IV. WurfgranatenVI. Begriffsbestimmungen für besondere VorkommnisseInhaltsverzeichnis
Munitionsbehandlung
J. Verwenden und Behandeln der Munition in der Feuerstellung
V. Zusammenstellung der häufigsten Vorkommnisse an der Munition, ihre Ursache und Abstellung

282.

  Vorkommnis Ursache Beseitigung

1.

Geschoßhaube sitzt nicht
fest.

Nicht genügend fest ange-
zogen, schlecht verkörnt.

Mit dem Schlüssel für Hauben
(s. Merkblatt für Mun.) fest-schrauben und behelfsmäßig verkörnen.

2.

Geschoßhaube stark einge-beult.

Bestoßen oder hingefallen.

Geschosse an die Ausgabe-stelle zurückgeben, im Notfall verschießen.

3.

Zünder sitz nicht fest.

Nicht genügend angezogen oder schlecht verstemmt oder Befestigungsschraube gelockert.

Mit dem Zünderschlüssel (wenn vorhanden) anziehen. Sind Zünderschlüssel nicht vorhanden, so ist der Zünder mit der Hand festzuschrauben, oder wenn dies nicht möglich ist, das Geschoß an die Aus-gabestelle zurückgeben. Lose Befestigungsschrauben mit dem Schraubenzieher anzie-hen.

4.

Satzstück des Dopp.Z. läßt sich nicht einstellen.

Zünder bestoßen, Satzstück oder Stellkappe sitzt zu fest.

Sonst brauchbare Dopp.Z. als A.Z. verfeuern oder zurückge-ben (168)

 

 

Feuchtigkeitseinwirkung.

Wenn transportsicher zurück-geben; Nr. 164 bis 166 beach-ten.

5.

A.Z. und Dopp.Z. mit star-ken Beschädigungen.

Unsachgemäße Behandlung.

Geschoß mit Zünder sprengen, wenn das Merkblatt es nicht anders bestimmt (161, 165).

6.

Vorstecker bezw. Siche-rungsstecker läßt sich mit der Hand nicht aus dem Zünder entfernen.

Zu feste Wachsabdichtung, Vorsteckerring aufgerissen.

Spitze des Seitengewehrs un-ter Vorsteckerfuß setzen und Vorstecker herausheben. Wenn nicht möglich, Geschoß zurückstellen. Vorstecker mit der Zange entfernen, falls auch dies nicht möglich dann Geschoß zurückgeben.

 

 

Eingerostet.

Zurückgeben.

7.

Sicherungstecker bei A.Z.C. 10 abgebrochen.

Verrostet.

Zurückgeben.

8.

Geschoß oder Wurfgranate hingefallen

Unsachgemäße Behandlung.

 

 

a) ohne Zünder

 

a) Reinigen.

 

b) mit Zünder

 

b) Merkblatt beachten.

  Vorkommnis Ursache Beseitigung

9.

Der obere Abschluß bei A.Z. 23 Jgr.Z. und Wgr.Z. (aller Sorten) beschädigt, Stößel ist heruntergedrückt oder herausgefallen.

Bestoßen oder hingefallen

Geschoß nicht verschießen, sondern an die Ausgabestelle zurückgeben (160)

10.

Vorstecker fehlt.

Herausgefallen.

Ist Brandlochverschlußplatte vorhanden und Geschoß kann nicht sofort verfeuert werden, Vorstecker vorsichtig - ohne Anwendung von Gewalt - wie-der einsetzen. Stößt Einsetzen auf Widerstand oder fehlt Brandlochverschlußplatte, Ge-schoß sprengen.

11.

Geschützpatr. läßt sich durch mech. Lader nicht einführen.

Geschoß sitzt lose in der Hülse.

Patrone zurückgeben.

12.

Geringe Beschädigung des Führungsringes

Durch Stoß oder Fall.

Betreiben oder befeilen; wird Form verändert, zurückgeben.

13.

Geschoßboden, Kopf oder Mundlochbuchse lose.

Durch Fahrbeanspruchung gelöst.

Geschoß zurückgeben.

14.

Geschoß klemmt beim An-setzen.

Schief angesetzt, Sand oder Fremdkörper im Ladungsraum, Bestoßung des Geschoßkerns oder der Führungsringe.

Nach Nr. 215 ff. entladen.

15.

Geschoß hat Risse.

Fehlerhafte Fertigung.

An die Ausgabestelle zurück-geben. Vorkommnis melden (137).

16.

Geschoß läßt sich plötzlich zu weit einsetzen.

Rohr aufgebaucht (Rohrzer-springer).

Schießen einstellen, nur im Nahkampf weiterschießen. Vorkommnis melden (234, 235).

17.

Hülsenkartusche (Patrone) klemmt beim Einsetzen.

Verschmutzung des Rohres oder Beschädigung der Hül-senkartusche (Patrone).

Nicht gewaltsam ansetzen, sondern Hülsenkartusche (Pa-trone) zurückziehen, Seelen-rohr reinigen, beschädigte Kar-tusche (Patrone) zurückstellen und, wenn möglich, instand-setzen.

18.

Patrone läßt sich weder völlig laden, noch mit der Hand zurückziehen.

Desgl.

Patrone vorsichtig mit Hülsen-auszieher entfernen. Seelen-rohr und Patrone reinigen, be-schädigte Patrone zurückstel-len. Angaben im Merkblatt be-achten.

  Vorkommnis Ursache Beseitigung

19.

Hülse klemmt beim Öffnen des Verschlusses.

Verschmutzung oder Gratbil-dung, oft auch unrichtiges Arbeiten des Auswerfers, oder Hülse ist infolge zu star-ker Schußbeanspruchung zu stark aufgeweitet oder ge-platzt.

Hülse durch kräftiges Stoßen mit Ansetzer oder Hammerstiel gegen Hülsenboden lockern, Verschluß schließen und noch-mals kräftig öffnen. Oder Hülse mit Hebebaum oder Wischer von der Mündung her heraus-stoßen.

20.

Zündschraube steht am Hülsenboden bzw. Boden-verschlußdeckel hervor.

Gelockert.

Mit dem Schlüssel (s. Merk-blatt f. Mun.) festziehen. Nr. 175 beachten.

21.

Zündhütchen locker oder liegt nicht gegen Boden-fläche der Kartusche ver-senkt.

Gelockert oder Fehler bei der Anfertigung.

Nicht verfeuern; Hülsenkar-tusche bzw. Patrone zurück-geben; Munition vorsichtig handhaben, Zündhütchen vor Stoß schützen.

22.

Deckel der Kartusche läßt sich mit der Hand nicht herausziehen.

Schlaufe ausgerissen.

Spitze des Seitengewehrs zwi-schen Deckelrand und Hülse setzen und Deckel hochheben (dabei vorderen Hülsenrand nicht beschädigen) oder Kar-tusche zurückstellen und als ganze Ladung verfeuern.

23.

Hülsenkartusche am Rand stark verbeult.

Bestoßen oder hingefallen.

Kartusche zurückgeben, bei kleinen Beulen Hülsenrand ausbessern, vorher 10 m abseits von der übrigen Muni-tion Zündschraube auschrau-ben und Ladung entnehmen.

24.

Munition durch Brand, Ex-plosion, Volltreffer in Mit-leidenschaft gezogen.

 

Grundsätzlich zunächst als un-sicher und gefährlich ansehen. Munition nicht berühren und unter keinen Umständen ver-feuern, bevor sie nicht unter-sucht ist (157).

26.

Feuchte Kartuschvorlage.

 

Nicht verschießen, weil Streu-ungen zunehmen, Vorlagen trocknen, Salzklumpen zer-drücken (197).

27.

Rohrzerspringer.

Ursache verschieden.

Munitionsteile, die vom Rohr-zerspringer herrühren, suchen und an Heereswaffenamt bzw. R.d.L. u. Ob.d.L. Amtsgruppe für Flakentwicklung beim Hee-reswaffenamt, einsenden. Falls Gefechtslage es erlaubt, die am Geschütz befindliche Muni-tion gleicher Fertigung zum Feststellen der Ursachen auf-bewahren.

28.

Versagen der Zündung.

Ursachen verschieden.

Siehe Nr. 180 bis 182, 256, 257 dieser Vorschrift.

29.

Bombe läßt sich nicht ein-hängen.

Aufhängeöse verbogen.

Auswechseln.

30.

Bombenflügel verbogen.

Bestoßen oder hingefallen.

Ausrichten.

31.

Wurfgranaten mit verbeul-ten oder verbogenen Flü-geln.

Durch Stoß oder Fall.

An die Ausgabestelle zurück-geben.

32.

Wurfgranate klemmt beim Einsetzen in den Werfer.

Desgl.

Nicht gewaltsam einsetzen, sondern an die Ausgabestelle zurückgeben. Bei Wurfgrana-ten mit Zündern mit Vorstek-ker siehe Nr. 97.

IV. WurfgranatenVI. Begriffsbestimmungen für besondere VorkommnisseInhaltsverzeichnis