 16 sowie zum Aufweiten langer Kartusch- und Patronenhülsen) bis 164 (Vorrichtung zum Rändeln von Wurfladungen)Inhaltsverzeichnis
Heeresfeuerwerkerei - Geräte für Artillerie- und Minenwerfer-Munition
Beschreibung und Gebrauch der Artillerie- und Minenwerfer-Munition

155. Vorrichtung zum Ausschrauben von Schlagzündschrauben.

(Blatt 48.)

Man verwendet die Vorrichtung nur, wenn sich die Schlagzündschrauben oder Zünd-schrauben C/12 nicht mit den zugehörigen Schlüsseln (siehe Anlage 2) ausschrauben lassen.

Man legt die Kartuschhülsen in das Lager des Gestells A, wo der zu verriegelnde Klappbü-gel B sie festhält. Die in der hohlen Schraubspindel E verschieb- und drehbar gelagerte Schlüsselspindel G wird, nachdem der entsprechende Einsatzschlüssel K eingesetzt ist, an ihrem Handrade H soweit als angängig zurückgezogen, so daß sich ihr Mitnehmerstift J an den Absatz der vorderen schrägen Fläche der Schraubspindel E legt. Nun dreht man die Schraubspindel E so lange nach rechts, bis die Zapfen des Einsatzschlüssels K die Schlagzündschraube fast berühren. Die Schlüsselzapfen sind dann unter geringem Drehen am Handrade H in die entsprechenden Ausschnitte der Schlagzündschraube einzuführen; dann dreht man die Schraubspindel E nach links. Dabei legt sich ihre schräge Stirnfläche gegen den Mitnehmerstift J.

Die Schlüsselspindel G und mit ihr die Schlagzündschraube müssen die Drehung der Schraubspindel E folgen, wobei deren vordere schräge Fläche die Schlüsselzapfen um so fester in die Einsenkungen der Schlagzündschraube drückt, je größer der Entschrau-bungswiderstand ist. Da sich die Schraubspindel E mit gleicher Gewindesteigung zurück-dreht, wie sich die Schlagzündschraube aus der Kartuschhülse schraubt, so besteht die feste Verbindung zwischen Schraubspindel E und Schlüsselspindel G während des ganzen Entschraubens weiter.

Bei Hülsen unter 21 cm Kaliber erhalten Gestell und Klappbügel je ein Einsatzfutter N, die man durch je zwei Halteschrauben befestigt. Lange Hülsen werden durch eine auf der Holzunterlage L angebrachte Holzstütze M in entsprechender Entfernung von der Ein-spannstelle gestützt.

Zubehör:

1 Einsatzfutter für Karth. d. Geb.K. 15,
1 Einsatzfutter für Patrh. d. F.K.,
1 Einsatzfutter für Patrh. d. 8,8 cm Kw.Flak,
1 Einsatzfutter für Karth. d. 10 cm K. 17 und Patrh. d. 10,5 cm O.Flak.,
1 Einsatzfutter für Karth. d. l.F.H. 16,
1 Einsatzfutter für Karth. d. lg. s.F.H. 13,
1 Einsatzfutter für Karth. d. 15 cm K. 16,
1 Holzstütze für Patrh. d. 8,8 cm Kw.Flak,
1 Holzstütze für Karth. d. 10 cm K. 17 und Patrh. d. 10,5 cm O.Flak,
1 Holzstütze für Karth. d. 15 cm K. 16,
10 Einsatzschlüssel für Schlgzdschr.,
10 Einsatzschlüssel für Zdschr. C/12,
4 Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegscheiben.
1 Einfachschraubenschlüssel 22 Din 129,
1 Einfachschraubenschlüssel 41 Din 129,
1 Steckschlüssel 19 Din 659,
1 Schraubenzieher.
Zum Vorrat:
90 Einsatzschlüssel für Schlgzdschr.,
90 Einsatzschlüssel für Zdschr. C/12.
156. Vorrichtung zum Austreiben von Zündhütchen
aus Kartusch- und Patronenhülsen.
(Blatt 49.)

Die Vorrichtung ist ein Pumpwerk, daß die Zündhütchen aus Patrh. d. F.K. und Karth. d. l.F.H. 16 mit Wasserdruck austreibt.

Zum Bedienen der Vorrichtung braucht man:
1 Abreiterin zum Auswaschen der Hülsen,
1 Arbeiterin zum Aufsetzen und Festspannen der Hülsen,
1 Arbeiterin zum Bedienen des Druckhebels H.
Die Arbeitsleistung beträgt stündlich etwa 400 Hülsen.

Die Vorrichtung ist zweckmäßig am Lagerort der Hülsen aufzustellen. Man kann sie aber auch im Hülsenreinigungsbetriebe ortsfest mit vier Ankerschrauben befestigt aufstellen.

Zum Gebrauch wird der Wasserbehälter K mit Wasser gefüllt und der Schwenkhebel T mit der Druckspindel U zur Seite geklappt. Darauf wird der Druckhebel H auf und nieder be-wegt, wobei man gleichzeitig Wasser in die obere Öffnung der Druckhülse S gießt. Dieses Verfahren ist so lange fortzusetzen, bis die Luft aus den Hohlräumen des Pumpwerkes entwichen ist, was man daran erkennt, daß der Wasserstrahl ohne Luftblasen springbrun-nenartig meterhoch aus der Druckdüse S steigt. Die Vorrichtung ist dann betriebsfertig.

Patrh. d. F.K. werden in den Führungszylinder X (siehe Blatt 49, Bild 1) eingeführt, wobei sich ihr vorderer Rand über das Zentrierstück Y stülpt. Der Führungszylinder X hat nun, wo das Zentrierstück Y eingeschraubt ist, auf seinem Umfange acht Durchbohrungen, die ein Abfließen von Schmutz und Wasser aus dem Raume zwischen Führungszylinder X und Zentrierstück Y ermöglichen sollen.

Karth. d. l.F.H. 16 werden auf die Druckhülse S (siehe Blatt 49, Bild 2) gesetzt, wobei die Außenfläche des Führungszylinders X den vorderen Hülsenrand zen-triert.

Nun klappt man den Schwenkhebel T in seine ursprüngliche Lage zurück und senkt die Druckplatte V der Druckspindel U durch Wirken an den Handgriffen so fest auf den Hül-senboden, daß bei dem folgenden Austreiben des Zündhütchens das Wasser nicht zwi-schen Kartuschhülse und Druckdüse S entweichen kann.

Hierauf treibt man das Zündhütchen durch ruckartige Bewegung des Druckhebels H nach unten aus der Zündglocke.

Nach Zurückklappen des Schwenkhebels T fällt das Zündhütchen in die Auffangschale W; die Hülse wird der Vorrichtung entnommen.

Das aus der Druckhülse S beim Austreiben entweichende Wasser tropft in die Auffang-schale W und kann durch ein Sieb mit darunterliegendem Trichter in den Wasserbehälter K zurücklaufen.

Um ein Versanden der Ventile zu vermeiden, spült man die Hülsen vor dem Entfernen der Zündhütchen mit warmen Wasser aus, wozu ein Bottich handgerecht neben die Vorrich-tung zu stellen ist.

Der Pumpenkolben C ist nach Bedarf durch Anziehen der Stopfbuchsenmutter E zu dich-ten; gegebenenfalls sind die Pumpenkolbemanschette G oder die Stopfbuchsenmanschet-te F zu ersetzen.

Gegen leichtes Versanden der Ventile hilft meist ein einige Minuten währendes Durchpum-pen von Wasser. Genügt das nicht, so ist das Saugventil N bezw. das Rückschlagventil Q aus seinem Gehäuse zu nehmen und zu reinigen. Hierzu ist beim Saugventil N die Ver-schlußschraube zum Saugventilgehäuse O mit ihrem Steckschlüssel, beim Rückschlagven-til Q das Standrohr R mit Druckhülse S abzuschrauben.

Beim Zusammensetzen der Ventile sind die Dichtungsschrauben gut anzuziehen, damit sie einwandfrei dichten. Auch das Saugrohr L muß gut dichtend im Saugventilgehäuse M sit-zen.

Oftmaliges Ausschrauben der Verschlußschraube zum Saugventilgehäuse O und des Standrohres R ist zu vermeiden, da die Dichtungsstellen darunter leiden.

Die Reibungsflächen sind während des Betriebes täglich nochmals zu ölen.

Vorrichtungen älterer Bauart unterscheiden sich von der eben beschriebenen durch das Fehlen des Führungszylinders X mit Zentrierstück Y und durch eine andere Anordnung der Auffangschale W. Ältere Vorrichtungen sind umzuändern oder aufzubrauchen.

Zubehör:

1

Steckschlüssel zum Entfernen der Verschlußschraube zum Saugventilgehäuse (O),

1 Doppelschraubenschlüssel 36 X 41 Din 130,
1 Doppelschraubenschlüssel 22 X 27 Din 130,
1 Einfachschraubenschlüssel 19 Din 129,
1 Schraubenzieher.

Zum Vorrat:

4 Pumpenkolbenmanschetten (G auf Blatt 49, Bild 1),
4 Stopfbuchsenmanschetten (F auf Blatt 49, Bild 1),
  4 Lederdichtungsringe

28 x 8

mm (als Abdichtung zwischen Pumpenkörper B und
 

3

  Saugventilgehäuse D auf Blatt 49, Bild 2),
  4 Lederdichtungsringe

35 x 26

mm (als Abdichtung der Verschlußschraube zur Kol-
 

3

  bendurchbohrung D auf Blatt 49, Bild 1),
  4 Lederdichtungsringe

24 x 8

mm (als Abdichtung zwischen Saugrohr L und Saug-
 

3

  ventilgehäuse M auf Blatt 49, Bild 2),
  4 Lederdichtungsringe

24 x 8

mm (als Abdichtung zwischen dem Standrohr R und
 

3

  der Druckdüse S auf Blatt 49, Bild 1 oder 2),
  4 Lederdichtungsringe

50 x 25

mm als Abdichtung zwischen Pumpenkörper B und Rückschlagventilgehäuse P auf Blatt 49, Bild 1 oder 2.
 

5

  4 Lederdichtungsringe 50 x 25 mm
 

2

Anm.: Die Zahlen über dem Strich bedeuten den Durchmesser, die darunter die Stärke des Gegenstandes.

157. Vorrichtung zum Einsetzen der Kartuscheinlage
in Karth. d. lg. s.F.H. 13.
(Blatt 46, Bild 2.)

Einfache Hebelpresse, die im Betrieb herzustellen ist, Anstrich der Eisenteile schwarz, der Holzteile feldgrau.

158. Vorrichtung zum Einsetzen von Kartd. und Man.Kartd.
der l.F.H. 16 und lg. s.F.H. 13.
(Blatt 51.)

Die Vorrichtung ist auf dem Tisch befestigt. Den Druckstempel B stellt man mit einem Dorn durch Drehen der Ringmuttern B1 ein. Um ihm zu entfernen, ist vorher der Einsatz-teller C herauszunehmen. Der Druckstempel B kann dann nach Entfernen der beiden obe-ren Ringmuttern B1 nach unten herausgeschraubt werden.

Der Einsatzteller C hat auf seiner oberen Fläche zwei Ausdrehungen: eine kleine für Karth. d. l.F.H. 16 und eine große für Karth. d. lg. s.F.H. 13.

Beim Drehen am Handrad F hebt die Exzenterscheibe D1 der Exzenterwelle D den Druck-kolben E und damit den Einsatzteller C. Hierdurch wird die auf ihm stehende Kartuschhül-se gegen den Druckstempel B geführt und der Kartuschdeckel hineingedrückt. Beim Wei-terdrehen des Handrades F gehen die gehobenen Teile wieder in ihre alte Stellung zurück.

Die Schutzvorrichtung verhindert ein Drehen des Handrades F bei geöffnetem vorderen Schutzgitter G5. Sobald dieses durch Drehen am Hebel G4 geschloßen worden ist, tritt die Arrtierscheibe G3 aus der Rast am Rande des Handrades F und gestattet ein Weiter-drehen.

Als Zubehör hat jede Vorrichtung:
1 Tisch,
1 Druckstempel für Kartd. und Man.Kartd. d. l.F.H. 16,
1 Druckstempel für Kartd. d. lg. s.F.H. 13,
1 Druckstempel für Man.Kartd. d. lg. s.F.H. 13,
1 Doppelschraubenschlüssel 14 X 17 Din 130,
1 Doppelschraubenschlüssel 22 X 27 Din 130,
2 Dorne, 300 mm lang, für die Ringmuttern,
1 mittlerer Schraubenzieher,
4 Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegscheiben,

Vorrichtungen zum Hinunterdrücken von Kartd. und Man.Kartd. d. l.F.H. 16 und Vorrich-tungen zum Hinunterdrücken von Kartd. und Man.Kartd. d. lg. F.H. 13 sind aufzubrau-chen.

159. Vorrichtung zum Einsetzen von Kartd. und Man.
Kartd. d. lg. 21 cm Mrs.
(Blatt 41, Bild 1.)

Die Grundplatte A hat einen Hufeisenring B für den Bodenrand und eine Riegelvorrichtung C zum Festhalten der Kartuschhülse.

Beim Drehen des Handrades M überträgt der Ritzel O die Drehung auf das Zahnrad G und die Zahnradwelle H. Ein kleines Zahnrad am linken Ende dieser Welle greift in die Zahnung der Druckspindel J ein und veranlaßt sie je nach Drehrichtung des Handrades M zu Auf- und Abwärtsbewegungen. Der Teller K bewirkt das Einsetzen der Kartuschdeckel.

Die Eindringungstiefe des Tellers K kann durch Einstellen der Anschlagmutter mit Gegen-mutter L geregelt werden.

Die Vorrichtung ist durch vier Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegescheiben auf einem starken Arbeitstisch zu befestigen.

Zubehör:

1 Einfach-Schraubenschlüssel 17 Din 129,
1 Einfach-Schraubenschlüssel 27 Din 129,
1 Einfach-Schraubenschlüssel 36 Din 129,
1 Einfach-Schraubenschlüssel 46 Din 129,
1 Schraubenzieher,
4 Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegscheiben.

RNr. 149 (Unterlegplatte von Blei) bis 154 (Vorrichtung zum Ausbeulen beschossener Kartusch- und Patronenhülsen)RNr. 160 (Vorrichtung zum Einsetzen von Man.Kartd. der 10 cm K. 17 und 15 cm K. 16 sowie zum Aufweiten langer Kartusch- und Patronenhülsen) bis 164 (Vorrichtung zum Rändeln von Wurfladungen)Inhaltsverzeichnis