C. Angaben über die Munition, IV. MunitionspackgefäßeE. Entladen angesetzter oder festgeklemmter Geschosse
Merkblatt für die Munition der Feldkanone 16 neuer Art
D. Maßnahmen gegen Rohr-, Frühzerspringer und sonstige Unfälle

73.

Das Rohrinnere ist gut und oft zu reinigen. Zu Beginn des Schießens darf es nur hauchartig eingeölt sein10). Eingedrungenes Regenwasser ist vor dem Schießen zu entfernen.

 

Bei stark eingefettetem oder nassem Rohrinneren kann sich das angesetzte Geschoß beim Geben der Rohrerhöhung aus den Zügen lösen und auf die Kartusche zurück-gleiten, wodurch beim Schuß schwere Beschädigungen des Rohres eintreten kön-nen.

74.

Grate und beschädigte Felder sind vom Waffenmeister zu glätten. Auf Ausbrennun-gen ist gleichfalls zu achten und, wenn solche vorgekommen sind, dem Waffenmeis-ter mitzuteilen. Das Entkupfern des Rohres ist rechtzeitig zu veranlassen.

75.

Die Geschosse sind fest und daher stets mit dem Ansetzer anzusetzen. Gleichmäßi-ges festes Ansetzen (mit hörbarem Klang) trägt zur Schonung des Rohres bei und hebt die Leistung des Geschützes.

76.

Während des Schießens ist nach jedem Schuß durch das Rohr zu sehen; Fremdkör-per sind sofort aus dem Rohr zu entfernen. Bei Dunkelheit Taschenlampe zum Aus-leuchten des Rohres verwenden.

77. Während der Feuerpause ist der Verschluß offen zu lassen.
78.

Feuerpausen sind zum Reinigen des Rohres und des Verschlusses auszunutzen. Zum schnelleren Abkühlen ist dem Rohr größte Erhöhung zu geben, soweit der offenste-hende Verschluß dies zuläßt.

79.

Die Geschütze sind erst kurz vor dem Schuß zu laden. Müssen Geschütze längere Zeit geladen stehen, so ist die Münungskappe aufzusetzen, damit Flugsand, Erde und Regen nicht in das Rohrinnere eindringen können. Nr. 12 und 53 beachten.

  Abnehmen der Münungskappe vor dem Schuß nicht vergessen.
80.

Bei Verwendung des A.Z. 23 ist besonders darauf zu achten, daß die Flugbahn vor der Rohrmündung frei von allen Hindernissen, auch kleinen Zweigen, Blättern u. dgl. ist. Tarnmittel sind daher so anzubringen, daß sie den Geschoßflug bei allen Erhö-hungen nicht behindern; ferner ist dafür zu sorgen, daß durch die Erschütterung beim Schuß nicht einzelne Teile der Deckungen in das Rohr fallen können. Bei der großen Empfindlichkeit des Zünders, dessen Rohrsicherheit sofort nach dem Verlas-sen der Mündung aufge-hoben wird und der sich von da ab in Scharfstellung befin-det, können sonst Frühzerspringer auftreten; die das Geschütz beschädigen oder die Bedienung gefährden.

81.

Es ist verboten, andere als die für die Geschütze vorgeschriebe Munition zu ver-schießen.

82.

Die bei Schießübungen vorgeschriebene Sicherheit für den Schutz der Bedienung und das Absperren des Geländes ist zu beachten.

83.

Bei Schießübungen mit empfindlichen Kopfzündern, d.h. mit allen Zündern, die an der Spitze eine Abschlußplatte haben, ist beim Niedergehen von Hagel oder großtropfi-gem Platzregen das Schießen sofort einzustellen. Es können sonst infolge der gros-sen Empfindlichkeit dieser Zünder Frühzerspringer vorkommen, die insbesondere zu überschießende eigene Truppen in Gefahr bringen.

 

Nachflammer bei Geschützen

84.

Es kommt vor, daß nach dem Auswerfen der Kartuschhülse die nach rückwärts aus-tretenden Gase mit kleiner, langsam verlöschender Flamme verbrennen. Mit dem La-den ist zu warten, bis die Flamme erloschen ist. Brennen auch Gase in der Kartusch-hülse, muß diese abseits gelegt werden; es ist wichtig, daß die Flamme keine Kartu-sche trifft.

C. Angaben über die Munition, IV. MunitionspackgefäßeE. Entladen angesetzter oder festgeklemmter Geschosse