RNr. 123 (Zünderschlüssel für Bd.Z. 10) bis 134 (Stanzmesser)RNr. 149 (Unterlegplatte von Blei) bis 154 (Vorrichtung zum Ausbeulen beschossener Kartusch- und Patronenhülsen)Inhaltsverzeichnis
Heeresfeuerwerkerei - Geräte für Artillerie- und Minenwerfer-Munition
Beschreibung und Gebrauch der Artillerie- und Minenwerfer-Munition
Stempel.

135. Buchstabenstempel M.

(Blatt 23, Bild 7.)

Stahlstempel mit erhabenen Buchstaben, der zum Bezeichnen der nur zu Manöverschüs-sen geeigneten Kartusch- und Patronenhülsen dient.

136. Druckstempel für Gummitypen.
(Blatt 60, Bild 3.)

Der Stempel ist handelsüblich und dient zum Aufdrucken des Ladungsgewichtes und der Pulversorte auf Kartuschbeutel.

Man kann in den Druckstempel drei Reihen Buchstaben einsetzen; als Zubehör sind ein zweiter Druckstempel gleicher Art und ein Blechkasten, der die Gummitypen und eine Fe-derzange enthält, vorhanden.

Höhe der großen Buchstaben und der Ziffern 6 mm, der kleinen Buchstaben 4 mm.

Man druckt mit schwarzer Stempelfarbe.

Art und Zahl der bereitzuhaltenden Gummitypen zeigt nachstehende Zusammenstellung:

  Art Zahl Art Zahl Art Zahl Art Zahl  
  der Gummitypen  
  A 2 K

2

T

2

c

3

 
  B 2 L

2

U

2

d

4

 
  C 2 M

2

V

2

e

6

 
  D 2 N

2

W

3

f

2

 
  E 2 O

2

X

2

g 10  
  F 2 P 12 Y

2

h

2

 
  G 2 Q

2

Z

2

i

3

 
  H 2 R 10 a

6

j

2

 
  J 2 S

3

b

3

k

4

 
  Art Zahl Art Zahl Art Zahl Art Zahl  
  der Gummitypen  
  l 4 u 2 1

20

0

10

 
  m 2 v 2 2

5

()

je 6

 
  n 4 w 2 3

8

mm

3

 
  o 2 x 2 4

8

  15*)  
  p 2 y 2 5

5

=

2

 
  q 2 z 2 6

5

2

 
  r 4 ä 2 7

4

/

5

 
  s 2 ö 2 8

5

½

2

 
  t 2 ü 2 9

5

 

5

 
*) davon 5 Punkte in der Mitte der Schrifthöhe der Zahlen
137. Stempel, hölzerne, 1 bis 9.
(Blatt 23, Bild 9.)

Aus hartem Holz; gefirnißt. Ziffern 40 mm hoch. Dienen zum Bezeichnen von Teilkartu-schen mit Nummern. Man druckt mit Nigrosin.

138. Stempel, hölzerner, M.
(Blatt 23, Bild 8.)

Aus hartem Holz, gefirnißt.  Auf der Stempelfläche mit dem erhaben ausgearbeiteten, 40 mm hohen Buchstaben versehen. Dient zum Bezeichnen der Kartuschbeutel für Manö-verkartuschen. Man druckt mit roter Ölfarbe.

139. Stempelkissen.

Wird im Betriebe wie folgt hergestellt:

Auf ein etwa 300 mm langes und breites Brett nagelt man Seidentuchabfälle als Polster. Darauf legt man eine etwa 3 mm starke und 250 mm lange und breite Kautschukplatte. Auf diese gießt man die Stempelfarbe, verteilt sie mit einem Spatel (s. Randnummer 133) und legt hierauf ein entsprechend großes Stück Seidentuch, schlägt die Ränder um und bindet sie fest.

Diese Stempelkissen verwendet man hauptsächlich beim Stempeln der Kartuschbeutel mit Nigrosin.

140. Stopfholz zum Laden von Geschossen.

Aus Weißbuchenholz, zylindrisch, 400 mm lang und 7 mm stark.

Dient beim Laden von Übungsgeschossen zum Fördern des Abflusses der Sprengladung aus dem Kartuschfülltrichter.

Tische.
141. Arbeitstisch mit Trittlatten.

Es gibt lange und kurze Arbeitstische, deren Maße der Größe der Arbeitsräume angepaßt sind. Das Normalmaß ist 3 m lang, 1 m breit. Ohne Anstrich. Die Tischplatten sind mit Li-noleumbelag zu versehen und haben niedrige Randleisten. Der Linoleumbelag ist aufzu-kleben.

142. Arbeitstisch, starker.

Tischplatte aus 25 mm oder stärkeren Brettern, etwa 2,2 m lang, 1 m breit und 0,83 m hoch. Das Gestell ist recht stark und schwer. Ohne Anstrich.

Wird beim Gebrauch schwerer Munitionsgegenstände verwendet.
143. Tragehilfe.

78 mm breites Gurtband mit einer Stricköse an jedem Ende. Ganze Länge 1,2 m.

Wird in Verbindung mit der Pulvertrage (siehe Randnummer 108) und als Karrenhilfe verwendet.

Trichter.
144. Fülltrichter für Übungsgeschosse.
(Blatt 6, Bild 2.)

Der Trichter ist aus etwa 2 mm starkem, verzinktem Eisenblech hergestellt. Er ist ohne Anstrich und auf dem Becher mit "Üb." in weißer Ölfarbe (30 mm hohe Buchstaben) be-zeichnet.

Der Trichter dient zum Einbringen der Pech-Schwerspatfüllung in einige Übungsgeschosse und in blindzuladende Granaten.

145. Gewöhnlicher Trichter.

Handelsüblich, aus Messingblech mit Griff; von verschiedener Größe. Sie dienen zum Ein-füllen aller nicht ätzenden und metallösenden Flüssigkeiten.

146. Kartuschfülltrichter.
(Blatt 6, Bild 3.)

Man unterscheidet kleine, mittlere und große Kartuschfülltrichter. Sie sind aus verzinnten 0,5 mm starkem Eisenblech hergestellt, mit Griff versehen und außen feldgrau gestrichen. Der Hals soll den Becher umfassen; dieser trägt die Bezeichnung (z.B. kl.K oder gr.K. in 30 mm hohen Buchstaben) in schwarzer Ölfarbe.

Der kleine Kartuschfülltrichter dient zum Einfüllen der Beiladungen, der Ladung der 10 cm Bodenkartusche und der Zielfeuer.

Der mittlere und große Kartuschfülltrichter dienen zum Einbringen der Ladungen in Teilkar-tuschen und Sprengladungsbeutel. Verwendung je nach Größe der Ladungen.

147. Trichter von Porzellan.

Handelsüblich; dient zum Umfüllen von Säuren, Laugen und anderen ätzenden Flüssigkei-ten.

148. Trockenofen nach Fresenius.
(Blatt 24, Bild 1.)

Handelsüblich; obige Zeichnung dient als Anhalt.

Ein aus 0,75 mm starkem Kupferblech zusammengefalzter und genieteter Schrank mit gut schließender Tür und vier Füßen aus Eisenblech. Innen sind senkrecht zur Tür je zwei Kupferblechleisten angenietet. Auf den unteren Leisten liegt ein feinmaschiges Sieb aus Messingdraht, auf den oberen Leisten ein Rost aus Kupferblech.

An einer der Seitenwände mündet unten eine Röhre (a), durch die beim Gebrauch des Ofens die äußere Luft eintritt; in der Decke des Ofens sind außerdem zwei kurze Röhren (b und c). Röhre b dient zum Befestigen eines Thermometers nach Celsius und hat dazu einen durchbohrten Gummistöpsel; Röhre c läßt die warme Luft entweichen.

Zubehör:

1 Zinkplatte mit an den Seiten aufgebogenem Rand und so groß, daß sie bequem in den Ofen paßt.

10 Porzellanschalen von etwa 75 mm Durchmesser mit flachem Boden für zu trocknende Stoffe. Wand und Boden dieser Schalen dürfen höchstens 2 mm dick sein.

3 flache Porzellanschalen von etwa 100 mm Durchmesser und 25 mm Tiefe für Schwefel-säure.

1 Thermometer nach Celsius mit einer von 0 bis 110° reichenden Teilung. Über die Unter-suchung der Thermometer vor dem Gebrauch siehe weiter unten.

1 Spirituslampe. Diese ist aus Messingblech. Ihre Hauptteile sind: das Gefäß, die eigent-liche Lampe und das beide verbindende Zuleitungsrohr. Die Lampe steht auf 3 aufwärts gebogenen Füßen, von denen zwei an das Gefäß und einer an die Lampe gelötet ist. Das Gefäß ist zylindrisch und hat in der Mitte des Deckels ein Füllrohr. Um den Stand der Fül-lung überblicken zu können, ist im Mantel des Gefäßes eine Glasscheibe eingekittet.

Das waagerechte, etwa 180 mm lange Zuleitrohr hat in der Mitte einen Hahn zum Abstel-len des Spiritus.

Die Lampe besteht aus einem zylindrischen und einem flachen Gebäudeteil; im ersteren befindet sich die Dochthülse, im letzteren der Trieb zum Verstellen des Dochtes. An der Lampe ist ein umlegbarer Blechzylinder und in Höhe der Flamme ein die Dochthülse um-schließendes feines Messingdrahtgewebe. Dieses ist auf der Oberfläche des Triebgehäu-ses festgelötet. Das Drahtgehäuse soll einer Überhitzung der Lampe nach unten vorbeu-gen.

1 kleines Pulversieb von 1 mm Maschenweite aus Weißbuchenholz mit Messingdrahtge-webe.

1 Exsikkator. Dieser besteht aus einer Glasglocke, die luftdicht auf eine Glasscheibe auf-geschliffen ist. Dazu gehört ein Porzellangefäß für konzentrierte Schwefelsäure (von etwa 65  bis 66° Baumé) und ein Holzteller mit Zapfen für das unter dem Exsikkator abzuküh-lende Gefäß mit dem getrockneten Stoff.

Vor der Arbeit untersucht man das Ofeninnere auf Reinheit und wischt es nötigenfalls sauber. Darauf legt man die Zinkplatte mit dem aufgebogenen Rande nach oben auf den Boden des Ofens, steckt dann das vorher geprüfte Thermometer in die Röhre (b) und setzt es auf eine auf dem Roste stehende leere Porzellanschale.

Die zum Trocknen bestimmten Pulvermengen werden auf einer Präzisionswaage in den zu verwendenden Porzellanschalen abgewogen. Das Gewicht der leeren Porzellanschalen muß man, nachdem sie sorgfältig gereinigt, gut erhitzt und dann unter dem Exsikkator ab-gefühlt worden sind, vorher genau feststellen. Die mit Pulver versehenen Porzellanschalen stellt man dann auf den Rost des Trockenofens.

Nach dem Einsetzen der Pulverproben ist der Ofen durch genaues Besichtigen des Sieb- einsatzes und der Zinkplatte dahin zu untersuchen, ob etwa Pulverkörner oder Pulver-staub verschüttet wurden. Ist dies der Fall, so ist der Ofen gründlich zu reinigen und die nötigen Proben nochmals abzuwägen.

Dann ist – nachdem die Zinkplatte entfernt, der Ofenboden untersucht und die Ofentür sorgfältig geschlossen wurde – die Spirituslampe von hinten oder von der Seite des Ofens, nie aber von der Tür aus, so unter den Ofen zu stellen, daß die Flamme die Mitte des Bodens trifft; darauf klappt man den Blechzylinder hoch. Das Trocknen des Pulvers beginnt erst, wenn das Thermometer die vorgeschriebene Wärme zeigt. Ist der Trocken-ofen soweit geheizt, so klappt man den Blechzylinder der Lampe um und regelt die Stärke der Flamme so, daß die Wärme im Ofen, während der zum Trocknen bestimmten Zeit, dauernd die beabsichtigte Höhe behält.

Bevor man die Pulverproben aus dem Ofen nimmt, muß man die Spirituslampe nach hinten oder den Seiten hin entfernen und die Flamme nach Zudrehen des Hahnes auslöschen. Darauf schiebt man die Zinkplatte vorsichtig in den Ofen und entnimmt vorsichtig die Por-zellanschalen.

Zu verhüten ist, daß durch plötzlichen starken Luftzug die Flamme in die Höhe schlägt.

Durch zweckwidriges Handhaben oder auch beim Versenden der Thermometer können sich Teilchen des Quecksilberfadens von der Hauptmasse losreißen und in die obere Erweite-rung geraten.

Deshalb ist vor dem Gebrauch zu prüfen, ob das Quecksilber im ganzen Rohr eine zusam-menhängende Masse bildet oder ob Quecksilberteilchen an den Wänden des Rohres oder in der oberen Erweiterung haften.

Finden sich Quecksilbertröpchen oder ein von der Hauptmasse losgerissener kurzer Faden, so versucht man, das Quecksilbergefäß nach oben gekehrt, durch leichtes Klopfen des Thermometers auf eine weiche Unterlage (am besten Kork, keinesfalls auf Metall, Stein oder hartes Holz) das Quecksilber bis in die Erweiterung des Röhrchens zu bringen. Beim Umdrehen des Thermometers fließt dann meistens das ganze Quecksilber zurück. Sollte jedoch das in der oberen Erweiterung des Thermometers befindliche Quecksilber von dem zurücklaufenden Faden nicht mitgenommen werden, so versucht man es durch fortge-setztes kurzes Klopfen des Thermometergefäßes auf einen Kork, wobei das Thermometer senkrecht zu halten ist, zurückzubringen. Durch wiederholtes Vor- und Zurücklaufenlas-sen des Quecksilbers überzeugt man sich von dessen festen Zusammenhaften.

Mißlingt das Vereinen des Quecksilbers, so ist das Thermometer von einem Fachmann in Stand zu setzen.

RNr. 123 (Zünderschlüssel für Bd.Z. 10) bis 134 (Stanzmesser)RNr. 149 (Unterlegplatte von Blei) bis 154 (Vorrichtung zum Ausbeulen beschossener Kartusch- und Patronenhülsen)Inhaltsverzeichnis