RNr. 155 (Vorrichtung zum Ausschrauben von Schlagzündschrauben) bis 159 (Vorrichtung zum Einsetzen von Kartd. und Man.Kartd. d. lg. 21 cm Mrs.)RNr. 165 (Vorrichtung zum Rauhen von Man.Karth.) bis 168 (Vorrichtung zum Zusammensetzen und Zerlegen von 10,5 cm Gr.Patr. [Flak])Inhaltsverzeichnis
Heeresfeuerwerkerei - Geräte für Artillerie- und Minenwerfer-Munition
Beschreibung und Gebrauch der Artillerie- und Minenwerfer-Munition

160. Vorrichtung zum Einsetzen von Man.Kartd. der
10 cm K. 17 und 15 cm K. 16 sowie zum Aufweiten
langer Kartusch- und Patronenhülsen.

(Blatt 44 und 45.)

Die Vorrichtung ist eine einfache Spindelpresse. Sie wird mittels vier Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegscheiben auf einer starken Bohlenunterlage befestigt, die im Betrieb herzustellen ist; sie kann aber auch, wenn die Verhältnisse günstig liegen, ortsfest mit Fundamentschrauben aufgestellt werden.

Die Vorrichtung dient außer zum Einsetzen der oben genannten Manöver-Kartuschdeckel noch zum Aufweiten der Karth. d. 10 cm K. 17 und der 15 cm K. 16, sowie der Patrh. der 8,8 cm Kw.Flak und der 10,5 cm O.Flak.

Zum Aufweiten wird die Karth. d. 15 cm K. 16 in das dafür vorgesehene Lager der Grund-platte A, alle übrigen Hülsen in das entsprechende Einsatzstück L (siehe Blatt 44, Bild 1, im Vergleich mit Blatt 45, Bild 1) zentrisch eingesetzt. Das Einsatzstück L wird durch die Befestigungsschraube M im Lager der Grundplatte A festgehalten. Die zur Hülse gehörige Aufweiteplatte K mit Dorn J wird in die untere Bohrung der bewegbaren Traverse H mit dem Schlüssel für die Aufweiteplatten (Blatt 44, Bild 6) eingeschraubt. Durch Drehen am Handrad E kann dann die Aufweiteplatte K soweit in die Hülse eingeführt werden, bis letz-tere genügend aufgeweitet ist. Die Ankerstellmuttern C dienen dabei zum Begrenzen des Niederganges der beweglichen Traverse H.

Zum Einsetzen des Man.Kartd. der 10 cm K. 17 wird die Vorrichtung (siehe Blatt 45, Bild 2 und 3) mit dem Einsatzstück für Karth. d. 10 cm K. 17 und für Patrh. d. 10,5 cm O.Flak L und mit der Aufweiteplatte für Karth. d. 15 cm K. 16 K mit Dorn J versehen. Das Einset-zen des oberen Kartd. d. 10 cm K. 17 erfolgt dann mit einem 100 mm hohen, das Einset-zen des Man.Kartd. d. 10 cm K. 17 mit einem 30 mm hohen Klotz aus hartem Holz durch Drehen am Handrad E. Die Ankerstellmuttern C sind vorher so einzustellen, daß ein Stau-chen der Kartuschhülse durch die niedergehende Aufweiteplatte K nicht eintreten kann.

Das Einsetzen von Man.Kartd. d. 15 cm K. 16 erfolgt nach Blatt 45, Bild 1, unter Zuhilfe-nahme von zwei Klötzen von 200 mm Höhe aus hartem Holz. Aus der Vorrichtung werden etwa vorhandene Einsatzstücke L und Aufweiteplatte K mit Dorn J (siehe Blatt 44, Bild 1) entfernt. Die Ankerstellmuttern C sind so einzustellen, daß ein Stauchen der Kartuschhül-se durch die niedergehende bewegbare Traverse H nicht eintreten kann. Der Manöver-Kartuschdeckel wird durch entsprechendes Drehen am Handrad E von der bewegbaren Traverse H mit Hilfe des einen Holzklotzes zunächst 200 mm, dann nach Zurückdrehen der Traverse H und Aufsetzen des zweiten Holzklotzes auf den ersten auf 400 mm ver-senkt.

Zubehör:
2 Aufweiteplatten für Patrh. d. 8,8 cm Kw.Flak,
2 Aufweiteplatten für Patrh. d. 10,5 cm O.Flak,
2 Aufweiteplatten für Karth. d. 10 cm K. 17,
2 Aufweiteplatten für Karth. d. 15 cm K. 16,
4 Dorne für Aufweiteplatten,
1 Einsatzstück für Patrh. d. 8,8 cm Kw.Flak,
1 Einsatzstück für Karth. d. 10 cm K. 17 und für Patrh. d. 10,5 cm O.Flak,
4 Holzklötze, 200 mm hoch, 125 mm Durchmesser,
2 Holzklötze, 100 mm hoch, 100 mm Durchmesser,
2 Holzklötze, 30 mm hoch, 100 mm Durchmesser,
4 Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegscheiben,
1 Schlüssel für die Aufweiteplatten,
2 Steckdorne,
1 Einfachschraubenschlüssel 32 Din 129,
1 Schraubenzieher, 250 mm lang, 12 mm breit.
161. Vorrichtung zum Einsetzen von Pappscheiben
und Kartuschdeckeln der F.K.
(Blatt 53, Bild 2.)

Die Vorrichtung, eine Handhebelpresse, dient zum Einsetzten von Pappscheiben, Kar-tuschdeckeln und Manöver-Kartuschdeckeln beim 7,7 cm Kaliber.

Der Handhebel B, der an einem Ende ein Gegengewicht C trägt, ist im Ständer A drehbar gelagert und überträgt seine Bewegung durch die Zugstange D und das Verbindungsstück E auf die Stellschraube F mit Druckplatte G. Die Versenkungstiefe der Pappscheiben usw. kann man durch Auf- und Abwärtsdrehen der Stellschraube F einstellen. Die beiden Mut-tern H stellen die Stellschraube F fest.

Die Vorrichtung wird mit vier Schraubenbolzen so auf einem Tisch oder Gestell befestigt, daß der Handhebel B nach unten genügend ausschwingen kann, ohne auf den Tisch zu stoßen.

Zum Einsetzen der Man.Kartd. d. F.K. wird die Vorrichtung in Verbindung mit der Aufsetz-hülse für Man.Kart. d. F.K. (Blatt 2, Bild 1) und der Holzplatte zum Einsetzen des Man. Kartd. d. F.K. (Blatt 22, Bild 9) benutzt. Bei Vorrichtungen älterer Fertigung, die eine nur 146 mm Stellschraube F haben, ist eine entsprechend stärker Holzplatte zum Einsetzen des Man.Kartd. d. F.K. zu verwenden.

Zubehör:

4 Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegscheiben,
1 Schraubenzieher, 150 mm lang, 6 mm breit,
1 Schraubenzieher, 250 mm lang, 12 mm breit,
1 Stellstift für die Druckplatte,
1 Einfachschraubschlüssel 32 Din 129.
162. Vorrichtung zum Einsetzen von Zündhütchen
in Patrh. d. F.K. und Karth. d. l.F.H. 16.
(Blatt 50, Bild 1.)

Die Teile der Vorrichtung gehen aus der obigen Zeichnung hervor.

Das Gestell A, aus Fußplatte und muldenförmiger Stütze bestehend, nimmt in seinem oberen Teil den Führungszylinder B auf, welcher für das Gleitstück C und den Exzenter der Kurbelwelle D entsprechend ausgeschnitten ist. Die rechtwinklig zum Führungszylinder B gelagerte Kurbelwelle D trägt eine, durch den Stift R befestigte Kurbel S. Durch ihren exzentrischen Zapfen vermittelt die Kurbelwelle D ein Auf- und Abwärtsbewegen des Füh-rungszylinders B. Zum Verhüten des Herausziehens der Kurbelwelle D hat sie eine Rille, in die eine von außen durch das Lager gehende Führungsschraube D1 greift. In den Füh-rungszylinder B ist die Spindel E geschraubt und mit einer Mutter E1 feststellbar. Die Spindel E hat nahe ihrem unteren Ende einen sechskantigen Bund zum Ansetzen eines Schraubenschlüssels und unten ein Loch für den Oberstempel F. Dieser wird mit seinem stärkeren Zylinderteil in das Loch der Spindel E gesteckt. Er legt sich mit seinem Bunde gegen diese. Eine von unten auf die Spindel E geschraubte Überwurfmutter H umfaßt den Bund und läßt den unteren Zapfen des Oberstempel F über ihre untere Fläche als Druck-nase hervorstehen.

Im unteren Teile des Gestelles A tragen zwei Stiftschrauben N die Stempelwelle M. In dieser ist der Unterstempel G mit zwei Plattenfedern L eingesetzt und durch Muttern be-festigt. Die Stellplatte O dient in Verbindung mit der Führung P als Anschlag für das zylin-drische untere Ende des Unterstempels G. An der Rückwand des Gestelles A sind als Stützen für den Unterstempel G der Anschlagwinkel J und der Anschlag K angebracht.

Beim Einsetzen von Zündhütchen benutzt man eine Führungsplatte Q, welche ein zentri-sches Einsetzen der Zündhütchen in die Zündglocke erleichtern soll.

Gebrauch: Die Vorrichtung wird mit dem der Hülsenart entsprechenden Unterstempel G, Anschlag K und mit der entsprechenden Führungsplatte Q versehen.

Der Oberstempel F muß mit seinem Bunde fest an der Spindel E liegen und darf mit seinem Schaft in derselben nicht schlottern. Die Überwurfmutter H ist soweit aufzuschrauben, daß der Oberstempel F über die untere Fläche der Führungsplatte Q um das Maß der Ver-senkung der Zündhütchen hervorsteht. Zum Erreichen der richtigen Stellung der Über-wurfmutter H sind auf die untere Fläche des Bundes des Oberstempels F Papier- oder Messingscheiben von erforderlicher Stärke zu legen. Das Einstellen für die Versenkung der Zündhütchen in Patrh. d. F.K. und in Karth. d. l.F.H. 16 (siehe Blatt 13, Bild 8) auszufüh-ren. Das richtige Versenken der Zündhütchen ist bei einigen Hülsen mit der eben erwähn-ten Gutlehre zu prüfen; nötigenfalls ist die Stellung des Oberstempels F zu berichtigen.

Die Hülse wird auf den zum Arbeiter hin geklappten Unterstempel G aufgesetzt und die Führungsplatte Q auf den Boden der Hülse gelegt. Nun wird ein Zündhütchen mit der Öff-nung nach unten in die Bohrung der Führungsplatte Q eingeführt und der Unterstempel G dann soweit zurückgedrückt, bis die Hülse am Anschlag K und das untere, zylindrische Ende des Unterstempels G an der Stellplatte O anliegt. Hierbei ist der Führungszylinder B mit Spindel E und Oberstempel F durch Drehen der Kurbel S anzuheben.

Das Zündhütchen wird nun durch vorsichtiges Niederdrücken der Kurbel S eingesetzt. Hierbei ist zu beachten, daß die Kurbel S nicht völlig herumgedreht wird, da durch einen zu starken Druck der Überwurfmutter H die gehärtete Führungsplatte Q leicht springen kann.

Zubehör:

1 Führungsplatte für Patrh. d. F.K.,
1 Führungsplatte für Karth. d. l.F.H. 16,
1 Oberstempel,
1 Unterstempel für Patrh. d. F.K.
1 Unterstempel für Karth. d. l.F.H. 16,
1 Anschlag für Patrh. d. F.K.
1 Anschlag für Karth. d. l.F.H. 16,
4 Schraubenbolzen mit Muttern und Unterlegscheiben,
1 Einfachschraubenschlüssel 27 Din 129,
1 Doppelschraubenschlüssel 36 X 41 Din 130.

Vorrat:

2 Oberstempel,
1 Führungsplatte für Patrh. d. F.K.,
1 Führungsplatte für Karth. d. l.F.K. 16.

163. Vorrichtung zum Einsetzen von Zündhütchen
in Karth. d. l.F.H. 16.

(Blatt 50, Bild 2.)

Entspricht in ihrem Aufbau der in Randnummer 162 beschriebenen Vorrichtung, hat jedoch andere Abmessungen. Diese Vorrichtung ist aufzubrauchen.

164. Vorrichtung zum Rändeln von Wurfladungen.
(Blatt 57.)

Das Gestell A dient zur Aufnahme des Elektromotors Q (für Gleich- oder Wechselstrom) mit seiner Schalteinrichtung und des Auslegers B. Letzterer ist im Gestell A verschiebbar an geordnet und kann durch die Klemmschrauben C festgestellt werden. Im oberen Teil des Auslegers B bewegt sich in einer Bohrung der Schlitten G, der mit Hilfe des Handrades D durch den Zahnradbolzen E und das Zahnsegment F hin- und herbewegt werden kann. Der Bolzen H ist mit dem Schlitten G fest verbunden und trägt an seinem herausragenden Ende zwei Muttern zum seinen Einstellen der Vorwärtsbewegung der Vorrichtung. Am rechten Ende des Schlittens G ist der Hülsenhalter H eingeschraubt. Er dient zur Aufnah-me des Kartuschhülsenbodens.

Rändelkopf L mit Rändelring M sind direkt auf die Welle des Elektromotors Q aufge-schraubt. Zum Unterstützen der Kartuschhülse beim Rändeln dient als Auflager mit Stell-bolzen O, welches durch ihn auf- und niedergeschraubt und durch die Mutter P festge-stellt werden kann.

Das Aus- und Einschrauben des Hülsenhalters K und des Rändelkopfes L geschieht mit dem Winkelschraubenzieher U. Hierbei wird die Motorwelle mit dem Schlüsseldorn festge-halten.

Beim Anlassen und Ausschalten des Gleichstrommotors ist der zweipolige Schalter R (schwarzer Knopf) zuerst zu bedienen. Dann erst ist der Anlasser – weißer Knopf– der angebrachten Zeichnung entsprechend zu drehen. Um beim Anlassen ein Durchbrennen der Sicherungen zu verhüten, muß bei Stillstand der Pfeil des Anlasserknopfes S (weißer Knopf) auf "Aus" stehen.

Nach dem Einschalten wird der auf der Welle des Elektromotors Q befestigte Rändelkopf L–M in schnelle Umdrehung versetzt.

Zubehör:
1 Winkelschraubenzieher,
1 Schlüsseldorn,
1 Doppelschraubenschlüssel 14 X 17 Din 130,
1 Einfachschraubenschlüssel 22 Din 129,
1 großer Schraubenzieher,
1 kleiner Schraubenzieher.
Zum Vorrat:
2 Rändelköpfe (mit Rändelringe).

RNr. 155 (Vorrichtung zum Ausschrauben von Schlagzündschrauben) bis 159 (Vorrichtung zum Einsetzen von Kartd. und Man.Kartd. d. lg. 21 cm Mrs.)RNr. 165 (Vorrichtung zum Rauhen von Man.Karth.) bis 168 (Vorrichtung zum Zusammensetzen und Zerlegen von 10,5 cm Gr.Patr. [Flak])Inhaltsverzeichnis