Heeresfeuerwerkerei - Geräte für Artillerie- und Minenwerfer-Munition |
Beschreibung und Gebrauch der Artillerie- und Minenwerfer-Munition |
(Blatt 48.) |
Man verwendet die Vorrichtung
nur, wenn sich die Schlagzündschrauben oder Zünd-schrauben C/12
nicht mit den zugehörigen Schlüsseln ( |
Man legt die Kartuschhülsen in das Lager des Gestells A, wo der zu verriegelnde Klappbü-gel B sie festhält. Die in der hohlen Schraubspindel E verschieb- und drehbar gelagerte Schlüsselspindel G wird, nachdem der entsprechende Einsatzschlüssel K eingesetzt ist, an ihrem Handrade H soweit als angängig zurückgezogen, so daß sich ihr Mitnehmerstift J an den Absatz der vorderen schrägen Fläche der Schraubspindel E legt. Nun dreht man die Schraubspindel E so lange nach rechts, bis die Zapfen des Einsatzschlüssels K die Schlagzündschraube fast berühren. Die Schlüsselzapfen sind dann unter geringem Drehen am Handrade H in die entsprechenden Ausschnitte der Schlagzündschraube einzuführen; dann dreht man die Schraubspindel E nach links. Dabei legt sich ihre schräge Stirnfläche gegen den Mitnehmerstift J. |
Die Schlüsselspindel G und mit ihr die Schlagzündschraube müssen die Drehung der Schraubspindel E folgen, wobei deren vordere schräge Fläche die Schlüsselzapfen um so fester in die Einsenkungen der Schlagzündschraube drückt, je größer der Entschrau-bungswiderstand ist. Da sich die Schraubspindel E mit gleicher Gewindesteigung zurück-dreht, wie sich die Schlagzündschraube aus der Kartuschhülse schraubt, so besteht die feste Verbindung zwischen Schraubspindel E und Schlüsselspindel G während des ganzen Entschraubens weiter. |
Bei Hülsen unter 21 cm Kaliber erhalten Gestell und Klappbügel je ein Einsatzfutter N, die man durch je zwei Halteschrauben befestigt. Lange Hülsen werden durch eine auf der Holzunterlage L angebrachte Holzstütze M in entsprechender Entfernung von der Ein-spannstelle gestützt. |
Zubehör: |
1 | Einsatzfutter für Karth. d. Geb.K. 15, | |
1 | Einsatzfutter für Patrh. d. F.K., | |
1 | Einsatzfutter für Patrh. d. 8,8 cm Kw.Flak, | |
1 | Einsatzfutter für Karth. d. 10 cm K. 17 und Patrh. d. 10,5 cm O.Flak., | |
1 | Einsatzfutter für Karth. d. l.F.H. 16, | |
1 | Einsatzfutter für Karth. d. lg. s.F.H. 13, | |
1 | Einsatzfutter für Karth. d. 15 cm K. 16, | |
1 | Holzstütze für Patrh. d. 8,8 cm Kw.Flak, | |
1 | Holzstütze für Karth. d. 10 cm K. 17 und Patrh. d. 10,5 cm O.Flak, | |
1 | Holzstütze für Karth. d. 15 cm K. 16, | |
10 | Einsatzschlüssel für Schlgzdschr., | |
10 | Einsatzschlüssel für Zdschr. C/12, | |
4 | Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegscheiben. | |
1 | Einfachschraubenschlüssel 22 Din 129, | |
1 | Einfachschraubenschlüssel 41 Din 129, | |
1 | Steckschlüssel 19 Din 659, | |
1 | Schraubenzieher. | |
Zum Vorrat: | ||
90 | Einsatzschlüssel für Schlgzdschr., | |
90 | Einsatzschlüssel für Zdschr. C/12. |
156. Vorrichtung zum
Austreiben von Zündhütchen aus Kartusch- und Patronenhülsen. |
(Blatt 49.) |
Die Vorrichtung ist ein Pumpwerk, daß die Zündhütchen aus Patrh. d. F.K. und Karth. d. l.F.H. 16 mit Wasserdruck austreibt. |
Zum Bedienen der Vorrichtung braucht man: |
1 Abreiterin zum Auswaschen der Hülsen, |
1 Arbeiterin zum Aufsetzen und Festspannen der Hülsen, |
1 Arbeiterin zum Bedienen des Druckhebels H. |
Die Arbeitsleistung beträgt stündlich etwa 400 Hülsen. |
Die Vorrichtung ist zweckmäßig am Lagerort der Hülsen aufzustellen. Man kann sie aber auch im Hülsenreinigungsbetriebe ortsfest mit vier Ankerschrauben befestigt aufstellen. |
Zum Gebrauch wird der Wasserbehälter K mit Wasser gefüllt und der Schwenkhebel T mit der Druckspindel U zur Seite geklappt. Darauf wird der Druckhebel H auf und nieder be-wegt, wobei man gleichzeitig Wasser in die obere Öffnung der Druckhülse S gießt. Dieses Verfahren ist so lange fortzusetzen, bis die Luft aus den Hohlräumen des Pumpwerkes entwichen ist, was man daran erkennt, daß der Wasserstrahl ohne Luftblasen springbrun-nenartig meterhoch aus der Druckdüse S steigt. Die Vorrichtung ist dann betriebsfertig. |
Patrh. d. F.K. werden in den Führungszylinder X (siehe Blatt 49, Bild 1) eingeführt, wobei sich ihr vorderer Rand über das Zentrierstück Y stülpt. Der Führungszylinder X hat nun, wo das Zentrierstück Y eingeschraubt ist, auf seinem Umfange acht Durchbohrungen, die ein Abfließen von Schmutz und Wasser aus dem Raume zwischen Führungszylinder X und Zentrierstück Y ermöglichen sollen. |
Karth. d. l.F.H. 16 werden auf die Druckhülse S (siehe Blatt 49, Bild 2) gesetzt, wobei die Außenfläche des Führungszylinders X den vorderen Hülsenrand zen-triert. |
Nun klappt man den Schwenkhebel T in seine ursprüngliche Lage zurück und senkt die Druckplatte V der Druckspindel U durch Wirken an den Handgriffen so fest auf den Hül-senboden, daß bei dem folgenden Austreiben des Zündhütchens das Wasser nicht zwi-schen Kartuschhülse und Druckdüse S entweichen kann. |
Hierauf treibt man das Zündhütchen durch ruckartige Bewegung des Druckhebels H nach unten aus der Zündglocke. |
Nach Zurückklappen des Schwenkhebels T fällt das Zündhütchen in die Auffangschale W; die Hülse wird der Vorrichtung entnommen. |
Das aus der Druckhülse S beim Austreiben entweichende Wasser tropft in die Auffang-schale W und kann durch ein Sieb mit darunterliegendem Trichter in den Wasserbehälter K zurücklaufen. |
Um ein Versanden der Ventile zu vermeiden, spült man die Hülsen vor dem Entfernen der Zündhütchen mit warmen Wasser aus, wozu ein Bottich handgerecht neben die Vorrich-tung zu stellen ist. |
Der Pumpenkolben C ist nach Bedarf durch Anziehen der Stopfbuchsenmutter E zu dich-ten; gegebenenfalls sind die Pumpenkolbemanschette G oder die Stopfbuchsenmanschet-te F zu ersetzen. |
Gegen leichtes Versanden der Ventile hilft meist ein einige Minuten währendes Durchpum-pen von Wasser. Genügt das nicht, so ist das Saugventil N bezw. das Rückschlagventil Q aus seinem Gehäuse zu nehmen und zu reinigen. Hierzu ist beim Saugventil N die Ver-schlußschraube zum Saugventilgehäuse O mit ihrem Steckschlüssel, beim Rückschlagven-til Q das Standrohr R mit Druckhülse S abzuschrauben. |
Beim Zusammensetzen der Ventile sind die Dichtungsschrauben gut anzuziehen, damit sie einwandfrei dichten. Auch das Saugrohr L muß gut dichtend im Saugventilgehäuse M sit-zen. |
Oftmaliges Ausschrauben der Verschlußschraube zum Saugventilgehäuse O und des Standrohres R ist zu vermeiden, da die Dichtungsstellen darunter leiden. |
Die Reibungsflächen sind während des Betriebes täglich nochmals zu ölen. |
Vorrichtungen älterer Bauart unterscheiden sich von der eben beschriebenen durch das Fehlen des Führungszylinders X mit Zentrierstück Y und durch eine andere Anordnung der Auffangschale W. Ältere Vorrichtungen sind umzuändern oder aufzubrauchen. |
Zubehör: |
1 |
Steckschlüssel zum Entfernen der Verschlußschraube zum Saugventilgehäuse (O), |
|
1 | Doppelschraubenschlüssel 36 X 41 Din 130, | |
1 | Doppelschraubenschlüssel 22 X 27 Din 130, | |
1 | Einfachschraubenschlüssel 19 Din 129, | |
1 | Schraubenzieher. |
Zum Vorrat: |
4 | Pumpenkolbenmanschetten (G auf Blatt 49, Bild 1), | |
4 | Stopfbuchsenmanschetten (F auf Blatt 49, Bild 1), |
4 | Lederdichtungsringe |
28 x 8 |
mm (als Abdichtung zwischen Pumpenkörper B und | |
3 |
Saugventilgehäuse D auf Blatt 49, Bild 2), |
4 | Lederdichtungsringe |
35 x 26 |
mm (als Abdichtung der Verschlußschraube zur Kol- | |
3 |
bendurchbohrung D auf Blatt 49, Bild 1), |
4 | Lederdichtungsringe |
24 x 8 |
mm (als Abdichtung zwischen Saugrohr L und Saug- | |
3 |
ventilgehäuse M auf Blatt 49, Bild 2), |
4 | Lederdichtungsringe |
24 x 8 |
mm (als Abdichtung zwischen dem Standrohr R und | |
3 |
der Druckdüse S auf Blatt 49, Bild 1 oder 2), |
4 | Lederdichtungsringe |
50 x 25 |
mm | als Abdichtung zwischen Pumpenkörper B und Rückschlagventilgehäuse P auf Blatt 49, Bild 1 oder 2. | |
5 |
|||||
4 | Lederdichtungsringe | 50 x 25 | mm | ||
2 |
Anm.: Die Zahlen über dem Strich bedeuten den Durchmesser, die darunter die Stärke des Gegenstandes. |
157.
Vorrichtung zum Einsetzen der Kartuscheinlage in Karth. d. lg. s.F.H. 13. |
(Blatt 46, Bild 2.) |
Einfache Hebelpresse, die im Betrieb herzustellen ist, Anstrich der Eisenteile schwarz, der Holzteile feldgrau. |
158.
Vorrichtung zum Einsetzen von Kartd. und Man.Kartd. der l.F.H. 16 und lg. s.F.H. 13. |
(Blatt 51.) |
Die Vorrichtung ist auf dem Tisch befestigt. Den Druckstempel B stellt man mit einem Dorn durch Drehen der Ringmuttern B1 ein. Um ihm zu entfernen, ist vorher der Einsatz-teller C herauszunehmen. Der Druckstempel B kann dann nach Entfernen der beiden obe-ren Ringmuttern B1 nach unten herausgeschraubt werden. |
Der Einsatzteller C hat auf seiner oberen Fläche zwei Ausdrehungen: eine kleine für Karth. d. l.F.H. 16 und eine große für Karth. d. lg. s.F.H. 13. |
Beim Drehen am Handrad F hebt die Exzenterscheibe D1 der Exzenterwelle D den Druck-kolben E und damit den Einsatzteller C. Hierdurch wird die auf ihm stehende Kartuschhül-se gegen den Druckstempel B geführt und der Kartuschdeckel hineingedrückt. Beim Wei-terdrehen des Handrades F gehen die gehobenen Teile wieder in ihre alte Stellung zurück. |
Die Schutzvorrichtung verhindert ein Drehen des Handrades F bei geöffnetem vorderen Schutzgitter G5. Sobald dieses durch Drehen am Hebel G4 geschloßen worden ist, tritt die Arrtierscheibe G3 aus der Rast am Rande des Handrades F und gestattet ein Weiter-drehen. |
Als Zubehör hat jede Vorrichtung: |
1 Tisch, |
1 Druckstempel für Kartd. und Man.Kartd. d. l.F.H. 16, |
1 Druckstempel für Kartd. d. lg. s.F.H. 13, |
1 Druckstempel für Man.Kartd. d. lg. s.F.H. 13, |
1 Doppelschraubenschlüssel 14 X 17 Din 130, |
1 Doppelschraubenschlüssel 22 X 27 Din 130, |
2 Dorne, 300 mm lang, für die Ringmuttern, |
1 mittlerer Schraubenzieher, |
4 Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegscheiben, |
Vorrichtungen zum Hinunterdrücken von Kartd. und Man.Kartd. d. l.F.H. 16 und Vorrich-tungen zum Hinunterdrücken von Kartd. und Man.Kartd. d. lg. F.H. 13 sind aufzubrau-chen. |
159.
Vorrichtung zum Einsetzen von Kartd. und Man. Kartd. d. lg. 21 cm Mrs. |
(Blatt 41, Bild 1.) |
Die Grundplatte A hat einen Hufeisenring B für den Bodenrand und eine Riegelvorrichtung C zum Festhalten der Kartuschhülse. |
Beim Drehen des Handrades M überträgt der Ritzel O die Drehung auf das Zahnrad G und die Zahnradwelle H. Ein kleines Zahnrad am linken Ende dieser Welle greift in die Zahnung der Druckspindel J ein und veranlaßt sie je nach Drehrichtung des Handrades M zu Auf- und Abwärtsbewegungen. Der Teller K bewirkt das Einsetzen der Kartuschdeckel. |
Die Eindringungstiefe des Tellers K kann durch Einstellen der Anschlagmutter mit Gegen-mutter L geregelt werden. |
Die Vorrichtung ist durch vier Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegescheiben auf einem starken Arbeitstisch zu befestigen. |
Zubehör: |
1 Einfach-Schraubenschlüssel 17 Din 129, |
1 Einfach-Schraubenschlüssel 27 Din 129, |
1 Einfach-Schraubenschlüssel 36 Din 129, |
1 Einfach-Schraubenschlüssel 46 Din 129, |
1 Schraubenzieher, |
4 Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegscheiben. |